Handlungsempfehlungen für Politik

(Ue) Am 20. Februar 2015 fand im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bauen und Reaktorsicherheit (BMUB) in Berlin die erste Sitzung der Arbeitsgruppe "Altersgerechter Umbau im Quartier" statt.

Barrierearmes Planen und Bauen
© KfW-Bildarchiv/ Thomas Klewar
Die meisten Menschen wünschen sich, möglichst lange in ihrem Haus wohnen zu können. "Doch viele scheuen sich, rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Hier bedarf es der intensiven Information, Beratung und Förderung", betonte Petra Uertz, Bundesgeschäftsführerin des Verbands Wohneigentum, während der Sitzung. Anke Brummer-Kohler, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung, Wohnen und öffentliches Baurecht im BMUB, begrüßte die Vertreter der Immobilienwirtschaft, dabei der Verband Wohneigentum, sowie Vertreter des Baufachs, Handwerks und von Finanzinstituten, die in die Arbeitsgruppe berufen wurden. Vertreten sind auch Länder und Gemeinden sowie Bundesministerien, die inhaltliche Schnittmengen zu diesem wichtigen Thema bearbeiten. Bis Ende 2015 soll die Arbeitsgruppe Handlungsempfehlungen für die Politik formulieren.

Auch ein Kostenfaktor

Nach einer aktuellen Studie von PROGNOS, im Auftrag des BMUBs, gibt es etwa 700.000 altersgerechte, barrierefreie bzw. barrierearme Wohnungen, das sind weniger als 2 Prozent des gesamten deutschen Wohnungsbestands. Das Angebot an altersgerechten Wohnungen bzw. Häusern muss wesentlich gesteigert werden, bis 2030 müssten rund 2,9 Mio. Wohnungen baulich angepasst werden. Das erfordere ein Investitionsvolumen von gut 50 Mrd. Euro. Auf der Positivseite stehen dem erhebliche Einsparungen bei Pflegeversicherung und Sozialhilfe gegenüber, da dank altersgerechter Umbauten der Umzug ins Pflegeheim verhindert oder zumindest aufgeschoben werden kann.

Haus und Quartier

"Die vertraute Umgebung ist wichtig", betonte der Leiter der Arbeitsgruppe Joachim Seeger (BMUB). Die Handlungsempfehlungen sollen daher die Auswirkungen der demographischen Entwicklung in den Städten berücksichtigen und sich sowohl auf die Wohnung als auch auf die nähere Umgebung beziehen. Barrieren müssten auch im Quartier und der Siedlung abgebaut werden. Die Gestaltung von Straßen und Plätzen, die von geh- und seheingeschränkten Bürgern genutzt werden, ist ebenso wichtig wie die ortsnahe Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Mobilitätsangeboten, Arzt und Apotheke, Treffpunkten und Orten der Kultur. Gerade weil sich das Leben älterer Menschen im Laufe der Zeit mehr auf die Wohnung und das nähere Umfeld konzentriert, muss dieses gut erreichbar sein. Von einer durchdachten Quartiersgestaltung profitieren alle Einwohner, ob jung, ob alt.

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