Auf ein gutes neues Jahr Rückschau und Ausblick
Liebe Mitglieder des Verbands Wohneigentum,
liebe Freundinnen und Freunde,
Wir wissen, 2023 war herausfordernd für uns. Viele unserer Mitglieder sorgen sich wegen der politischen Entwicklung: nach außen durch Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikt, nach innen durch eine scheinbar zunehmende Zersplitterung der Gesellschaft. Neben der wirtschaftlichen Belastung durch Inflation werden steigende Anforderungen an Menschen mit Wohneigentum gestellt, die ihr Haus fit für die Zukunft machen sollen und wollen.
Für mich persönlich war das vergangene Jahr noch aus einem anderen Grund herausfordernd. Nach dem Tod unseres von mir persönlich geschätzten und von unseren Partnern geachteten Präsidenten Manfred Jost im März 2023 war es an mir, seine Aufgaben im Verband und im politischen Berlin zu übernehmen.
Das Hauptaugenmerk unseres Verbands in der wohnungspolitischen Diskussion galt 2023 der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), des so genannten Heizungsgesetzes. Das Thema hat die Gemüter nicht nur unserer Mitglieder erhitzt. In vielen Gesprächen konnte ich unsere Position dazu vertreten und erklären, welche finanziellen Belastungen und Risiken damit auf Einfamilienhausbesitzer zukommen. Der Brandbrief an Bundesbauministerin Klara Geywitz und an Bundeswirtschaftsmister Robert Habeck war wirkungsvoll, und im persönlichen Gespräch im Ministerium konnte ich unsere Ansicht bekräftigen.
Der Gegenwind von allen Seiten sorgte letztlich dafür, dass das Gesetz anders als ursprünglich geplant verabschiedet wurde. Hausbesitzer haben jetzt mehr Zeit für ihre private Energiewende und die Planung der Investition, die eine neue Heizungsanlage ja letztlich bedeutet. Das Thema Energiewende im Gebäudesektor wird uns aber weiterhin beschäftigen. Notwendig, ja - aber sozial abgefedert. Wie sich die Förderung gestalten wird ist nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen die Umwidmung einer Kreditermächtigung in Höhe von 60 Mrd. Euro vom Corona-Notstand zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) unsicherer denn je!
Was uns im kommenden Jahr auch beschäftigen wird, ist der 28. Bundeswettbewerb des Verbands Wohneigentum, Motto: "Wohneigentum - für Generationen handeln. Resiliente Siedlungen - sozial und ökologisch". Alle vier Jahre ist dieser Wettbewerb eine gute Gelegenheit zu sehen, was die Menschen vor Ort alles auf die Beine stellen. Zwölf Siedlungen nehmen teil - die Bereisung ist im Mai 2024, und im November werden die Sieger in Berlin prämiert. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen, das BBSR begleitet ihn fachlich.
Resilienz - ein schwieriges Wort, manch‘ einer schüttelt den Kopf darüber. Aber es beschreibt eine gute Eigenschaft, die viele unserer Mitglieder mitbringen. Resilienz ist die Fähigkeit, in schwierigen Lebenssituationen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Ärmel aufzukrempeln und die Dinge angehen. Einen Weg zu finden, sich an notwendigen Wandel anzupassen und ihn mit zu gestalten.
Ein weiteres Thema in 2024 werden die personellen Veränderungen in der Bundesgeschäftsstelle in Bonn sein. Petra Uertz verlässt uns zum 31. März als Geschäftsführerin, Verena Örenbas übernimmt diese Aufgabe ab dem 1. April.
Für mich ist es innerverbandlich 2024 wichtig, die Landesverbände zu stärken und die Mitgliedergewinnung zu unterstützen, die Digitalisierung weiter zu entwickeln und die Präsenz des Verbands in der Öffentlichkeit zu stärken. In Berlin werden wir weiterhin vertreten sein und die Sicht der selbstnutzenden Eigentümer in die politische Diskussion einbringen. Es sind viele Themen, die wir bearbeiten, beispielsweise die Grundsteuerbescheide und deren Auswirkung oder die Grunderwerbsteuer und mögliche Entlastung für den Ersterwerb.
Mit meinem ganz persönlichen Lebensmotto "glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst" werde ich das Jahr 2024 anpacken. Ein dickes Dankeschön von mir geht an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Landesverbänden sowie an die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre tatkräftige Unterstützung im vergangenen und im zukünftigen Jahr 2024.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben alles Gute.
Peter Wegner
Präsident Verband Wohneigentum
