Chronik-Auszüge - 87 Jahre - Siedlergemeinschaft Schönwald e.V.
Am 25. November 1931 wurde in Schönwald der "Siedlerverein der Arbeitslosen e.V." ins Leben gerufen, die heutige "Siedlergemeinschaft Schönwald e. V.". Die Liebe zur Siedleridee war es, die in einer schweren Zeit ein kleines Häuflein Unentwegter in ihren Willen beflügelte, einen Siedlerverein zu gründen.
Der seinerzeitige 1. Vorsitzende Heinrich Schaller hat es in unermüdlicher Arbeit verstanden, die maßgebenden staatlichen Stellen und die Marktgemeindeverwaltung Schönwald für das gemeinsam zu meisternde Vorhaben zu gewinnen.
Erst im Jahre 1933 wurde die Verwirklichung der Bauabsichten möglich. In diesem Jahr wurden 10 Siedlerstellen gebaut, denen sich im Jahre 1934 weitere 12 anreihten. Ein Haus kostete damals 2900 Reichsmark, der Grund 200 Reichsmark, zusammen also 3100 Reichsmark.
Die öffentliche Meinung in Schönwald bezeichnete seinerzeit das Siedlergelände als "Jammertal" und sagte ihm keine gute Zukunft voraus. Viele entbehrungsreiche Stunden vom frühen Morgen bis späten Abend mussten die Siedler für ihr eigenes Zuhause leisten. Erd-, Maurer- und viele schwere Arbeiten wurden selbst gemacht und dazu war der ehemalige Waldboden zu roden und zu planieren. Nach kurzer Zeit standen auf den 22 Siedlerstellen schmucke Eigenheime, umgeben von grünen Rasenflächen, Obstanlagen und Gemüsegärten, die jedes Auge erfreuten und den Siedlern die Erfüllung ihrer Wünsche und Hoffnungen brachten.
Mit Umsicht und Tatkraft hat der im Jahre 1948 gewählte Vorsitzende Max Kispert mit seinem ihm zur Seite stehenden Schriftführer Robert Lippert die Initiative ergriffen, noch weitere neue Siedlungen zu erbauen. In den Jahren 1950 bis 1955 wurden dann an der Grünhaider Straße, am Ahornweg, am Linden- und Fichtenweg weitere 35 Kleinsiedlungen und Eigenheime errichtet.
Besonders der damalige Bürgermeister Otto Werner setzte sich für eine weitere Grundstücksbeschaffung zum Bau der Bergsiedlung sehr erfolgreich ein und "leitete" mit dem Vorsitzenden Max Kispert eine von zwei Mustersiedlungen in ganz Bayern nach Schönwald.
Im Jahre 1957 wurden dann 41 Kleinsiedlungen, im Jahre 1959 erneut 13 und im Jahre 1961 nochmals 15 Kleinsiedlungen errichtet. Zwischenzeitlich hatte sich an dieses Baugebiet die Eigenheimsiedlung am Kreuzstein und am Pfaffenberg angegliedert, so dass im Bereich Bergsiedlung jetzt insgesamt 90 Familienheime stehen.
Die Eigenheime in Schönwald wuchsen weiter und neue entstanden auf den Schödels Äckern, am Feldweg, an der Buchbacherstraße, Fichtelgebirgsstraße und Ahornberger Straße. Weitere Familienheime errichteten Schönwalder Bürger im Gebiet zwischen Schützenstraße und dem Geierweg, an der Böttgerstraße, Ascher Straße und auf dem Gelände der früheren Porzellanfabrik Abteilung A.
Stolz ist die Siedlergemeinschaft darauf, dass ihre Mitglieder und Familienheimbesitzer ihre Häuser und Gärten mit Freude, finanziellem Einsatz und mit viel Arbeit zu wahren Schmuckstücken gestaltet haben, zur Freude der Einwohner und der Schönwalder Gäste. So hagelte es bereits viele Preise bei Fassaden- und Blumenschmuckwettbewerben. Als Krönung wurde die Bergsiedlung-Schönwald im Jahre 1993 mit dem Bundestitel "Die beste Kleinsiedlung" ausgezeichnet.
In den letzten Jahren verschönerten Eigenheime an der Bauvereinstraße, Waldsteinstraße und in der Schneebergstraße das Schönwalder Ortsbild und belegte den Ruf der Stadt Schönwald, so Bürgermeister Robert Frenzl wörtlich, als "Siedlerstadt".
Siedlergemeinschaft Schönwald e.V.
Mit 720 Mitgliedern* zählen die "Schönwalder Siedler" heute zu einer der ältesten und der größten Siedlergemeinschaft im Bezirksverband Oberfranken.
* Stand: 01.01.2020