Wärmeplanung zügig, verlässlich und verbraucherfreundlich umsetzen

Auf dem Weg zum CO2-freien Heizen sieht die GEG-Novelle vor, dass die kommunale Wärmeplanung eine wichtige Voraussetzung für die Wärmewende in Gebäuden sein soll. Mit dieser bundesweiten Verpflichtung allein ist jedoch Menschen mit Wohneigentum noch nicht geholfen. Die Wärmeplanung muss jetzt zügig, verlässlich und vor allem verbraucherfreundlich umgesetzt werden.

Fernwärmerohre in Landschaft mit Stromtrasse im Hintergrund
Grundsätzlich wehrt der VWE sich gegen einen Anschlusszwang. Wärmenetze müssen an sich überzeugen - als eine bezahlbare Möglichkeit, klimafreundlich zu heizen.   © PantherMedia_Heiko Küverling

Der Verband Wohneigentum (VWE) begrüßt, dass die Bundesregierung die Wärmewende an die kommunale Wärmeplanung koppelt. Jetzt müssten allerdings zügig Taten folgen, denn die Zeit für die Umsetzung sei knapp und die Menschen bräuchten Planungssicherheit, betont VWE-Präsident Peter Wegner: "Wichtig ist eine rasche und verbraucherfreundliche kommunale Wärmeplanung, die ja bei Bestandsgebäuden und bei Neubauten außerhalb von Neubaugebieten Voraussetzung für die Wärmewende im Gebäudesektor sein soll. In diesem Bereich haben die Energieversorger eine Monopolstellung. Daher ist es wichtig, Verbraucherrechte zu stärken und insbesondere eine bundesweite Preisaufsicht zu etablieren."

Die Perspektive der "kleinen" selbstnutzenden Wohneigentümer*innen ist dabei unbedingt zu berücksichtigen, denn sie sind es, die die Wärmewende im Eigenheim umsetzen müssen. "Für sie und Mieterinnen und Mieter muss Energie aus Wärmenetzen bezahlbar sein", fordert Peter Wegner weiter. "Es verbietet sich, dass kommunale Wärme teurer ist, man aber durch Anschluss- und Benutzungszwang zur Umsetzung gezwungen wäre."

Grundsätzlich wehrt der VWE sich gegen einen Anschlusszwang, erklärt der Präsident des Verbands Wohneigentum: "Wärmenetze müssen an sich überzeugen - als eine bezahlbare Möglichkeit, klimafreundlich zu heizen." Auch sei es derzeit noch Zukunftsmusik, jedoch Zielsetzung, dass die Wärmenetze mit erneuerbaren Energien gespeist werden.

Bislang sind Wärmenetze hierzulande häufig die für die Kunden teuerste Form der Versorgung. Dänemark zeigt, wie es anders geht: Dort unterliegt Fernwärme einem Gemeinnützigkeitsgebot. Das bedeutet: Mit Fernwärme wird kein Gewinn gemacht, der Preis darf dort nur den Betrag decken, der für die Herstellung und Verteilung benötigt wird. Gemeindeordnungen sollten in diesem Sinne angepasst werden.

Fallstricke bei der Umsetzung der Wärmeplanung sollten vermieden werden. Der Anschluss an ein Fernwärmenetz klingt für Wohneigentümer und -eigentümerrinnen attraktiv, weil man nicht in eine teure neue Heizung investieren muss. Zudem sollten Bürgerinitiativen und Genossenschaften bei der Entwicklung und Umsetzung von regionalen Möglichkeiten wie Nahwärmelösungen unterstützt werden.

Anna Florenske

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