Siedlerausflug 2022 Zu Besuch beim Bergdoktor

Unser diesjähriger Ausflug führte uns nach Söll am Wilden Kaiser in Österreich. Der Bus wurde von Ulrich Hellermann persönlich gefahren. Dies machte von Anfang an ein gutes Gefühl.

Der erste Höhepunkt war natürlich das traditionelle Siedlerfrühstück mit "Wegg, Worscht un Woi". Darauf warten wir immer gerne.

Über München fuhren wir zum Achensee um dort in die Achenseebahn zu steigen. Es ist die älteste ( seit 1889 ) ausschließlich mit Dampf betriebene Zahnradbahn Europas. Sie transportierte uns nach Jenbach. Von dort ging die Fahrt weiter nach Rattenberg, die sog. Glasstadt und kleinste Stadt Österreichs. Die mittelalterliche Fußgängerzone wird dominiert von dem einmaligen Schauhandwerk der zahlreichen Glasbetriebe.

Und weiter ging es zu unserem Zielort Söll, das "schönste Blumendorf Europas", laut Eigenwerbung, ins Hotel Gänsleit. Wir wurden herzlich empfangen und genossen den Abend bei traditionell gutem österreichischem Essen in fröhlicher Runde.

Am nächsten Tag begleitete uns eine sympathische Dame zu verschiedenen Drehorten der Fernsehserie "Der Bergdoktor". Im Ort Going spazierten wir zum Marktplatz mit dem Gasthaus "Wilder Kaiser", das in der Realität keines ist, sondern ein normales Wohnhaus mit Bewohnern. Das Haus daneben "die Apotheke" von Franziska Hochstetter ist im echten Leben das Pfarrhaus der Gemeinde Going. Oberhalb von Ellmau besuchten wir die Bergdoktorpraxis. Sie ist in einem alten Bauernhof eingerichtet, der in der Ellmauer Ortschronik 1694 erstmals erwähnt wurde.

Wir erfuhren, dass die allseits bekannten Schauspieler sehr nette, angenehme Zeitgenossen sind. Man trifft sie im Dorf, beim Einkaufen und einfach so wie andere Nachbarn auch. Sie wohnen einen großen Teil den Jahres in den Dörfern am Wilden Kaiser und fühlen sich dort sehr wohl, wie uns berichtet wurde.

Die Reisegruppe
© Klaus Rennert
Auf der Fahrt durch die Bergdoktordörfer gerieten wir in einen Stau. Na ja, das kommt immer mal vor. Dieser hatte jedoch einen besonderen Grund, zwar erst mal nicht sichtbar. Nach einiger Zeit des Rätselratens kam uns ein sehr langsam fahrendes Polizeiauto mit Blaulicht, ohne Martinshorn, entgegen. Danach fuhr ein Traktor und wir trauten unseren Augen nicht, ein Viehabtrieb. Junge Menschen und geschmückte Kühe kamen uns entgegen. Das war ein unerwartetes Erlebnis welches tatsächlich nicht in unserem Programm stand.

Ein nächstes Ziel war der berühmte Wintersportort Kitzbühel. Wir fingen auch gleich mit dem Friedhof an und besuchten das Grab der Skilegende Toni Sailer.

Kitzbühel ist jedoch ursprünglich Bergbaustadt. Im 15. Jahrhundert beginnt dieser und im 16. Jhrt. wurde hier Silber gefunden. Der daraus resultierende Reichtum ist sichtbar im Stadtbild mit seinen wunderschönen Häusern. Erst viel später beginnt mit der Sommerfrische der Tourismus und 1893 fährt Franz Reisch als erster Mensch das Kitzbüheler Horn auf Skiern hinunter.

Laut Urkunden wurden 1894/95 die ersten Skirennen in Kitzbühel abgehalten.

Die berühmteste Abfahrtsstrecke (Streif) beginnt auf 1665 m Seehöhe am Hahnenkamm und endet nach 3312 m auf 805 m Seehöhe auf der "Rasmusleitn" in direkter Nähe zur Stadt.
Nach der Stadt fuhren wir ins Kaiserbachtal, hoch ins Naturschutzgebiet zur Griesneralm zum zünftigen Mittagessen und Natur genießen.

Ein weiterer interessanter Ort den wir besuchten ist Hall in Tirol, mit einer Altstadt die als größte Altstadt des Landes Tirol gilt. Hall wurde im Mittelalter durch Salzgewinnung zum bedeutendsten Wirtschaftsplatz Nordtirols. Die Stadt war zu dieser Zeit ein wichtiger Warenumschlagsplatz für den Handel auf dem Inn. Die landesfürstliche Münzstätte, die ab Mitte des 15. Jahrhunderts in Hall angesiedelt war, trug wesentlich zum weiteren Aufschwung bei.

In der "Münze" Hall bekamen wir einen ausführlichen Einblick in zwei weitere bahnbrechende Entwicklungen: die weltweite Verbreitung des Talers sowie die Revolution der industriellen Herstellung von Münzen mit der Walzenprägetechnik. Aus dem Taler gingen die wichtigsten Handelsmünzen hervor, die vom 16. bis ins 19. Jahrhundert die internationalen Edelmetallströme dominierten. Auch heute noch gehen einige der wichtigsten Währungen der Welt z.B. der US-Dollar auf den Taler zurück.

Die Walzenprägetechnik wurde in der Münze Hall nicht nur ausgeführt, sondern die Walzenprägemaschine auch zur serienreifen Produktion weiter entwickelt, sodass Maschine und Verfahren exportiert werden konnten.

Und ein weiteres Highlight erwartet uns. Wir besuchen die Kristallwelten der Firma Swarovski. Hier mitten in der Kulisse der Tiroler Bergwelt erwartet uns eine Welt des Staunens. Die Vielfalt von Kristall wird hier interpretiert von Künstlern und Designern aus aller Welt.

Den Eingang zu den Kristallwelten bildet ein grüner Riese mit funkelnden Augen und Wasserfall aus seinem Mund, erschaffen von dem Multimediakünstler Andre‘ Heller zum hundertjährigen Jubiläum der Firma Swarovski im Jahr 1995. In 18 Wunderammern verbirgt sich eine Welt der Fantasie mit unglaublich viel Glitzer, Spiegel und Licht.

Im dazu gehörenden Garten fängt eine Kristallwolke das Sonnenlicht in über 800000 Kristallen ein, die sanft im Wind klirren und sich im schwarzen Wasser spiegeln.

Unsere Reise näherte sich dem Ende. Am Heimreisetag wurden wir von einem Traktor, natürlich mit Anhänger, abgeholt und auf den Bromberg gefahren. Dort steht der Köpfinghof der als Gruberhof, das Wohnhaus der Familie Gruber bekannt ist. Er liegt auf ca. 1000 m Seehöhe und bietet einen direkten Ausblick auf den Wilden Kaiser. Allerdings war er für uns leider nicht sichtbar. Trotzdem war dies ein wunderschöner Abschluss im Bergdoktorland.

Herr Hellermann hat uns, wie gewohnt sicher wieder in die Heimat gebracht.

Vielen Dank dafür ebenso an Klaus Rennert, der unser Ansprechpartner während unseres Aufenthaltes war.

Monika Schulz-Amar

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