Furcht vor Verlust der Idylle Bericht Ruhr-Nachrichten

Lanstrop - Die Bürger fühlen sich wohl in Lanstrop. Eigentlich. Doch in den vergangenen Jahren haben immer mehr Alteingesessene den Stadtteil verlassen.
Am Dienstagabend trafen sich Vertreter von Kommunalpolitik, LEG-Wohnungsgesellschaft, Kirchen und Vereinen im AWO-Treff, um über die schwieriger werdende Situation im einst so idyllischen Lanstrop zu diskutieren.
"Wir wollen uns unser "Bad Lanstrop" nicht mies machen lassen", verteidigt Richard Lang den Stadtteil, vergleicht ihn daher gern mit einem Kurort inmitten der Großstadt. Dennoch dürfe man auch die Probleme nicht außer Acht lassen, so der SPD-Fraktionsvorsitzende der Bezirksvertretung Scharnhorst. Zum Beispiel die Graffiti-Schmierereien, die immer mehr Garagen und Wände verschandeln. Ganz besonders im Bereich der LEG Siedlung.
Ähnlich sieht es auch Martin Niehues von der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung. "Lanstrop ist immer noch schön", räumte der Kommunalpolitiker ein. Man müsse aber mehr gegen die sozialen Brennpunkte unternehmen. Immer mehr Jugendliche würden sich zum Beispiel an Bushaltestellen treffen, dort Alkohol trinken und Anwohner anpöbeln.
"Abends traut man sich doch gar nicht mehr, etwas gegen den Lärm und die Schmierereien zu unternehmen", klagte eine Lanstroperin. "Man wird sofort von ihnen bedroht." Für Ralf Waldscheck kam die Diskussionsrunde mindestens fünf Jahre zu spät. "Inzwischen gibt es bei uns fast nur noch ganz junge oder ganz alte Menschen", so der Vorsitzende des KGV "Auf der Lauke". Vorbilder für vernünftiges Verhalten würden den Jugendlichen fehlen, und von den "Alten" ließe man sich sowieso nichts sagen.
Ein Jugendtreff für 15- bis 20-Jährige würde helfen, davon ist Martin Niehues überzeugt. "Dort könnten sie unter sich sein, sich unterhalten und auch ein Bierchen trinken." Für den CDU-Politiker besser als die Treffen an Bushaltestellen.
Bei den Schmierereien setzt Gerhard Niemeyer, der Vorsitzende des BV Teutonia Lanstrop, auf Eigeninitiative. Nachdem nach Meinung des Vereines die LEG zu wenig gegen die Graffiti unternimmt, wollen die Mitglieder nun selbst Hand anlegen. "Kommen sie einfach bei uns vorbei", war Rolf Becker von der LEG einverstanden und machte ein Angebot: "An ausreichend Farbe soll es nicht scheitern." Johannes Franz

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