14.06.04 Bürgerinitiative: Erlensundern nicht für Windräder geeignet Teil des regionalen Grünzuges BI: Erlensundern nicht geeignet

Niederaden. (AGr) Finger weg vom Erlensundern, fordert die Bürgerinitiative (BI) gegen die Windräder. Die Fläche an der Stadtgrenze zu Dortmund sei Naherholungsfläche und somit genauso erhaltenswert wie das Sesekeknie.

"Hier gehören keine Windräder hin", meinen die Mitstreiter der Bürgerinitiative gegen die Ausweisung von Vorrangflächen in Niederaden. Erlensundern sei Teilstück des geplanten regionalen Grünzuges G im Seseke-Landschaftspark. (Foto: Ingo Neubold)  

Die Mitstreiter aus Niederaden, Lanstrop, Oberaden und Methler verweisen dabei nicht nur auf die vielen Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Inline-Skater, die täglich auf den Wegen zu beobachten sind. Sie berufen sich insbesondere auf die Bedeutung der Fläche "Erlensundern" als Teilstück des regionalen Grünzuges G, der wiederum Bestandteil des Emscher-Landschaftsparkes bzw. Seseke-Landschaftsparkes ist.

Der regionale Grünzug G beinhaltet die Vernetzung von Waldgebieten und Grünflächen zu einem so genannten Waldband. Es soll sich einmal von Scharnhorst bis zur Halde "Großes Holz" in Bergkamen erstrecken, durchzogen von Wander- und Radwegen und verbunden mit den umliegenden Naherholungsflächen wie den Seepark in Horstmar. Ziel eines regionalen Grünzuges ist es, den Landschaftsraum ästhetisch und ökologisch aufzuwerten.

"Hier gehören keine Windräder hin", erklären die Mitstreiter der Bürgerinitiative und sehen sich gestärkt durch die Position der Stadt Dortmund. Die hatte Anfang des Jahres gegenüber der Stadt Lünen "erhebliche Bedenken" gegen die Ausweisung von Windkraftkonzentrationsflächen unmittelbar an der Stadtgrenze geäußert.

Dortmund beruft sich darauf, dass das Flurstück 5 der Gemarkung Lanstrop im Flächennutzungsplan-Entwurf "als Wald dargestellt ist und im Rahmen von Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen vollständig einer waldbaulichen Entwicklung zugeführt werden soll". Außerdem sei die Fläche Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes 8 und diene als Pufferzone für die nahen Naturschutzgebiete Lanstroper See und Ramsloher Bach, wo seltene Vogelarten wie der Haubentaucher, Pirol und Wespenbussard und Fledermäuse leben.

In einer solchen Umgebung dürfen keine Windräder aufgestellt werden, meint die Bürgerinitiative. Aber bei der Stadt Lünen liegen bereits Bauanträge für vier Windräder mit einer Höhe von 138,5 Metern vor. "Die haben je nach Stand der Sonne einen Schattenwurf von bis zu drei Kilometern", halten die BI-Mitstreiter dagegen.

Weitere Umwelteinflüsse, die nach ihrer Meinung zu wenig beziehungsweise gar nicht berücksichtigt wurden, denen aber in der ökologisch sensiblen Umgebung Rechnung getragen werden müsse, sind Lärm, Disco-Effekt, Vibration, Infraschall und nicht zuletzt die optische Verschandelung der Grünfläche. Die Gegner wollen entsprechende Gutachten. Ihre Einwände und Forderungen würden sie demnächst bei den Bauämtern der Städte Lünen und Dortmund, Kamen und Bergkamen sowie beim Kreis Unna einbringen, hieß es. Außerdem kündigte die BI weitere Unterschriftenaktionen an.

"Wir sind nicht prinzipiell gegen die Windkraft", stellen die Mitstreiter klar. Aber in einem regionalen Grünzug habe eine Vorrangfläche nichts zu suchen. Außerdem, so die BI: eine Stadt wie Lünen, die nur 350 Quadratmeter Freifläche pro Einwohner habe, sei für die Ausweisung solcher Anlagen zu dicht bebaut. Zum Vergleich: Im Kreis Unna kommen auf einen Einwohner 1 000 Quadratmeter Freifläche, im Land NRW sind es sogar 1 500 Quadratmeter.

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