14.09.04 Konfliktpunkte Wohnfläche und Windkraft

Konfliktpunkte Wohnbaufläche und Windkraft

Lünen. (ala) Lieber mehr Wohnfläche, Platz für Gewerbe oder Grün? Die planerischen Visionen für das Lünen der kommenden Jahre umfasst der Flächennutzungsplan (FNP), der bis Montag öffentlich auslag. Montag endete auch die Einspruchsfrist für Bürger der Stadt. Von der Möglichkeit, Kritik und Anregungen loszuwerden, machten die Lüner regen Gebrauch."Der Posteingang war voll", berichtet Wolfgang Balzer, der die Stadtplanungsabteilung leitet. "Es gibt viele Bürger, die sich um das Gemeinwohl Gedanken machen." Anregungen zum Nachdenken boten dabei vor allem das Verhältnis von Wohnbebauung zu Grünfläche, sowie bekannte Konfliktpunkte, etwa die Ausweisung einer Vorrangfläche für Windkraft in Niederaden."Viele Bürger kritisieren, dass die Stadt an der einen oder anderen Stelle zu sehr in noch vorhandene Freiräume hineinbauen will", berichtet Balzer. Dabei ist zu bedenken: Der FNP - die letzte Fassung stammt übrigens von 1979- legt nicht fest, dass tatsächlich an einer Stelle gebaut wird, er zeigt nur die langfristigen planerischen Absichten auf. Eine solche Absicht ist zum Beispiel die Ausweisung des Wohngebiets Beisenkamp. Es besteht aus zusätzlicher Wohnbaufläche zwischen Lippkampstraße und dem Deich des Flusses. Balzer: "Im Laufe des Planungsverfahrens wurde die vorgesehene Wohnbaufläche schon verkleinert."Ursprünglich war hier, ebenso wie in der gesamten Stadt, mehr neue Fläche für den Wohnungsbau vorgesehen. Die Stadtentwickler planen langfristig mit einer nach unten korrigierten Einwohnerzahl von 93 500. Der zusätzliche Bedarf an Wohnbaufläche wurde im Laufe des Planungsprozesses von 125 auf 85 Hektar reduziert.Auch an der Ausweisung einer Vorrangfläche für eine Windkraftanlage in Niederaden erhitzte sich so manches Gemüt. "Hier wurde die Betroffenheit von Anwohnern deutlich, auch aus den Nachbarkommunen erreichten uns einige kritische Anregungen", berichtet Balzer.Bis zur nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses werden die Stadtplaner jetzt die Bürgeranregungen ordnen und bewerten, um sie dem Ausschuss am 30. November vorzulegen. Wer sich für den Flächennutzungsplan interessiert, kann ihn auch nach Ablauf der Einspruchsfrist noch im Internetangebot der Stadt ansehen und sich umfangreicher Zusatzinformationen bedienen.