19.03.2005 Westfälische-Rundschau
Lanstrop. (ost/PiLi) Die LEG will ihre Wohnungsbestände in Lanstrop reduzieren. Das erklärte Geschäftsführer Ulrich Henning Donnerstagabend in der Gaststätte "Auf der Lauke" im Rahmen einer Podiumsdiskussion, zu der Mieterverein Dortmund und Siedlergemeinschaft Lanstrop eingeladen hatten.
1142 Wohnungseinheiten in rund 40 Blöcken besitzt die LEG derzeit in Lanstrop. Von bis zu 400 würde sich die Wohnungsgesellschaft trennen, wenn sich ein seriöser Käufer findet. "Wir wollen unsere Bestände sanieren, brauchen dafür Kapital, das aus Verkaufen resultieren soll", erklärte Henning. Allerdings stünden einige Blö-cke - so auch in Gürtlerstraße, Nadlerweg, Kürschnerweg und Hutererweg - bereits seit fünf Jahren zum Verkauf.
Bisherige Interessenten seien allesamt abgesprungen. Festlegen will sich die LEG derzeit noch nicht: "Bestenfalls trennen wir uns von Häusern, die von uns noch nicht saniert wurden", sagte Henning. "Wir werden das aber individuell entscheiden, wenn es einen Käufer gibt."
Die rund 200 zur Diskussion erschienenen LEG-Mieter zeigten sich verunsichert: "Viele von uns leben seit 30 Jahren und mehr in der Wohnung, was soll nach dem Verkauf aus uns werden?", so der allgemeine Tenor. "Im Falle der Veräuße-rung besitzt der geltende Mietvertrag weiterhin Gültigkeit", beschwichtigte Justiziar Rainer Stücker vom Mieterverein Dortmund. Selbst im Falle der Privatisierung gebe es nach der Landesverordnung einen Kündigungsschutz von acht Jahren. Beruhigen ließen sich die Mieter dennoch nicht so recht: "Keiner weiß, wie wann und wer von Verkäufen betroffen ist. Wir hängen in der Luft.
Sollte sich kein Käufer finden, zieht auch die LEG eine mögliche Privatisierung von Häusern in Betracht. Dann könnten die Mieter ihre eigenen Wohnungen kaufen, nachdem die Gebäude zwischenzeitlich saniert wurden. "Die monatliche Belastung würde die derzeitigen Mietkosten nicht oder nur gering übersteigen", beruhigte Ulrich Henning.
Die Sanierung der Lanstroper Bestände gehen derweil weiter, erläuterte der LEG-Geschäftsführer. Somit würden noch in diesem Jahr die Häuser Harfener Straße 2 und 4 sowie Büttnerstraße 32, 34 und 36 auf Vordermann gebracht. In den kommenden Jahren folgen weitere Gebäude. Neue Fassaden, neue Fenster und Türen sowie die Dämmung von Keller und oberster Geschossdecke sind geplant. Der Mietpreis pro Quadratmeter in sanierten Häusern steige von rund 3,50 Euro auf etwa 4,16 Euro an.
Als weiteres Thema brannte den Lanstropern die im April bevorstehende Schließung des Edeka-Marktes an der Färberstraße unter den Nägeln. Die LEG, der das Ladenlokal gehört, und Bezirksvorsteher Heinz Pasterny wollen Gespräche mit dem Konzern aufnehmen, um doch noch eine Weiterführung des Geschäftes zu erreichen.