19.03.05 Bei Windkraftanlagen herrscht Flaute Ruhr-Nachrichten 19.03.2005

Lünen - Ist den Interessenten an Windkraftanlagen die Puste ausgegangen" Oder handelt es sich um die Ruhe vor dem Sturm"
Den Behörden liegt nämlich derzeit kein einziger Antrag für die Errichtung einer Windkraftanlage in Lünen vor. Ganz im Gegenteil: Vorliegende Anträge sind sogar zurück gezogen worden.


Das bestätigten die Lüner Bauordnung und das Staatliche Umweltamt in Lippstadt. Ein Grund dürfte in einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts liegen. Es hat entschieden, dass für Windparks ab zwei Anlagen aufwärts ein Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionschutzrecht vorgeschrieben ist. Da offensichtlich mehrere Interessenten diese höhere Genehmigungshürde kurzfristig nicht nehmen konnten, zogen sie ihre Anträge vorerst zurück.
SPD-Landtagsabgeordneter Rainer Schmeltzer hatte in dieser Woche auch auf das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz hingewiesen, wonach Windräder nur noch gefördert werden, wenn sie mindestens 60 Prozent des Durchschnittsertrages bringen (wir berichteten). Möglicherweise, so Schmeltzer, sei Windkraft in Lünen dann nicht mehr interessant für Investoren.


Noch im vergangenen Jahr hatte ein Investor, der in Niederaden Windräder bauen wollte, der Stadt sogar mit Schadenersatzansprüchen gedroht, sollte das Projekt scheitern.
Nun also scheinbare Flaute an der Investorenfront. Ob unter den neuen Förder- und Genehmigungsbedingungen erneut Anträge gestellt werden, weiß derzeit niemand. Möglicherweise warten die Interessenten aber auch ab, ob die Stadt Lünen tatsächlich ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausweist. Bekanntlich ist die Fläche Erlensundern an der A2 dafür im Gespräch. Gegen den massiven Widerstand der Bürger allerdings. - Fie-
Samstag, 19. März 2005 | Quelle: Ruhr Nachrichten (Lünen)