11.05.05 "Eine sinnvolle Alternative zu Erlensundern" Westfälische-Rundschau

Niederaden. Es könnte der Wendepunkt in einer langen, konfliktreichen Diskussion gewesen sein. Nun soll der Stummhafen als Alternative zu Erlensundern als Windvorrangfläche im neuen Flächennutzungsplan ausgewiesen werden. Das beschloss der Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag.

Gut ein Dutzend Mitstreiter im Kampf gegen Windräder im Erlensundern harrten im Sitzungssaal vier Stunden lang aus, bis die Abstimmung über die Windvorrangflächen - einer der letzten Punkte an diesem Abend - an der Reihe war. Die Freude über das Ergebnis war deutlich zu spüren. Nicht nur auf der Empore, sondern auch in den Fraktionsreihen.
Parteiübergreifend fiel die Entscheidung, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, der mit Verweis auf die massiven Einwände aus der Bevölkerung gegen den Bau von Windrädern im Erlensundern den Stummhafen als Alternative für die notwendige Vorrangfläche empfiehlt. Beide Flächenvorschläge werden nun zur Einsicht und Stellungnahme offen gelegt (27. Mai bis 10. Juni im technischen Rathaus).

Das Abstimmungsergebnis werde Erleichterung in Niederaden und Lanstrop hervorrufen, meinte Hans-Jörg Hebebrand (SPD). Er betonte, dass es sich jedoch nicht um eine verbindliche Entscheidung, sondern bisher "nur" um einen auf den Weg gebrachten Verwaltungsvorschlag handelt.

Auch die CDU begrüße den Stummhafen als sinnvolle Alternative, erklärte Michael Zawisch (CDU). Ebenfalls Bündnis 90/Die Grünen stimmten zu, auch weil im Stummhafen wesentlich geringeres Konfliktpotenzial zu erwarten sei, so Bernd Gregarek.
Sollte sich der Stummhafen schließlich als Alternative für eine Windvorrangfläche durchsetzen, "wäre vielen von uns viel wohler", erklärte Ausschussvorsitzender Hans-Georg Freimund (SPD).

Das gilt vor allem für die "Interessengemeinschaft gegen Windräder in Niederaden". "Wir freuen uns sehr, dass es in der Politik zu einem Umdenken gekommen ist und den Wünschen und Sorgen der Bevölkerung Rechnung getragen wurde", erklärte Otto Jodscheidt als einer der Mitstreiter aus Niederaden, Dortmund-Lanstrop, Bergkamen-Oberaden und Kamen-Methler.
Im Rahmen der Offenlegung wolle die Interessengemeinschaft die von ihr bereits geäußerten Bedenken gegen den Bau von Windrädern im Erlensundern noch einmal bündeln und im Rathaus vorlegen.
11.05.2005