12.05.05 Drehen sich Windräder zukünftig im Stummhafen? Westfälische-Rundschau

Der Zeit noch eine Idee: Windräder im Stummhafen  
Lünen. (bc) Die Überraschung war gelungen - und löste regelrechte Begeisterung aus. Die Windvorrangfläche, die in Lünen so recht keiner haben will, könnte nun möglicherweise im Stummhafen entstehen.
Eigentlich hatte ein Gutachter die Fläche "Erlensundern" in Niederaden als optimalen Standort für Windkrafträder ausgemacht. Doch es hagelte Proteste. Nicht nur aus Niederaden. Auch in Horstmar und Lanstrop stellten die Bürger die Stacheln, gründeten gar eine Bürgerinitiative gegen die ungeliebten Wind-Maschinen.
Doch Lünen braucht eine Vorrangfläche. Nur dann können Einzelanträge auf willkürliche Aufstellung einzelner Windanlagen abgelehnt werden.

Im Rathaus suchte man deshalb nach einer Alternativlösung zu Erlensundern - und wurde fündig: im Stummhafen. Dort sei eine parallele Betreibung von Windrädern und Industriebetrieben vorstellbar, meint Beigeordneter Jürgen Evert. Von der 20 Hektar großen Fläche sind derzeit acht Hektar bebaut. Zehn Hektar sollten - so der Vorschlag - für die Wind-Vorrangfläche abgezwackt werden. Und die Windhäuffigkeit - wie es so schön fachmännisch heißt - liegt im Lüner Durchschnitt: etwa fünf Meter pro Sekunde in 50 Meter Höhe.

Die Politik, der der Vorschlag offiziell erstmals am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung präsentiert wurde, ist entzückt. Ob SPD, CDU oder Grüne: Sie äußerten Zufriedenheit, dass durch diesen Vorschlag die Konflikte in Niederaden beendet werden könnten.

Noch ist nichts entschieden. Der Vorschlag wird erst einmal mit anderen Änderungen im Rahmen des Flächennutzungsplanes (Entwurf) öffentlich ausgelegt. Vom 27. Mai bis 10. Juni können im Technischen Rathaus Bedenken angemeldet werden. Etwa vom Grundstückseigentümer, den Stadtwerken. Oder vom benachbaren Lippewerk.