12.02.04 Stadt-Protest Berkamen Westfälische-Rundschau

Stadt-Protest gegen hohe Windräder

12.02.2004 / LOKALAUSGABE / BERGKAMEN

Bergkamen. Den Protest der Stadt Bergkamen gegen die geplanten Windkrafträder im so genannten Sesekeknie in Niederaden nur wenige hundert Meter von der Wohnbebauung in Oberaden hat die Nachbarstadt Lünen bereits schriftlich vorliegen.
Die klare Absage an die zu erwartenden Belästigungen wurde nochmals durch den Ausschuss für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaftsförderung bekräftigt.
Bis zu 130 Meter hoch sollen die Windräder in den Himmel ragen. Folge werde eine nicht hinnehmbare Verschattung des Stadtteils gerade in der Jahreszeit sein, in der die Sonne tief steht, erklärte Technischer Beigeordneter Hans-Joachim Peters. Hinzu komme der Stroboskop-Effekt. Beides hätte andernorts zur Stilllegung von bereits errichteten Anlagen geführt.
In diesem Zusammenhang wies Peters auf die zahlreichen Proteste aus der Oberadener Bevölkerung hin, die gegenüber der Verwaltung und Ortsvorsteher Martin Blom laut geworden seien.
Grünen/GAL-Vertreter Thomas Grziwotz betonte, dass seine Fraktion nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen sei, nur nicht an diesem Ort. Lünen müsse in der Lage sein, auf ihrem Stadtgebiet einen anderen geeigneten Standort zu finden.
Hier hat aber offensichtlich die Nachbarstadt mit einem Problem zu kämpfen. Sie hat nicht, wie es Bergkamen vor einigen Jahren getan hat, so genannte Vorranggebiete für Windkraftanlagen planungsrechtlich ausgewiesen und dadurch störende Standorte ausgeschlossen (in Bergkamen zwischen den Berghalden). Folge ist, dass Windräder praktisch überall in den Lünener Außenbereichen installiert werden dürfen.