16.03.04 Die Grünen:Erlensundern "eher geeignet"

Windkraftzonen - Die Grünen: Erlensundern "eher geeignet"

16.03.2004 / LOKALAUSGABE / LUENEN

Niederaden. Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen bezieht Stellung zu den geplanten Vorrangflächen für Windräder: Ja zur Windkraft, aber nicht um jeden Preis.
In dem Schreiben des Ortsverbandes heißt es: "Die Gesetzeslage erfordert die Ausweisung mindestens einer Vorrangfläche für Windkraft, um überhaupt Einfluss nehmen zu können, wo in Lünen zukünftig Windkraftanlagen gebaut werden. Zur Frage, welche Gebiete hierfür in Frage kommen, liegt bereits seit 1997 ein Gutachten des Kommunalverbandes Ruhrgebiet vor, in dem das Lüner Stadtgebiet flächendeckend nach möglichen Standorten untersucht wurde. Als Ergebnis stellt das Gutachten fest, dass es in Lünen keine völlig konfliktfreien Standorte für Windkraftanlagen gibt.
Wir haben daher Verständnis, wenn Bürger wie in Niederaden den Bau von Windkraftanlagen kritisch hinterfragen. Denn es gilt, gerade in Gemeinden mit nur noch wenigen naturnahen Freiräumen eine fundierte Abwägung aller Belange durchzuführen."
Um vor dem Hintergrund der gesetzlichen Grundlagen dennoch eine notwendige Vorrangfläche auszuwählen, hält Bündnis 90/Die Grünen folgende Kriterien für maßgeblich:

  • Weitgehende Vermeidung von zusätzlicher Lärmbelästigung.

  • Ausschluss von Landschaftsschutzgebieten als Suchräume.

  • Minimierung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.

  • Reduzierung der Belästigung durch Lichteffekte.

  • Keine Schädigung von schützenswerten Biotopen.

Nach Auswertung des Gutachtens und unter Anwendung der eigenen Kriterien kommen Bündnis 90/Die Grünen bei den zurzeit diskutierten Standorten zu folgendem Ergebnis: "Der Standort Wethmarheide Ost/Brechtener Niederung ist wie alle Landschaftsschutzgebiete für uns eine Tabufläche. Aufgrund der exponierten Kuppenlag am Ortseingang wäre darüber hinaus eine starke weithin sichtbare Schädigung des Landschaftsbildes unvermeidbar. Dies könnte gerade in diesem Gebiet weitergehenden schädlichen Landschaftseingriffen Tür und Tor öffnen.
Das Mühlenbachtal scheidet als möglicher Standort ebenfalls aus. Das reich strukturierte und mit einer Vielzahl von Biotopen durchzogene Tal steht nicht ohne Grund unter Landschaftsschutz. Darüber hinaus hat das Gebiet eine herauragende Bedeutung für die Naherholung der Bürger aus dem Ortsteil Brambauer.
Das Gebiet Sesekeknie ist zwar als Standort denkbar, wird von uns aber vor dem Hintergrund des Erholungswertes und der Landschaftsaufwertung im Rahmen der Seseke-Renaturierung als nicht wünschenswert angesehen.
Die Fläche am Erlensundern erscheint nach bisherigen Erkenntnissen eher geeignet. Aufgrund der Nähe zur Autobahn A 2 gewährleistet der Standort eine weitgehende Minimierung zusätzlicher Belastungen, wie zum Beispiel Lärm. Die Fläche steht nicht unter Landschaftsschutz.
Unabhängig von der Ausweisung eines Vorranggebietes soll die Errichtung einzelstehender Windräder an Standorten, die die oben genannten Kriterien erfüllen, auch künftig möglich bleiben. Wir setzen uns ein, die hierfür notwendige Ortssatzung zu erlassen."