01.02.04 Bürger käpfen gegen Windkraftanlage

Bürger kämpfen gegen Windkraftanlage

01.02.2004 / LOKALAUSGABE / LUENEN

Niederaden. 140 Meter hohe Windkraftanlagen, und das nur einen Steinwurf vom Wohnzimmerfenster entfernt - das gefällt den Bewohnern Oberadens ganz und gar nicht. Dazu kann es aber kommen, wenn die Stadt Lünen tatsächlich, wie vorgesehen, ihr Vorranggebiet im Sesekeknie ausweist.

Hatte sich in den vergangenen Tagen und Wochen schon hörbarer Widerstand aus Kamen-Methler und Niederaden gemeldet, bekommen jetzt die Oberadener, die noch viel härter betroffen wären, Rückendeckung vom SPD-Ortsverein. "Es gibt hier Bürger, die nach Wegen suchen, gegen das Vorranggebiet mobil zu machen", so Rüdiger Weiß gegenüber unserer Zeitung. "Und wir unterstützen das." Schließlich würde der Abstand von Windanlagen zur Wohnbebauung nur 250 Meter betragen - "und dabei geht es nicht um ein einsames Gehöft, sondern um dichte Besiedlung", so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende. "Wir appellieren an die Lüner, sich noch einmal genau zu überlegen, hier ein Windkraft-Vorranggebiet auszuweisen."

Ganz abgesehen von Lärmbelästigung und Schattenwurf haben die Sozialdemokraten des Ortsteils noch ganz andere Bedenken: "Hier wäre ein Landschaftspark betroffen, und das geht aus unserer Sicht so nicht."

Von Seiten der Verwaltung können die Oberadener bei diesem Thema fest mit Unterstützung rechnen. Schon 1998, als das Thema Vorranggebiete erstmals ins Gespräch kam, wurden Bedenken gegen einen möglichen Windpark im Sesekeknie geäußert. Die notwendigen Mindestabstände zu Wohngebieten könnten dort keinesfalls eingehalten werden. Diese Bedenken werden wohl auch weiterhin aufrecht erhalten. Der Stadtentwicklungsausschuss wird sich am Dienstag, 10. Februar, noch einmal mit dem Thema auseinandersetzen.

Konfliktpotenzial gibt es aber nach wie vor zur Genüge. So liegen in Lünen bereits Bauanträge für Windräder vor, die Stadt ist also in gewisser Weise in Zugzwang. Das wird die Gespräche mit den Nachbarstädten und vor allem mit Bergkamen nicht einfacher machen.