16.03.04 Kritische Begleitung neuer Windkraft - Kamen

Kritische Begleitung neuer Windkraft

16.03.2004 / LOKALAUSGABE / KAMEN

Kamen/Lünen. (wol) Stadtverwaltung und Politik sind einig in einer kritischen Begleitung der neuen Windkraftpläne in Lünen an der Grenze zu Methler. Für ein weiteres Windrad an der Lüner Höhe gibt es Plankorrekturen des Investors und damit neue Verfahrensschritte mit entsprechender Beteiligung Betroffener.

Gegen die Lüner Pläne hat die Stadt auf mehreren Feldern Bedenken vorgebracht. So fehlten bisher eindeutige Planaussagen, so dass eine abschließende Bewertung nicht möglich ist. Die Stadt reklamiert aber eine fortgeführte Beteiligung bei weiteren Planungsschritten. Sie weist zugleich daraufhin, die Pläne kollidierten mit dem Grünrahmenplan, der den Bereich als Teil des Landschaftsparkes Seseke ausweist.

Drei Bauanträge liegen offenbar für die Lüner Fläche vor. Auch in Lünen gibt es einigen Widerstand gegen solche Planungen. Für die CDU kritisierte Heinrich Kissing generell die Planung von Windkraftanlagen in Ballungsräumen. Dies sei volkswirtschaftlich oft unsinnig und angesichts vorhandener Belastungen nicht zumurtbar. Nötig sei die Änderung von Landesrecht. Bisher seien die Kommunen zu Standortplanungen gezwungen.

In der generellen Kritik an Windkraft folgten SPD wie Grüne der CDU nicht. Man müsse aber individuell Standorte bewerten und in dieser Frage zeigte sich eine große Mehrheit im Planungsausschuss gegen das Vorhaben.

Für das im Rahmen des Zwangs zur Ausweisung von Standorten in Kamen bestehende Projekt eines zweiten Windrades an der Lüner Höhe gibt es nach Mitteilung der Verwaltung neue Entwicklungen. Der Investor habe eine Bauantragsänderung eingereicht. Dabei bleibe das Erscheinungsbild und die Höhenplanung mit knapp unter 100 Metern unverändert. Die Leistung aber soll im Zuge technischer Entwicklungen steigen von 1500 auf 1800 kW. Die Stadt habe den Kreis über die Änderung informiert. Daher werde das Verfahren nun zurückfallen an die Stadt mit neuen Beteiligungen der Träger öffentlicher Belange und selbstverständlich auch aller Einwender gegen die bisherigen Planungen. Die CDU, so Kissing, wünsche sich zwar kein neues Windrad an der Lüner Höhe. Dennoch müsse die Stadtverwaltung hier nun einmal nach Recht und Gesetz handeln.