25.03.04 Windkraft: Investor droht

Lünen

Windkraft: Inverstor droht

Ein Investor, der in Niederaden den Bau von Windkraftanlagen beantragt hat, behält sich offenbar Schadenersatzansprüche gegen die Stadt vor, falls das Vorhaben scheitern sollte. In Schreiben, die Ratsmitglieder erhalten haben, sei sogar ein Hinweis auf angebliche persönliche Haftung der Politiker enthalten, berichtete Hans-Georg Freimund (SPD) gestern im Rat."Es ist eine Gratwanderung. Wird ein Antrag zu Unrecht abgelehnt, löst das Ersatzansprüche aus. Windkraft ist ein ziemlich neues Thema", sagte Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick.Doch wie Beigeordneter Jürgen Evert erklärte, hat die Rechtsabteilung den konkreten Fall abgeklopft: "Die Gemeindeversicherung hat uns attestiert, dass vollständiger Versicherungsschutz gewährt wird." Die Drohkulisse laufe somit ins Leere.Inzwischen hat die Bezirksregierung Arnsberg auf den ersten Antrag zur Errichtung einer 140 m hohen Windkraftanlage im südlichen Bereich Sesekeknie reagiert " und Skepsis angemeldet. Weil die Anlage in einem regionalen Grünzug gebaut werden solle, stehe sie im Widerspruch zu den Zielen der Landesplanung, so die Behörde.Die Lüner Verwaltung hat am 5. April ein Gespräch bei der Bezirksregierung, um diesen und weitere Anträge auf Windräder im Detail zu besprechen.Aus Sicht der Stadt Lünen bleibt es dabei, dass die Bereiche Seseke-Knie und Erlensundern in Niederaden sowie Hönninghausen als mögliche Vorranggebiete in Frage kommen (wir berichteten). "Wir gehen mit allen drei Flächen ins Verfahren, um dann die durchzusetzen, die den geringsten Widerstand aufweist", so Evert.Aus Sicht der Bündnisgrünen könnte sich die Stadt die Prüfung schenken: "Wir sind für Erlensundern", gab Erika Roß die endgültige Position der Fraktion bekannt. Zu langes Zögern, warnte sie, könne dazu führen, "dass wir Windkraftanlagen an anderen Stellen der Stadt bekommen, wo wir sie gar nicht wollen."

Fie-Ruhr Nachrichten - 25. 03. 2004