25.03.04 Tragischer Tod bei Diskussion um Windrad

Tragischer Tod bei Diskussion um Windrad

Lanstrop. (tag) Einen tragischen Ausgang nahm die Informationsveranstaltung zum Thema Windkraftanlagen am MIttwochabend. Ein Lanstroper Anwohner und Windkraftgegner erlitt einen Herzanfall und verstarb trotz schneller Rettungsmaßnahmen in der Versammlung.Rund 100 Bürger waren der Einladung der CDU in die Gaststätte "Alte Post" gefolgt. Darunter auch viele Bürger aus Methler und Lünen, die seit Januar gegen den Bau von Windkraftanlagen an der Stadtgrenze durch die Stadt Lünen protestiert hatten. "Wir wollten die Begründungen der CDU-Politiker hören und unsere Vorbehalte anbringen", schilderte Karl-Heinz Wienke gestern der Stadtteil- Zeitung noch sehr erschüttert. Denn zur ausführlichen Diskussion kam es nicht. Nachdem Ratsmitglied Manfred Jostes und der Lüner CDU-Fraktionssprecher Michael Zawisch kurze Statements abgegeben hatten, wurden kritische Stimmen laut. Darunter die von Josef Juretzek aus der Straße Hinnenberg. Der 68-Jährige, der seit über 30 Jahren in Lanstrop lebte, hatte noch am Dienstagabend die Ausschussentscheidung zur Windkraft in Lünen verfolgt und erregte sich jetzt derart, dass sein Herz streikte. Er überlebte seinen Herzanfall trotz schneller Hilfe nicht. Die Veranstaltung wurde sofort abgebrochen.Noch gestern waren seine Nachbarn erschüttert. Gemeinsam waren sie am Dienstagabend nach Lünen gereist und hatten die Diskussion im Stadtentwicklungsausschuss miterlebt. Im Ausschuss waren mit den Stimmen der CDU die Aufstellung der Bebauungspläne für die zwei umstrittenen Windvorrang-flächen in Niederaden beschlossen worden. Zur Enttäuschung der angereisten Lanstroper, die gegen den Bau der Windräder im Erlensundern protestiert hatten.Heinz Naders, Sprecher der Lanstroper Siedlergemeinschaft, war ratlos: "Das ist schon alles soweit fortgeschritten. Ich weiß nicht, ob wir jetzt noch etwas bewegen können."Noch unter dem Schock des Unglücksfalles stehend, fassten die Lanstroper Windkraftkritiker keine weiteren Pläne. Doch sie wollen weiter am Ball bleiben und die Gelegenheit bietet sich spätestens dann, wenn die gesetzlich vorgeschriebene frühzeitige Bürgerbeteiligung an der Bauleitplanung für die Windvorrangflächen ansteht.
25.03.2004