24.03.04 Mehrheit für Sesekeknie und Erlensundern

24.03.2004 / LOKALAUSGABE / LUENEN


Lünen. (tja) Für die Niederadener Bereiche Sesekeknie und Erlensundern sollen Bebauungspläne aufgestellt werden - als "Sondergebiete für Windenergieanlagen". Das beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr am Dienstagabend - gegen einige Stimmen aus der SPD und bei Enthaltungen aus der SPD. Einstimmigkeit erzielte hinge- gen der Beschlussvorschlag für die heutige Ratssitzung, zur Sicherung der Planung eine Veränderungssperre zu erlassen - was wiederum CDU-Fraktionssprecher Michael Zawisch "irritierte".

Und noch ein weiterer Standort ist nun im Rennen: Weil sich die CDU enthielt, konnte sich die SPD gegen die Stimmen von Grünen und FFS mit ihrem Antrag durchsetzen, dass die Verwaltung weitere Gebiete, die sich potenziell für eine Vorrangfläche für Windenergie eignen, in das laufende Verfahren einbringen soll - "wie zum Beispiel Hönninghausen". Die CDU sah hier hingegen laut Zawisch "keine Chance auf Realisierbarkeit".

Schon seit Wochen regt sich bekanntlich in der Bevölkerung der Unmut über die geplanten Windenergieanlagen - nicht nur in Niederaden, sondern auch in den benachbarten Gemeinden Oberaden, Methler und Lanstrop. Zuletzt hatte zudem die Nachricht für Widerstand gesorgt, wonach die CDU auch ein Auge auf das Mühlenbachtal geworfen habe. Doch die Sitzung am Dienstag - an der rund 50 Bürger vor allem wegen der Windenergie-Diskussion teilnahmen - nahm Fraktionssprecher Michael Zawisch zum Anlass, eine deutliche Position zu beziehen: "Dass die CDU Windkrafträder im Mühlenbachtal aufstellen lassen will, ist nicht der Fall!" Zwar räumte er ein, dass in seiner eigenen Ortsunion vom Standort Mühlenbachtal die Rede war - allerdings nur in dem Zusammenhang, dass es etwas unglücklich sei, in einem Stadtteil gleich zwei Sondergebiete zu prüfen. "Es ging einfach nur um Freiflächen", so Zawisch.

Grünen-Fraktionssprecher Detlef Weinbrenner erteilte dem SPD-Antrag, weitere Standorte wie etwa Hönninghausen zu prüfen, eine Absage, "weil bei uns ganz klar die Prämissen anders liegen. Wir nehmen Landschaftsschutzgebiete als das, was der Name sagt." Und Marc Elsbeck (FFS) bestätigte: "Wir können uns nicht mit Hönninghausen anfreunden - das wäre kontraproduktiv." Schließlich habe die Verwaltung bereits geeignete Flächen geprüft - und sei zu dem Ergebnis Erlensundern und Sesekeknie gekommen.

Mit der Aufstellung der Bebauungspläne sollen laut Verwaltung "wichtige Planungsziele" realisiert werden - unter anderem Festsetzungen bezüglich Art, Anzahl, genauem Standort, Höhen, Gestaltung und Flugbefeuerung. Zudem sollen auch ein Lärmgutachten und eine Visualisierungsstudie erstellt werden.