26.03.04 Lebensraum für seltene Tiere retten

Lebensraum für seltene Tiere retten

26.03.2004 / LOKALAUSGABE / DORTMUND NO

Lanstrop. (DBV) Anders als die Stadt Lünen (Bericht am gestrigen Freitag) reagiert die Nachbargemeinde Dortmund: Sie hat sich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen an der Stadtgrenze der beiden Kommunen auf Dortmunder Stadtgebiet in Lanstrop ausgeprochen.

SPD und CDU in der Bezirksvertretung Scharnhorst erhielten auf ihrer jüngsten Sitzung Antwort auf ihre gemeinsame Anfrage von Stadtrat Ullrich Sierau. Man habe, so der Stadtrat, bereits Mitte Januar "gegen die Darstellung der beiden Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen unmittelbar an der Dortmunder Stadtgrenze erhebliche Bedenken" vorgetragen. Denn besonders vom Wirkungskreis der südlichen Vorrangfläche sei das Grundstück Gemarkung Lanstrop, Flur 9, Flurstück 5 mit der Bezeichnung "Im Erlensundern" direkt betroffen.

Überdies sei das Grundstück Bestandteil eines Landschaftschutzgebietes, das als Pufferzone zu den unweit befindlichen Naturschutzgebieten Lanstroper See und Ramsloher Bach diene.

Stadtrat Sierrau: "Wesentlicher Grund der im Landschaftsplan Do-Nord festgesetzten Schutzgebiete ist deren Bedeutung als Rast- und Lebensraum seltener Vogelarten wie Haubentaucher, Rohrweihe, Uferschnepfe, Tafelente und Zwergtaucher." Dazu kämen noch Pirol, Waldschnepfe, Wespenbussard und Kleinspecht, aber auch Fledermäuse.

In einem nachbarlichen Abstimmungsgespräch Mitte Februar hat Dortmund Lünen nochmals gebeten, die Genehmigung für den grenznahen Standort nicht zu geben, um den nötigen Schutzabstand zu den genannten Naturschutzgebieten zu wahren. Die Stadt Lünen habe, so Sierrau, signalisiert, ihre Planungsabsichten den Forderungen der Stadt Dortmund anzupassen.

Beide politischen Fraktionen in Scharnhorst gaben auf der Dienstag-Sitzung ihre eindeutigen Stellungnahmen ab. Die SPD: "An dieser Stelle wollen wir keine Windkraftanlagen."

Die CDU: "Wir sind dagegen, denn es würde eine Belästigung für die Lanstroper Bürger bedeuten." Und der Grünen-Ratsvertreter Wolfram Frebel fügte hinzu: "Auch wir sind gegen eine Anlage an dieser Stelle."