02.04.04 Mehr Geld für Wind am Meer

Mehr Geld für Wind im Meer


02.04.2004 / POLITIK

Berlin. (kl) Die rot-grüne Koalition hat gestern eine umfassende Novelle des Gesetzes über erneuerbare Energien beschlossen, mit der erneuerbare Energien besser gefördert werden sollen.

Damit soll der Anteil der Energie aus Wind und Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme bis 2010 auf 12,5 Prozent verdoppelt und bis 2020 auf 20 Prozent ausgebaut werden. Stärker als bisher werden Windanlagen auf See gefördert sowie Bioenergie und Erdwärme.

Trittin wies zuvor Vorwürfe einer staatlichen Belastung der Strompreise zurück. Eine dreiköpfige Familie zahle im Durchschnitt 50 Euro im Monat für Strom, davon gehe nur ein Euro in der Förderung der erneuerbaren Energien. Zugleich hätten 120 000 Menschen Arbeit gefunden in dieser Branche, in den letzten Jahren allein 50 000. "Umweltschutz und Wettbewerbsfähigkeit gehen bestens zusammen."

Der Gesetzesinhalt:

  • Windkraft-Anlagen im Meer werden stärker gefördert. Die Vergütung von 9,1 Cent pro Kilowattstunde soll mindestens 12 Jahre gelten.

  • Im Gegenzug sinken die Subventionen für Windräder an Land schneller - um 2 Prozentpunkte pro Jahr.

  • Höhere Zuschüsse gibt es für die Stromerzeugung aus Erdwärme (bis 15 Cent) und Bio-Energien (11,5 Cent). Hier wird ein Bonus für nachwachsende Rohstoffe eingeführt.

  • Im Bereich Wasserkraft sollen neue oder modernisierte Kleinanlagen stärker gefördert werden. Bei Großanlagen gibt es Geld für deutliche Verbesserungen bei der Leistung und zu Gunsten der Gewässer-Ökologie.

Die Opposition stimmte gegen das Gesetz. Unionsfraktionsvize Horst Seehofer (CSU): "Die Wahrheit ist, dass wir in Deutschland 40 Prozent unseres Strompreises staatlich veranlasst haben."