Sommer, Sonne, Trockenheit

Das ist die Dreierkette, die künftig wohl häufiger verhindern dürfte, dass wir - wie die Katze auf dem Bild - das Sommerwetter nur genießen.

Katze auf sonnigem Gartenstuhl
© VWE SH R. Koch
Die hohen Temperaturen und stabilen Wetterlagen erfordern im Garten immer häufiger, dass wir wässernd eingreifen. Denn je heißer das Wetter, desto mehr wird verdunstet - durch Pflanzen und auch durch den (unbedeckten) Boden selbst.

Ein paar Dinge sollten Sie beachten, um Gießen sparsam und dennoch wirkungsvoll zu betreiben.

Zeitpunkt
Morgens und abends ist die beste Zeit zum Wässern. Wer Schnecken im Garten hat, wässert am besten nur morgens. Gießen Sie selten, aber gründlich. Zweimal pro Woche reicht völlig aus, wenn etwa 20 Liter pro Quadratmeter und Gießgang ausgebracht werden. Also: wässern und nicht pütschern! Gründliches Gießen reizt nämlich die Wurzeln, in die Tiefe zu wachsen. Dort finden sie in Trockenzeiten meist noch Wasser.

Bodenart
Da der Wasserbedarf auch von der Bodenart abhängt, sind die Gießwassermengen anzupassen. Je sandiger und humusärmer ein Boden ist, desto weniger Wasser kann er speichern. Dann muss
a) öfter gewässert werden und
b) der Boden mit Mulch bedeckt, mit Kompost angereichert und / oder einem Tonmehl (Bentonit) verbessert werden.
Alle diese Maßnahmen helfen, die Wasserhaltefähigkeit des Bodens zu erhöhen.

Was tun, wenn es fast zu spät scheint?
Ist der Boden erst ausgetrocknet (auch im Kübel), fällt es schwer, ihn wieder zu befeuchten. Hier hilft am besten lange währendes Wässern in feinen Tropfen. Tagelange sogenannte Landregen sorgen auf natürlichem Wege dafür, dass Wasser tiefer ins Erdreich eindringt. Bei kurzen und heftigen Regenfällen, besonders nach Trockenperioden, fließt Wasser eher oberflächlich ab, als dass es versickert.
Übrigens ersetzen kurze Regenfälle das Wässern nicht. Insbesondere frisch gepflanzte Gehölze und Stauden benötigen immer unsere Aufmerksamkeit. Hilfreich sind auch (aus Boden geformte) Gießringe, in denen das Wasser eine Weile steht, bis es wurzelnah versickert.

Wässern erfolgt vorzugsweise über den Boden und die Wurzeln, wenngleich auch Blätter in der Lage sind, Wasser aufzunehmen. Der Brennglas-Effekt, der Wassertropfen auf Blättern zugeschrieben wird, ist jedoch ein Märchen. Wahr ist hingegen, dass Laubblätter eher von Schaderreger-Pilzen befallen werden, wenn sie lange feucht sind. Man denke z.B. an die Braunfäule an Tomaten, die erst durch feuchtes Laub so richtig in Gang kommt.

Kontrolle und Gießfehler
Eine Bodenfeuchtekontrolle kann z.B. durch Beobachtung der Pflanzen eine Weile nach dem Wässern gemacht werden. Stehen sie jetzt straff da oder schlappen sie? Indem man den Boden etwa spatenstichtief auf Feuchtigkeit prüft, kann man erkennen, ob genügend davon vorhanden ist. Es nützt nichts, nur die oberen paar Zentimeter zu durchnässen, weil die Sonne sich das bisschen Feuchtigkeit oft am gleichen Tag wieder holt. Wenn man Pflanzen dazu erziehen will, dass ihre Wurzeln in die Tiefe wachsen, muss man in der Tiefe das Wasser anbieten.
Wird mit dem Schlauch in der Hand gewässert, achten Sie darauf, dass der Wasserdruck nicht so groß ist, denn Spritzwasser verschlämmt den Boden und verhärtet seine Oberfläche. Auch kann ein Zuviel an Wasser Fäulnis im Wurzelbereich begünstigen.
Schlappen Pflanzen trotz feuchten Bodens, könnte dies durch übermäßiges Wässern bedingt sein. Sie stehen dann "im Sumpf". Hier heißt es: Pausieren mit den Wassergaben, unter Umständen auch: Wasser wegleiten!

Wasserverfügbarkeit
Gut beraten sind diejenigen, die Regenwasser auffangen, sammeln und zum Gießen nutzen. Es ist das günstigste, weichste, beste Wasser für den Garten. Trinkwasser muss geschont werden. Wenn es rationiert wird, haben wir alle das Nachsehen.
Als sparsam mit gleichzeitig optimaler Wirksamkeit haben sich Bewässerungsanlagen mittels Schwitz- und Tropfschläuchen erwiesen. So kommt Wasser gezielt an die Wurzeln der Kulturpflanzen.

Standortgerechte Pflanzenwahl
Es lohnt sich auch immer, über Anpflanzungen nachzudenken, die mit weniger Wasser auskommen.
So könnte der nächste Schattenspenderbaum z.B. eine Blasenesche sein. Diese Baumart ist eine Gewinnerin des Klimawandels, weil sie mit Trockenheit bestens zurechtkommt. Darüber hinaus zeigt sie eine schöne Sommerblüte, die auch von Bienen geliebt wird.
Es gibt etliche Pflanzenarten mit verringertem Wasserbedürfnis, z.B. silberlaubige Gehölze und Stauden, solche mit dickfleischigen Blättern (sogen. Sukkulente) oder Pflanzen aus dem Mittelmeerraum wie beispielsweise einige Würzkräuter. Fragen Sie einmal nach.

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