Mirabelle von Nancy

Pflanzaktion Mirabellenbaum


Hardheim. (adb) Als "Obstsorte des Jahres 2020" proklamierte der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald die Mirabelle von Nancy. Künftig wird man den Baum auch in Hardheim finden: An der Alten Würzburger Straße pflanzten Fachleute des Geo-Naturparks gemeinsam mit der Gemeinschaft Wohneigentum am Dienstag den Setzling.

Pflanzung Obstsorte des Jahres 2020 Mirabelle
mit dem Graben geht es los ..   © Verband Wohneigentum Gemeinschaft Hardheim
Den dortigen Baumbestand pflegen die "Siedler" bereits seit 2015 über das EU-Streuobstwiesenprogramm.
Benannt nach der lothringischen Stadt, versteht sich die Mirabelle von Nancy als eine der ältesten bekannten Mirabellensorten. Ursprünglich stammt das Gewächs aus Kleinasien; nachdem es im 15. Jahrhundert nach Frankreich gelangt war, fand es im 18. Jahrhundert auch den Weg nach Deutschland.
Pflanzung Obstsorte des Jahres 2020 Mirabelle
Standort
Obstbaumbestand der Gemeinde
Alte Würzburger Strasse   © Verband Wohneigentum Gemeinschaft Hardheim
Eine besondere Verbindung pflegt die unweit Miltenbergs gelegene Stadt Obernburg am bayrischen Untermain zur Nancy-Mirabelle: Sie richtet zur Erntezeit, die von August bis September andauert, sogenannte "Mirabellenfeste" aus. Die Mirabellen als Solche finden Verwendung in Kuchen, Konfitüren und edlen Obstbränden, sind aber auch als wertvolles "Obst vom Baum" genießbar.
Pflanzung Obstbaum des Jahres 2020 Mirabelle
Obstbaum des Jahres 2020
Mirabellenbaum   © Verband Wohneigentum Gemeinschaft Hardheim
Mit vor Ort bei der Pflanzung waren seitens der Gemeinde Hardheim, der die Bäume gehören, auch Bauamtsleiter Daniel Emmenecker und Bauhofleiter Nico Beyer. Seitens der Gemeinschaft Wohneigentum Hardheim freute sich Gemeinschaftsleiterin Irene Leiblein über die Aktion, die als Bekenntnis zur Artenvielfalt, aber auch zu Obst aus der Region anzusehen sei: Kurze Transportwege und die Robustheit der gut an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Baumarten sind deutliche Argumente für unverfälschten "regionalen Genuss ohne Reue". Der vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zur Verfügung gestellte Baum wird fortan mit den anderen insgesamt 88 Bäumen entlang der Alten Würzburger Straße über das EU-Streuobstwiesenprogramm betreut.

Weitere Hintergründe des Projekts beleuchtete Margareta Sauer vom Geo-Naturpark: "Jedes Jahr wird eine neue (alte) - zumeist in ihrem Bestand bedrohte - Streuobstsorte zum 'Streubust des Jahres' gekürt", betonte sie. 2021 wurde etwa die Lützelsachser Frühzwetschge zur "Obstsorte des Jahres" auserkoren. Dabei handele es sich dabei um eine alte regionale Sorte aus dem Bensheimer Raum, die kaum noch bekannt sei. "Diese Aktion soll nicht nur den Streuobstbestand in seinem Bestand sichern. Sie soll darüber hinaus zum Artenerhalt und der Artenvielfalt beitragen, indem völlig in Vergessenheit geratene Sorten der Allgemeinheit auf ein Neues präsentiert werden", informierte Margareta Sauer. Das Projekt ist somit längerfristig angelegt und begrenzt sich nicht nur auf Hardheim: Weitere Nancy-Mirabellen wurden in der Gemeinde Höpfingen sowie in Walldürn (bzw. im Odenwälder Freilandmuseum) gesetzt. Damit nicht genug: Zukünftig wird jedes Jahr die jeweilige "Obstsorte des Jahres" angepflanzt.


Weitere Informationen im Internet unter www.geo-naturpark.net

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