Verzichtet auf die Giftspritze im Garten! Der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbiziden) ist im Garten nicht zu empfehlen. Es stehen im Garten ausreichend Alternativen zur Verfügung.
Bei der Neuanlage von Rasen- und Pflanzflächen ist immer darauf zu achten, dass die Flächen frei von Wurzelunkräutern sind. Ist ein starker Bewuchs mit Giersch oder Quecke vorhanden, sollte die Erde durchgearbeitet und sämtliche Wurzeln entfernt werden. Neue Austriebe müssen sofort und immer wieder entfernt werden. Eine weniger aufwendige, aber langwierige Methode ist das Abdecken mit schwarzem Unkrautvlies. Es wird auf der Fläche ausgelegt und beispielsweise mit Holzhackschnitzel beschwert. Das Vlies sollte über 1-2 Vegetationsperioden auf der Fläche verbleiben. Ohne die Möglichkeit der Photosynthese sterben die Pflanzen darunter ab.
Diese Flächen vorbeugend zwischen Mai und März wie beschrieben mulchen.
Bei Wildkrautbewuchs ist das oberflächliche Abhacken mit einer Unkrauthacke die beste Wahl.
Dies sollte nach jedem frischen Austrieb/Keimung der Kräuter geschehen. Lasst die Pflanzen nie groß werden, da dies die Wurzel stärkt. Die Pflanzenreste können als Mulch auf der Fläche verbleiben.
Auf wenig genutzten Rasenflächen ist es sinnvoll, einen Kräuterrasen anzulegen. Dieser ist pflegeleicht und ökologisch wertvoll. Soll der Rasen jedoch frei von Wildkrautbewuchs sein, ist dies sehr aufwendig. Besonders, weil die Rasengräser intensive Pflege benötigen. Nur durch diesen einen Standortvorteil bestehen sie vor dem Wildkraut.
Viel Pflege: Rasen ohne Wildkräuter
In der Wachstumsphase regelmäßige Düngung nach Bodenproben.
Häufiges Mähen
Rasen nicht zu tief mähen. Mindesthöhe 4 cm, bei heißem Wetter und im Schatten mindestens 5 cm (höchstens 1/3 der Halmlänge).
Bei Bedarf zudem wässern, vertikutieren und aerifizieren .
Unerwünschtes Wildkraut mit dem Unkrautstecher entfernen.
Keine Pflanzenschutzmittel einsetzen!
Pflanzenschutzmittel wie Herbizide, auch solche wie Salz und Essig, dürfen nur auf gärtnerisch genutzten Flächen angewendet werden. Das heißt eine Ausbringung auf Wegen, Hofeinfahrten, Terrassen und anderen Flächen ist im Garten verboten. Auf diesen Flächen können Mittel abgeschwemmt werden und Schäden in Gewässern verursachen. Bei Verstoß drohen hohe Geldstrafen.
Umweltfreundliche Alternativen: Wächst Wildkraut auf Flächen, gibt es mehrere empfehlenswerte Verfahren, abhängig von dem Belag. Generell sollte man vorher abwägen, ob der Aufwuchs tolerierbar ist oder nicht. Bei Sicherheitsaspekten z.B. auf Wegflächen ist immer eine Entfernung notwendig.
Mechanische Verfahren:
Fugenkratzer
Stahlbürste
Freischneider mit Bürstenkopf
Thermische Verfahren:
Abflammen
Infrarotbrenner
Heißluftgebläse
Wasserdampf
Heißschaum oder Heißwasser
Im Hausgarten sind die mechanischen Verfahren meist ausreichend. Sie sind aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht zu empfehlen.
Vorbeugende Maßnahmen, um den Wildkrautbewuchs auf Flächen gering zu halten:
Bei Plattenbelägen auf kleine, geschlossene Fugen achten. Alternativ können Beläge mit Rasenfugen gewählt werden, in denen Pflanzen wachsen dürfen.
Richtiger Unterbau und Fugenmaterial: Als Ausgleichsschicht Splitt statt Sand verwenden, Fugen mit Brechsand füllen. Es gibt spezielle Fugensande, die durch einen hohen pH-Wert unkrauthemmend wirken.
Sven Görlitz