Mähroboter - pro und contra Was spricht für und was gegen Mähroboter?

Mähroboter sind beliebt und die Umsätze wachsen rasant. Doch an ihnen scheiden sich auch die Garten-Geister. Sie sind praktisch, aber sie bringen auch Wildtiere in Gefahr. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile und geben Tipps zum Umgang.

Mähroboter auf Rasen
Mähroboter: Mit ihnen wird die Rasenpflege leichter. Doch sie sind gefährlich für Wildtiere.   © Breidbach/VWE

Wer einen gut gepflegten Zierrasen haben möchte, muss ihn regelmäßig mähen - im Sommer vielleicht sogar wöchentlich, das ist lästig. Wie verlockend ist es da, statt selbst aktiv zu werden, einfach einem Mähroboter von der Terrasse aus bei der Arbeit zuzuschauen und anschließend einen schönen gepflegten Rasen zu genießen?

Was spricht für Mähroboter?

• Vereinfachen die Rasenpflege. Durch den regelmäßigen Schnitt wachsen die einzelnen Rasenpflanzen stärker in die Breite und bilden mehr Triebe aus. Somit wird der Rasen dichter, gleichzeitig hat Unkraut weniger Platz, um sich auszubreiten.
• Keine Lärmbelästigung. Fast lautlos sorgen sie für einen gleichmäßig kurzen Rasen und eine gepflegte Rasenkante.
• Mähroboter mulchen gleichzeitig. Das feine Schnittgut, das nach dem Mähen liegen bleibt, deckt bis zu 40 % des Nährstoffbedarfes des Rasens ab. Das reduziert somit die Menge an Dünger, die nachgedüngt werden muss, macht die Nachdüngung aber nicht überflüssig. Zudem entfällt das Entsorgen des Schnittgutes, sofern kein eigener Kompost betrieben wird.
• Leichtere Reinigung und Wartung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rasenmähern lässt sich der meist deutlich leichtere Mähroboter einfacher pflegen und warten.

Was spricht gegen Mähroboter?

• Teurer im Anschaffungspreis. Allerdings sind Mähroboter teurer als herkömmliche Rasenmäher.
• Start ist arbeitsintensiv. Es bedarf einiger Arbeit, bevor man die automatischen Mäher selbstständig arbeiten lassen kann. Um den Arbeitsbereich im Garten einzugrenzen, ist es beispielsweise meist notwendig, einen Begrenzungsdraht/-kabel als Einfassung zu verlegen. Alternativ arbeiten neue Geräte auch mit Kamera, GPS oder Sensoren. Zudem muss man das Gerät programmieren: zum Beispiel Mähzeiten, Schnitthöhe, Diebstahlschutz und Position zur Ladestation.
• Unregelmäßige Rasenformen sind schwierig. Der Einsatz von Mährobotern wird schwieriger, wenn der Rasen eine unregelmäßige Form hat, uneben ist oder Hindernisse auf der Fläche liegen. Dies macht auf jeden Fall Mehrarbeit durch manuelles Nacharbeiten an den Rändern nötig.
• Zu lange Grashalme und Herbstlaub stören den reibungslosen Ablauf. Hier sollte der herkömmliche Mäher zum Einsatz kommen.
• Mähroboter sind gefährlich für Tiere, das zeigen Studien wie diese. Vielen Gartenfans ist nicht bewusst, dass die Mähroboter Gefahren bergen für Igel und andere kleine (Wild-)Tiere (z.B. Kröten, Eidechsen, Vögeln und auch Insekten). Da Mähroboter relativ langsam fahren, sind vor allem die Tierarten gefährdet, die stehen blieben und sich ducken, wenn sich ein Gerät nähert. Dazu zählen neben Igeln auch Amphibienarten wie etwa Kröten, Lurche oder Frösche. Auch Insekten leiden unter den Mährobotern. Zum einen werden sie auch von den Messern erfasst, zum anderen bietet ein perfekt getrimmter Rasen für sie weder Nahrung noch Unterschlupf. Tipp: Das Anlegen von Blüteninseln, die nicht gemäht werden und als Rückzugsort dienen können, hilft.

Unsere Tipps für die Nutzung von Mährobotern

Um Tiere zu schützen, raten wir unbedingt dazu, Mähroboter nicht nachts oder in der Dämmerung einzusetzen und vor dem Mähen zu kontrollieren, ob sich kleine (Wild)-tiere auf der zu mähenden Rasenfläche befinden könnten, bevor Sie den Mähroboter einschalten. Igel flüchten bei Gefahr nicht, sondern rollen sich zusammen, sodass die Mähroboter teils schwere Verletzungen verursachen; durch die scharfen Klingen werden Schnauzen, Füße, Stacheln, Hautschichten oder Gliedmaßen zerschnitten oder gar abgetrennt. Fatal ist, dass ein Großteil der verletzten Tiere vermutlich gar nicht entdeckt wird, da sich Igel mit Verletzungen ins Dickicht schleppen und dort an den Folgen der Verletzungen qualvoll sterben. Neuere intelligente Geräte sind in der Lage, mit Sensoren Hindernisse (auch größere Tiere) zu erkennen und dann zu stoppen.


Anna Florenske/Martin Breidbach

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Newsletter abonnieren
Der VWE-Garten-Newsletter
Tipps zum naturnahen Gärtnern
kostenlos, unabhängig & werbefrei, 1 x im Monat
Ihre Daten sind bei uns sicher. Wir nutzen sie nur für den Newsletter. Sie können sich jederzeit abmelden. Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.