So geht Gemüse im Winter anbauen

Wer das Gemüsebeet gut geplant hat, kann sich auch im Winter über eine gute Ernte aus dem eigenen Garten freuen. Im Herbst steht noch einiges auf den Beeten, was sich selbst mitten im Winter gut ernten lässt. Im Oktober lassen sich noch Winterkopfsalat, Spinat, Kresse, Rucola, Asia-Salate und Postelein/Winterportulak im Freien aussäen oder pflanzen.

Feldsalatanbau im Winter
Besonders gut wächst Feldsalat im Winter - als Saatgut oder auch als Jungpflanze. Setzt die Feldsalatpflänzchen in einen kleinen Damm, in den die Erdpresstöpfe bis zur Hälfte eingepflanzt werden. Der Vorteil: Feldsalat lässt sich so wesentlich einfacher ernten und bleibt sauberer.   © Breidbach/VWE

Grünkohl im Schnee
Grünkohl im Schnee   © Breidbach/VWE
Lauch, Rosenkohl und Grünkohl sind beliebte Wintergemüse. Gerade letzterer gedeiht gut bei niedrigen Temperaturen. In Verbindung mit der langen Standzeit steigt der Zuckergehalt in der Pflanze und die Blätter schmecken somit weniger herb.

Auch andere Gemüsearten vertragen kältere Temperaturen. So entsteht eine gute Möglichkeit, die durch den Klimawandel verlängerte Vegetationszeit zu nutzen: Fast das ganze Jahr lässt sich nun für den Gemüseanbau nutzen, was auch den Vorteil hat, dass der Boden durch eine ganzjährige Bedeckung geschützt ist.

Winterernte gut vorbereiten

Im Oktober könnt ihr folgendes Gemüse auf jeden Fall noch im Freiland aussäen und pflanzen: Winterkopfsalat, Spinat, Kresse, Rucola, Asia-Salate und Postelein/Winterportulak. In kälteren Regionen helfen Gewächshaus, Folientunnel oder Frühbeetkasten. In milden Gebieten und in sonniger Lage hat man vielleicht sogar mit der Kultur von Radieschen im Winter Erfolg - und das hätte sogar einen Vorteil: Durch die kühler werdenden Tage und Nächte ist der Erdfloh nicht mehr aktiv - es besteht die Chance, dass die Blätter ohne Löcher und die Knollen ohne Maden bleiben.

Tipp: Feldsalat funktioniert gut

Besonders gut wächst Feldsalat im Winter - als Saatgut oder auch als Jungpflanze von einem Gemüsebauern oder Jungpflanzenbetrieb. Diese sind meist in Erdpresstöpfen vorgezogen und haben den Vorteil, dass sich die Kulturdauer erheblich verkürzt und die Pflanzen deutlich weniger zu Fäulen neigen. Ratsam ist ein Anbau im Reihenabstand von ca. 20 cm und in der Reihe mit einem Abstand von 10 cm. Setzt die Feldsalatpflänzchen in einen kleinen Damm, in den die Erdpresstöpfe bis zur Hälfte eingepflanzt werden. Der Vorteil: Feldsalat lässt sich so wesentlich einfacher ernten und bleibt sauberer.

Einfach: Wintersteckzwiebeln und Knoblauch im Winter

Wer wenig Platz im Gemüsebeet hat, probiert am besten mal Wintersteckzwiebeln und Knoblauch aus. Sie werden leicht in den Boden gedrückt, wobei die Zwiebeln noch leicht aus der Erde gucken sollten, während vom Knoblauch nach dem Stecken nichts mehr zu sehen sein soll. Die Abstände zwischen den Reihen sollten etwa 20-25 cm betragen, in der Reihen sollten die Pflänzchen mit 10 - 15 cm gesetzt werden.

Greift bei Knoblauch möglichst nicht auf den Supermarkt-Knoblauch zurück. Dieser kommt meist aus wärmeren Regionen und ist nicht an unser Klima angepasst. Fragt am besten bei Saat- und Pflanzgutherstellern nach oder direkt beim Gemüseanbauern auf dem Markt bzw. vor Ort nach frostfesten Sorten. Erntereif ist der Knoblauch im folgenden Juni/Juli - das bedeutet, dass diese Flächen recht lange belegt sind. Anschließend stehen schon wieder Grünkohl, Rosenkohl und Lauch in den Startlöchern für die nächste Kultur - der Erntesegen für den nächsten Winter.

Zwischenkultur: Gründüngung

Auch im Oktober lässt sich noch eine Gründüngung aussäen, um dem Boden etwas Gutes zu tun. Phacelia, Klee und Co. binden die noch im Boden vorhandenen Nährstoffe in der Pflanze. Diese friert zwar bei Frost ab, kann aber als schützende Mulchschicht auf dem Boden liegen bleiben.

Martin Breidbach

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