So erkennen Sie Betrüger am Telefon

28.08.2020

Bundesweit rufen falsche Polizisten an, um sich Informationen und mehr zu erschleichen. Es geht um Geld sowie Wertgegenstände und die Auskunft darüber. Besonders gefährdet sind ältere Bürger. Wir erklären, woran Sie dubiose Anrufe falscher Polizisten, LKA-Mitarbeiter oder angeblicher Staatsanwälte erkennen.

pixabay.com/Alexas_Fotos
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In fast allen Bundesländern kam es in den letzten Wochen zu mehreren Fällen, in denen sich Betrüger telefonisch als Polizisten ausgaben. Unter diversen Vorwänden versuchten die Betrüger, Informationen über Vermögensbestände zu erhalten und mit unterschiedlichen Tricks an das Hab und Gut ihrer potentiellen Opfer zu gelangen.

Die Betrüger geben sich am Telefon immer wieder als Polizisten, Staatsanwälte oder LKA-Beamte aus und erbeuten so hohe Geldsummen. Die Polizei will das verhindern - durch Aufklärung. Wir haben die wichtigsten Präventionstipps zusammengestellt:


Häufig sind es sehr ähnliche Geschichten, die die Anrufer erzählen. "Guten Tag. Hier spricht Kommissar Weber von der Kriminalpolizei." So oder ähnlich melden die Betrüger sich. Sie nutzen häufig gängige deutsche Namen - die in jeder Polizeibehörde vertreten sein könnten. Sie berichten dann zum Beispiel Folgendes: Die Polizei habe eine Einbrecherbande festgenommen. Bei den Tätern fand man einen Zettel mit Ihrer Adresse. Und weil es noch flüchtige Täter gibt, wähnt man Ihr Eigentum in Gefahr.

Die Polizei fragt am Telefon nie nach Bargeld oder Wertsachen

Oder eine andere Variante: Es gab einen Überfall auf Ihre Hausbank. Die Schließfächer wurden manipuliert, sollten daher besser geleert werden. Bei der Polizei, erklärt der angebliche Polizist in jedem Fall, seien Ihr Bargeld/Ihre Wertgegenstände besser aufgehoben. Ein Kollege werde sie daher abholen.

Die Polizei warnt: Hier ist der Punkt erreicht, an dem Ihre Alarmglocken schrillen müssen! Spätestens jetzt wird es unglaubwürdig. Denn die Polizei wird Sie am Telefon nie nach Bargeld/Wertsachen fragen. Und sie erst recht nicht an sich nehmen.

Betrüger setzen ihre Opfer unter Druck

Es steht also fest: Sie haben einen Betrüger am Ohr. Und der will an Ihr Erspartes! Auch wenn viele Menschen genau richtig reagieren und auflegen, gelingt es den Betrügern doch immer wieder, Beute zu machen. Denn sie setzen ihre Opfer extrem unter Druck. Diese verlieren durch die Taten teils hohe Geldsummen.

Da die Täter überaus vertrauenserweckend und rhetorisch geschickt auftreten, fällt es den Geschädigten oft sehr schwer, die Betrugsmasche zu durchschauen. Reagiert ein Opfer dann doch einmal misstrauisch, wird es unter Druck gesetzt: Ihm wird der Vorwurf gemacht, eine polizeiliche Ermittlung zu behindern, wenn es nicht kooperiere oder sich nicht zu absoluter Verschwiegenheit verpflichte.

Leider sind die Ganoven dabei teilweise erfolgreich. Bitte teilen Sie diese Warnung, damit möglichst viele Verbraucher die Tricks kennenlernen und auch offline in der Familie davor warnen können.


Da es in der jüngeren Vergangenheit zu einer auffälligen Häufung dieser Delikte gekommen ist, wiederholt die Oberfränkische Polizei folgende Ratschläge:

  • Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, die Ihre finanzielle und/oder persönliche Situation betreffen.

  • Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre Wertgegenstände, finanziellen und/oder persönlichen Verhältnisse!

  • Legen Sie sofort den Telefonhöher auf, sobald Ihr Gesprächspartner um Geld bittet!

  • Lassen Sie sich nicht von einer vertrauenserweckenden Rufnummer auf dem Display in die Irre führen. Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an!

  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen - auch nicht von angeblichen Polizisten

  • Erkundigen Sie sich nach dem Namen des Anrufers, der Adresse und einer Rückrufnummer. Notieren Sie sich diese Angaben.

  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

  • Informieren Sie auch ältere Verwandte und Nachbarn von dieser Betrugsmasche.

  • Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie mit Verwandten, dem Ansprechpartner ihres Kreditinstituts oder informieren Sie die Polizei. In dringenden Fällen wählen Sie den Notruf 110.

  • Weitere Präventionstipps - auch zu anderen Betrugsmaschen und Delikten - gibt es bei der Polizei-Beratung im Internet.

Sind Sie dennoch Opfer der falschen Polizisten geworden? Wenden Sie sich bitte sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.

Quelle: Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V. und Verbraucherzentrale.de

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