Landeswettbewerb 2004 Siedlung in Auerbach wurde Landessieger

(psp). Nach der Siegerehrung in Marburg, zu der auch Bürgermeister Thorsten Herrmann gekommen war, nahm sich jetzt auch der Magistrat im Rahmen seiner wöchentlichen Arbeitssitzung die Zeit, der besten hessischen Eigenheimsiedlung einen Besuch abzustatten. Denn bei dem alljährlich vom Deutschen Siedlerbund, Landesverband Hessen, ausgetragenen Landeswettbewerb „Die besten Gruppensiedlungen“ hat die Siedlung „Am Vogelherd“ in Auerbach den ersten Preis errungen.
Die Auszeichnung zum Landessieger erhielt die Siedlergemeinschaft Bensheim insbesondere für „die phantasievolle und wohnwertsteigernde Gestaltung und Nutzung des Lärmschutzwalls entlang der Bahn und seine Integration in die Siedlergärten“. Dies brachte der Siedlung und insbesondere dem Garten der Eheleute Giuseppina und Heribert Kittel zusätzlich den ersten Platz bei der Vergabe der Sonderpreise Garten ein.
Dem Magistrat ging es bei seinem Besuch zum einen darum, die preisgekrönte Siedlung und Gartengestaltung selbst einmal in Augenschein zu nehmen, zum anderen sollte auch die Anerkennung der Stadt mit einem Weinpräsent nochmals bekräftigt werden. Denn als Landessieger nimmt die Siedlung automatisch am Bundeswettbewerb im kommenden Jahr (Siegerehrung am 15. Oktober 2005 in Bad Kissingen) teil und bringt damit die Stadt Bensheim auch bundesweit positiv ins Gespräch.
Was da in Auerbach geschaffen wurde, ist ein Paradebeispiel für Einfallsreichtum und Kreativität. Dies zeigte sich auch den Magistratsmitgliedern, denen sich vom
Ortsbeirat Auerbach Robert Schlappner sowie der Landesvorsitzende des Deutschen Siedlerbundes, Rudolf Starker aus Bensheim, angeschlossen hatten.
Im Garten der Familie Kittel offenbarte sich ein kleines Naturparadies, das sich
mit guten Ideen, viel Eigeninitiative und Ausdauer in den vergangenen Jahren aus einer zunächst eher unglücklichen Gartensituation entwickelt hat. Vor 22 Jahren hatte das Ehepaar Kittel das Haus in der Auerbacher Siedlung bezogen und störte sich von Anfang an an dem wuchtigen Lärmschutzwall, der ihren Garten entlang der Bahn abgrenzte.
Nachdem man sich nach Absprache mit der Stadt Bensheim ein Nutzungsrecht für diesen Wall gesichert hatte, konnten die Gestaltungsideen der Hausherrin nach und nach umgesetzt werden. Auf den Einsatz von fachmännischen Gartengestaltern wurde aus Kostengründen verzichtet und so wuchs der Hausherr kontinuierlich an den Aufgaben des Gartenbaus.
Es wurden Wege und Treppen geschaffen, um den Wall begehbar zu machen und es entstanden kleine Ruhezonen mit Sitzgelegenheit oder Brunnen. Dass der Garten mit seinen vielfältigen Pflanzenreichtum mediterranes Flair ausstrahlt liegt möglicherweise auch an der italienischen Herkunft der Hausherrin. So finden sich in dem auf der Wallkrone angelegten Nutzgarten natürlich auch leuchtend rote Pepperoni. Für die Kreativität der Gartengestaltung, die nach Aussage von Heribert Kittel nie aufhört, sprechen auch die vielen „Fundstücke“, wie Steine, Fliesen, Brunnenteile und anderes mehr, die überall im Garten ihren dekorativen oder funktionalen Einsatz gefunden haben.
Das Ziel des Deutschen Siedlerbundes, die Förderung des Baues und Erwerbs von selbstgenutztem Wohneigentum wird in Bensheim durch die örtliche Siedlergemeinschaft seit nahezu 70 Jahren praktiziert. Für das erste von bisher
insgesamt 14 Bauprojekten in Bensheim war 1935 der erste Bauabschnitt, die Auerbacher Siedlung als jüngstes Bauprojekt wurde 1976 im Rahmen des Hessentages in Bensheim in Angriff genommen.
Zweimal nahm die Bensheimer Siedlergemeinschaft an Landeswettbewerben teil und zweimal war sie erfolgreich. 1982 wurde die Siedlung an der Henry-Dunant-Straße Landessieger und 1983 zweiter Bundessieger und in diesem Jahr war Auerbach erfolgreich. Die Initiative für die Teilnahme ging jedes Mal von Rudolf Starker aus, der wegen seiner Tätigkeit als Landesvorsitzender des Siedlerbundes seine Aktivitäten für die örtliche Siedlergemeinschaft etwas reduzieren musste. Als Ehrenvorsitzender liegen ihm aber nach wie vor die Bensheimer Interessen besonders am Herzen.