Wissenswertes zu den Straßennamen

Sommerdellenstraße

Der Namensgeber unserer Siedlungsgemeinschaft ist seit über 100 Jahren nachgewiesen und bedeutet so viel wie "Trockener Weg am Rande einer Mulde". Am Rande des Baches Vosskuhle (Karte von 1823) bzw. der Mulde (niederdeutsch Delle) durch die er floss, bildeten sich trockene Wege aus. Im Westen die Parkstraße und im Osten die Sommerdellenstraße. Die Bedeutung entspricht also etwa Saummulde und hat mit Sommer nichts zu tun. [nach Bröker: Wattenscheider Straßengeschichten/Sommerdellenstr.]

Moltkestraße

nach Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke (* 26. Oktober 1800 in Parchim; † 24. April 1891 in Berlin)
Von Moltke war ein preußischer Generalfeldmarschall. Er trat zunächst ins dänische Heer ein, um dann zu den Preußen zu wechseln. In der Zeit von 1835 bis 39 war er als Militärberater im osmanischen Reich tätig. Als er zum Chef des preußischen Militärkabinetts ernannt wurde, war dieses, die Keimzelle des späteren Großen Generalstabs, noch eine machtlose Beratungsorganisation. Moltke war ein ausgezeichneter Stratege und entwarf die Pläne für den Deutsch-Dänischen Krieg, den Deutschen Krieg und den Deutsch-Französischen Krieg. Moltke erkannte früh die Bedeutung der modernen Transportmittel (Eisenbahn) für den Aufmarsch großer Heere. Auf seinen Druck wurde Elsass-Lothringen annektiert. Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke ist außerdem Ehrenbürger der Städte München und Köln. [ Wikipedia ]

Die Moltkestraße bildet zusammen mit Derfflinger-, Seydlitz-, Blücher-, Roon-, und Goebenstraße (ehemals Bismarckstraße) den Kern des so genannten Feldherrenviertels.
Offizieller Name ist aber Südfeldmark:
Das ist das Viereck aus Sommerdellen- und Hansastraße, sowie der Rheinischen Bahnlinie und der Zechenbahn der ehemaligen Zeche Centrum (Schacht I, III, VII). Gemeint ist die Feldmark, die Heide des südlichen Teiles der alten Bauernschaft Günnigfeld. [nach Bröker: Wattenscheider Straßengeschichten / Derfflingerstr.]

Geitlingstraße

Die "Hauptstraße" der ehemaligen Gemeinschaft Heide-Ost hat ihrem Namen von einer volksmündlichen Bezeichnung für die Drossel.
Der Bereich der Wattenscheider Heide - der Allmendebesitz der Wattenscheider Ackerbürger - wurde 1865 in 200 Grundstücksparzellen aufgeteilt.
Im Zuge des Neubaus der St. Josephs Kirche nach dem 2. WK wurde dann die Geitlingstraße angelegt. Sie verbindet die Bochumer Straße mit der Dickebankstraße und hält im Verbund mit den Straßen Mausegatt oder Flöz-Finefrau die Erinnerung an Flöznamen der Wattenscheider Zechen wach.
[nach Bröker: Wattenscheider Straßengeschichten/Geitlingstr.]

Immenkamp und Duwenkamp

Kamp kommt aus dem Plattdeutschen und beschreibt ein eingefriedetes Land-, Wald- oder Ackerstück. Es wird häufig in Verbindung mit Tiernamen verwendet, wie in diesem Falle zum einen die Immen = Bienen und Duwen = Tauben.

Während der Ursprung des Namens Duwenkamp leider nicht ermittelt werden konnte, gibt es zum "Immenkamp" eine kleine Geschichte:

"Die Schweden und die Immen" [ Quelle: www.mein-wattenscheid.de]

Im Dreißigjährigen Krieg zogen viele fremde Kriegsvölker über den Hellweg und vor die festen Wälle der Freiheit Wattenscheid. Besonders die schwedischen Landsknechte trieben es schlimm, seitdem ihr Gustav Adolf gefallen war. Doch die Bauern vor den Toren der Stadt Wattenscheid verteidigen ihre Höfe vor den Plünderern und Brandstiftern mit Fäusten und Zähnen. Die Bürger der Freiheit aber eilten auf die Wälle um zu kämpfen. Die Frauen und Kinder versammelten sich im Wehrturm der alten Gertrudiskirche, um für die Errettung ihrer Besten und ihre Schutzpatronin, die Jungfrau Gertrud, anzurufen. … Als nun eines Tages wieder die Schweden vor die Stadt rückten und sie erstürmen wollten, standen die Wattenscheider Männer auf den Wällen und schrieen mit gewaltigen Stimmen: "Allzeit gut Watteschede und die Jungfer Gertrud!" Das klang so gewaltig, dass die schwedischen Landsknechten Angst bekamen, und dann flogen wohl hundert Bienenkörbe über denn Wall. Eine Wolke von Bienen machte sich so über die Schweden her, dass sie flüchteten. Bis an den Immenkamp folgten ihnen die Wattenscheider. Die Wattenscheider Stadtschützen machten wohl an die fünfzig Gefangene und hielten sie als Geiseln fest, bis der mörderische Krieg beendet war. Nie wieder zogen Landsknechte vor die Stadt.

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