EICH ZOING MA WIA MA GOIß OWETREIBT

"Mama, das will ich jetzt jeden Tag machen", schwärmt ein Mädchen mit strahlenden Augen und füttert die Ziege "Lisa". Mit diesem Wunsch ist das Kind sicher nicht alleine.
Alle Kleinen, aber auch die Eltern und Schaulustigen, die dem "1. Luher Goaßabtrieb" der Siedlergemeinschaft Luhe beiwohnten, waren hellauf begeistert. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, als die festlich mit Blumen geschmückten sechs "Goissn" am frühen Samstagnachmittag den Berg hinabgetrieben wurden.
Hell klingelten die Glocken der Ziegen und auch die Glöckchen an den mit bunten Bändern verzierten Hirtenstöcken. Die fröhliche Gesellschaft, teilweise in Dirndl und Lederhose, wanderte in Begleitung des Akkordeon-Spielers Oliver Schmerber von der Nikolauskirche hoch oben über Luhe, vorbei an den alten Kellern im Koppelberg, bis hinunter auf den Marktplatz und dann am Ortsrand entlang zum Kinderspielplatz.
Die von der Milchbauern-Familie Kick zur Verfügung gestellten Ziegen "Schnucki", "Lissy", "Lisa", "Lucky" und "Blue" hatten keine Probleme mit den Leuten um sie herum, da sie durch die rege Nachfrage bei der "Milchzapfstelle" auf dem Hof der Familie Kick an Menschen gewöhnt sind. Allerdings mussten sie zeitweise sehr gebremst werden, denn sie legten ein ganz schönes Tempo vor.
Am Spielplatz angekommen, wurden sie dann ausgiebig gefüttert und getränkt - was ebenfalls die Kinder mit Feuereifer erledigten. "Dass unsere Aktion solch großen Anklang finden würde, hätte ich nicht zu hoffen gewagt", sagte am Ende Johannes Käs, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Luhe.
Das Ziel, den Kindern ein besonderes Erlebnis zu verschaffen, motivierte ihn und sein Team, das Abenteuer zu wagen. Am Ende war man stolz und zufrieden, denn das Engagement wurde belohnt: An die 100 Kinder und Erwachsene strahlten um die Wette.
Die Veranstalter und die Familie Kick waren sich einig: "Das machen wir wieder!" 2018 wird es also dann den "2. Luher Goaßabtrieb" geben.

2017 Goaßabtrieb