Siedlerfest

Wussten Sie, das wir die Organisatoren und Betreiber des allseits beliebten Karlsfelder Siedlerfests sind? Dazu gehört natürlich auch der Umzug zu Beginn des Siedlerfests.
Das alles erfordert sehr viel Planung und Vorbereitung, damit alles reibungslos ablaufen kann. Und so heißt es für uns jedesmal: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Mit anderen Worten, kaum ist das Fest vorbei, beginnen die Planungen für das nächste Siedlerfest. Lesen Sie dazu weiter unten ein Interview mit unserer Festreferentin Christa Berger-Stögbauer.

Für das Karlsfelder Siedlerfest haben wir eine eigene Webseite angelegt. Klicken Sie einfach auf das Bild.
Siedlerfest
© SG Karlsfeld Nord

Nachfolgend geben wir ein Interview mit Christa Berger-Stögbauer wieder, der Festreferentin der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord. Das Interview wurde in der Bürgerinformation der Gemeinde Karlsfeld (Journal K) vom Februar 2024 veröffentlicht. Es gibt einen Einblick in die umfangreichen organisatorischen Vorarbeiten zu dieser Traditionsveranstaltung

Bereits seit 1956 veranstaltet die Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord alljährlich das beliebte Siedlerfest am Karlsfelder See.

Christa Berger-Stögbauer steht dabei seit vielen Jahren als Festreferentin an vorderster Front.

Nach dem erfolgreichen Verlauf des vergangenen Siedlerfests hatten Sie und Ihr Team sicherlich etwas Zeit für eine kleine Verschnaufpause.
Schön wär’s, aber bei uns heißt es alljährlich "Nach dem Fest ist vor dem Fest". Auch wenn wir sehr erleichtert waren, dass die konzeptionelle Neuausrichtung unseres Traditionsfestes, die wir zusammen mit der äußerst engagierten Festwirtfamilie Brandl vor sechs Jahren auf den Weg gebracht haben, bei den Besuchern so gut angenommen wurde, sind die Planungen für das Siedlerfest 2024 schon längst wieder in vollem Gange.

Wer sind dabei eigentlich die Macher im Hintergrund?
Zunächst möchte ich betonen, dass das Karlsfelder Siedlerfest das einzige Volksfest dieser Größenordnung in Bayern und wohl darüber hinaus sein dürfte, das nicht von einer Kommune oder privaten Investoren, sondern ausschließlich von einem Verein, nämlich der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord, organisiert und veranstaltet wird.

Team
© SG-Karlsfeld Nord
Das lässt sich allerdings nur dank einer Vielzahl von tatkräftigen ehrenamtlichen Helfern aus unserer Gemeinschaft stemmen, die größtenteils schon seit Jahrzehnten dabei sind. Hervorzuheben ist hier aber auch die großzügige Unterstützung seitens der Gemeinde Karlsfeld, insbesondere dann, wenn aufwendigere Gerätschaften benötigt werden. Rein organisatorisch laufen die Fäden beim achtköpfigen Festausschuss zusammen, dem ich als Festreferentin vorstehe. Dieser Kreis tritt bereits kurz nach Ende eines Festes zu einer ersten "Manöverkritik" zusammen.

Gab es denn Dinge, die aus Sicht des Festausschusses zu kritisieren waren?Erfreulicherweise waren das heuer nur Kleinigkeiten, die den Festbesuchern vermutlich gar nicht aufgefallen sind, die wir aber gleichwohl abstellen möchten, um die Attraktivität unseres Festes beibehalten zu können. Aber natürlich machen wir uns in der Planungsphase, zusammen mit dem Festwirt, auch Gedanken darüber, mit welchen Angeboten und Attraktionen wir unser Siedlerfest weiter aufwerten können. Am wichtigsten ist für uns aber ein heiterer und friedlicher Verlauf der Veranstaltung, und dies war, wie schon in den Vorjahren, auch heuer wieder der Fall. Wenig begeistert waren und sind wir jedoch von den teilweise massiven Kostensteigerungen in allen Bereichen, die am Ende zwar überwiegend bei den Besuchern in Form höherer Preise ankommen, aber auch uns als Veranstalter betreffen. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung verdienen wir uns mit dem Siedlerfest keineswegs eine "goldene Nase". Gewisse Überschüsse brauchen wir aber, um unsere kostenintensiven Investitionen, insbesondere in die erneuerungsbedürftigen Stromund Wasseranschlüsse auf dem Festplatz, finanzieren zu können. Insofern sind wir schon froh, unter dem Strich nicht ins Minus zu rutschen. Dies wäre aber definitiv nicht zu vermeiden, wenn wir als Veranstalter nicht ehrenamtlich tätig wären.

Was motiviert Sie, trotz dieses schwierigen Umfelds weiterhin am Siedlerfest festzuhalten?
Es sind vor allem die Erfolgserlebnisse, die uns mit Freude und Stolz erfüllen. So ist es uns dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Familie Brandl gelungen, das Karlsfelder Siedlerfest von seinem negativen Image, das ihm lange Zeit anhaftete, zu befreien und es zu einem Familienfest im besten Sinne gemacht zu haben, das wieder von allen Altersgruppen, gerade auch von der Jugend, gerne besucht wird, nicht zuletzt, weil man weiß, dass es bei uns zünftig, aber vor allem auch friedlich zugeht.

Welche organisatorischen Aufgaben im Hinblick auf das Siedlerfest 2024 stehen für Sie und Ihr Team derzeit an?
Großen Raum nehmen Sichtung und Auswahl der Fahrgeschäfte und sonstigen Schausteller für den Festplatz ein. Auf unsere jeweilige Ausschreibung in einschlägigen Fachpublikationen, die bereits im August erfolgt, erreichen uns regelmäßig rund 200 Bewerbungen. Im Rahmen einer ganztägigen Arbeitssitzung, die Anfang November stattfindet, wählt der Festausschuss daraus wünschenswerte und geeignete Bewerber aus. Begrenzende Faktoren sind dabei nicht zuletzt die Abmessungen und der Strombedarf, vor allem bei größeren Fahrgeschäften, da die Größe unseres Festplatzes und die maximal möglichen elektrischen Anschlusswerte leider nicht ausgeweitet werden können. Notgedrungen mussten und müssen wir deshalb auf so manche spektakuläre Attraktion verzichten, die wir gerne einbauen würden. Kurz nach der Arbeitstagung, bei der es unter anderem auch um Art und Umfang von Werbemaßnahmen und Rahmenveranstaltungen geht, erhalten die ausgewählten Bewerber auf dem Postweg den sog. "Beschickervertrag". Parallel dazu wird den nicht berücksichtigten Bewerbern umgehend schriftlich abgesagt - eine ziemlich zeitintensive Angelegenheit. All das ist mittlerweile bereits erledigt.

Dann kehrt bei Ihnen zumindest jetzt ein wenig Ruhe bis zum kommenden Frühjahr ein?
Die wirklich "heiße Phase" beginnt tatsächlich erst ein paar Wochen vor dem jeweiligen Siedlerfest, das 2024 übrigens vom 28. Juni bis zum 7. Juli stattfinden wird. Die Hände in den Schoß legen können wir bis dahin aber leider nicht. Unerwartete Absagen von einzelnen Schaustellern kommen bedauerlicherweise immer wieder vor, manchmal sogar kurz vor Festbeginn. Dafür muss kurzfristig für passenden Ersatz gesorgt werden, um Lücken auf dem Festplatz zu vermeiden - eine oft nervenaufreibende Herausforderung. Daneben benötigt auch die Organisation des Festzuges am Eröffnungstag, die in den Händen unseres 2. Vorstands, Siegfried Weber, liegt, eine lange Vorlaufzeit. Das gilt auch für die Vorbereitung unserer Vorabend-Veranstaltung, bei der wir den Besuchern auch im kommenden Jahr wieder Künstler mit prominenten Namen präsentieren möchten. Weitere Aufgaben, die rechtzeitig zu erledigen sind, betreffen die vielfältigen bürokratischen Erfordernisse, etwa die Einholung behördlicher Genehmigungen, Absprachen mit Polizei und Feuerwehr oder die uns obliegende Bereitstellung des Sanitätsdienstes, um nur einige Beispiele zu nennen. Langeweile kommt bei uns also bestimmt nicht auf.

Bleibt nur noch der Wunsch, dass Ihre Mühen auch im kommenden Jahr durch einen erfolgreichen Verlauf des nächsten Siedlerfestes belohnt werden.
Wir werden jedenfalls alles daran setzen. Im Namen der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord wünsche ich den Lesern des "Journal K" ein gutes neues Jahr 2024, in dem wir hoffentlich wieder viele Besucher aus nah und fern auf unserem Siedlerfest begrüßen können.

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