"Heizen und Energiesparen" Welche Alternativen gibt es, die sich rechnen?
In den letzten Jahren sind die Preise für Heizöl, Gas und Strom meist gestiegen. Ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht, denn die Vorräte an Erdöl, Erdgas und Kohle sind begrenzt. Das gestiegene gesellschaftliche Bewusstsein für den Klimaschutz lenkt zudem das Augenmerk auf Energieeffizienz und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Gleichzeitig gelten mehr als 75 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland als veraltet, während die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz der Systeme steigen. Die Argumente für eine moderne Heizungsanlage überzeugen - eigentlich. Trotzdem zögern viele Hausbesitzer, oft verunsichert durch die Vielfalt der angebotenen Techniken.
Der Gesetzgeber hat die Notwendigkeit der Heizungserneuerung erkannt und fordert bei Heizungen mehr Energieeffizienz ein. Seit 2015 müssen alle Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden. Ausnahmen gibt es nur für energiesparende Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. Belohnt wird die Investition in effiziente Heiztechnik durch attraktive Förderprogramme. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die KfW geben Zuschüsse oder besonders günstige Kredite für Solarwärmeanlagen, Holzheizungen und Wärmepumpen.
Im weiteren Verlauf seines Vortrages zeigte Carsten Knobloch, Energieberater der Verbraucherzentrale, das breite Spektrum an Heizungsanlagen auf.
Brennwertgeräte für Erdgas, Flüssiggas oder Heizöl
Solarthermie
Thermische Solaranlagen beispielsweise nutzen die Sonnenwärme zum Heizen oder Erwärmen von Wasser. Sie sind als Ergänzung der herkömmlichen Heizungsanlage seit Jahrzehnten bewährt Die Anlage besteht aus Solarkollektoren auf dem Dach, einem sehr gut gedämmten Warmwasserspeicher, den Verbindungsrohren und einer sogenannten Solarstation.Photovoltaik
Photovoltaik ist die direkte Stromerzeugung durch Sonnenlicht. Der erzeugte Strom kann selbst genutzt oder in das Stromnetz eingespeist werden. Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Photovoltaik-Anlagenkonzepte:
Inselanlagen, Anlagen zur vollständigen Netzeinspeisung und schließlich den anteiligen Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms.Wärmepumpen
Wärmepumpen "pumpen" die in der Umwelt auch im kältesten Winter vorhandene Wärme auf ein höheres Niveau, so dass sie für Warmwasser und Raumheizung nutzbar wird. Das Funktionsprinzip kann man sich wie einen umgekehrten Kühlschrank vorstellen. Für diesen Prozess brauchen Wärmepumpen Strom. Gute Wärmepumpen benötigen dabei nur 25 Prozent elektrische Energie um 100 Prozent Wärme bereitzustellen und sind damit ausgesprochen effizient. Wärmepumpen können dann sinnvoll sein, wenn eine geeignete Wärmequelle verfügbar und das Gebäude sehr gut gedämmt ist, so dass es über eine Niedertemperatur-Flächenheizung beheizt werden kann.Heizen mit Holz
Auch wer mit Holz heizt, nutzt eine erneuerbare Energiequelle, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. In der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie fällt ständig Restholz an, das zum Heizen genutzt werden kann. Für Einfamilienhäuser sind vor allem Pellets interessant, die aus gepressten Säge- und Hobelspänen hergestellt werden, keine chemischen Bindemittel enthalten und eine hohe Energiedichte haben. Holzpellets können als Zentralheizungssystem das gesamte Haus oder in Form eines Pelletofens einzelne Räume beheizen. Scheitholz wird im Wohnbereich vor allem in Kaminen eingesetzt. Holzhackschnitzel sind zerkleinertes Holz. Die Brennstoffkosten liegen unter denen von Holzpellets oder Scheitholz. Sie kommen in Heizungsanlagen größerer Leistung zum Einsatz. Holzzentralheizungen lassen sich gut mit einer Solarthermie-Anlage kombinieren und ermöglichen so vollständige Wärmeversorgung aus regenerativen Energien.
Für die Nutzung erneuerbarer Energien zu Hause gibt es unterschiedlichste Förderangebote. Die Förderrichtlinien, -bedingungen und -höhen ändern sich häufig. Bei der Auswahl sollte am besten ein unabhängiger Energieberater helfen, damit das System zu den Anforderungen von Bewohnern und Gebäude passt.
Wer mehr wissen oder sich beraten lassen möchte, dem bietet der Verband Wohneigentum als Mitglied im Landesverband neben der Bauberatung auch eine Energieberatung an. Sowohl persönlich als auch telefonisch stehen die Energieberater den Mitgliedern zur Verfügung.
Donnerstag ist "Beratertag"
Nähere Informationen zu den Terminen erhalten Sie
in der monatlichen Verbandszeitzeitschrift "Familienheim und Garten".
Desweiteren hat auch die Kreisgruppe Celle einen eigenen Energieberater.
Bei Bedarf nehmen Sie Kontakt über Ihre Gemeinschaftsleiterin auf.