Teil 1 - Schritte der Systemtransformation

Was genau bedeutet eigentlich der Begriff "Nachhaltige Ökonomie" und worum geht es, werden Sie sich vielleicht fragen?
Nachhaltigbedeutet dauernd fortwirkend und Ökonomiewird definiert mit dem sparsamen Umgehen mit etwas und hier konkret mit den Quellen, den Quellen bzw. Ressourcen, aus denen das Leben entsteht, was wir führen. Der Kern der ökonomischen Nachhaltigkeit ist also möglichst dauerhafte langfristige Erträge zu erzielen, ohne die natürlichen Ressourcen wie Land, Nahrung, Luft, Wasser und Rohstoffe in ihrem Entstehen zu hemmen. Anstatt des optimalen Verbrauchs der Ressourcen steht die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Ressourcen im Vordergrund. Die nachhaltige Ökonomie sollte deshalb jedem im ureigensten Interesse ein Herzensanliegen sein.

Die Gesellschaft für Nachhaltigkeit (GfN)
hat am 25. September 2014 an der HWR, mit der unser Verband seit diesem Frühjahr in Kooperation zusammenarbeitet, ein Fachkongress zum Thema Nachhaltige Ökonomie - Schritte der Systemtransformation organisiert, auf dem die drei Schwerpunktthemen Transformation gestalten, Energiewende realisieren und Ressourcen schonen die Gesamtthematik einer nachhaltigen und zukunftsfähigen globalen Gesellschaft unterstrichen und Wege dorthin aufzeigten.

Es gibt drei Dimensionen der Nachhaltigkeit erklärt die GfN:

  • 1. Die ökologische Dimension (z. B. hat die Klimaerwärmung bzw. der CO2-Gehalt bereits 400 ppm überschritten!) ppm = Teilchen pro einer Million Teilchen (engl.: parts per million)

  • 2. Die ökonomische Dimension (z. B. mangelnde Befriedigung der Grundbedürfnisse mit nachhaltigen Produkten)

  • 3. Die sozial-kulturelle Dimension (z. B. innere und äußere Unsicherheit, gewaltsame Konflikte)

Viele Menschen wollen in diesem Zusammenhang, dass alles so bleibt, wie es ist. Doch wenn es tatsächlich so bleibt, gibt es einfach keine gute Zukunft.
Dieser analytische Kongress ermöglichte unserem Verband den Informations- und Erfahrungsaustausch mit vielen deutschen und ausländischen Expert/innen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, die in den einzelnen Foren Alternativen zum bisherigen Wirtschaftssystem erläuterten und auch Lösungsansätze gaben, um das Wirtschaften auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen.
Die Wissenschaftler warnen lt. GfN: "Schafft es die Menschheit nicht, bis 2050 auf die energetische Nutzung fossiler Energieträger (insb. Braunkohle) zu verzichten und zu einer 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien zu gelangen, steht ihre gesamte Zivilisation auf dem Spiel."

Dieses Zeitfenster ist sehr klein, deshalb sollte sich das Umdenken für eine schützenswerte Umwelt einer kritischen Gesellschaft weiter ausdehnen, damit sich noch mehr Menschen dieses Themas mit seiner gesamten Tragweite annehmen, es eine sehr viel höhere Priorität erhält und dadurch mehr etabliert werden kann. Denn eine Kurskorrektur reicht hierbei nicht aus.
Je mehr Menschen sich für eine nachhaltige ökonomische Zukunft einsetzen, sich zusammenschließen und gemeinsam handeln, desto mehr können sie auch langfristig erreichen.
Vermieden wird somit einfach auch der Handlungsverlust, der entstehen würde, wenn die Gemeinschaftlichkeit und das Geschichtsbewusstsein verloren gehen würden.
Zudem kommt, dass sich der in erster Linie selbstlose Beitrag für die Gemeinschaft und die späteren Generationen äußerst sinnerfüllt auswirkt und dem Gebenden selbst wieder zugute kommt.
Und es bedarf so wenig, allein für das Gestalten der Umwandlung sind vor allem nur Empathie, Selbstreflexion, Neugier und ein wenig Mut zu dieser Veränderung erforderlich.

Klimaschutz - Jeder kann mitmachen
Seit mehr als 40 Jahren nutzen wir Menschen mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. 1,5 Erden sind derzeit nötig, um den aktuellen Ressourcenverbrauch zu decken. Dies hat der WWF im aktuellen Living Planet Report 2014, welcher u. a. den Verbrauch der Erde nach Nationen aufzeigt, festgestellt. Der Bericht zeigt die Folgen menschlichen Handelns auf der Erde und folgt den Spuren unseres Verhaltens und zeigt, was wir individuell und politisch verändern müssen, damit die Erde lebendig bleibt und uns und die nachfolgen-den Generationen versorgt.
Schon allein etwa 40 Prozent des persönlichen Treibhausgas-Fußabdrucks können vom Endverbraucher beeinflusst werden.

Sie können hierzu übrigens Ihren CO2-Fußabdruck im Internet unter http://uba.klimaktiv-co2-.../footprint/

schnell und einfach berechnen lassen, um zu sehen, wie klima- und zukunftsfreundlich Sie momentan leben.
Auch für die Kinder und Jugend haben wir eine interessante Seite für den Fußabdruck ausfindig gemacht:
http://www.footprint-deut...-fussabdruck

So kann die gesamte Siedler-Familie nachforschen, denn zusammen macht es mehr Spaß. Hierzu sind nur einige Angaben zum Stromverbrauch, Heizbedarf, Konsumverhalten, Essgewohnheiten und Transport notwendig.
Dieser "ökologische Fußabdruck" gewinnt mehr und mehr an Bedeutung und ist ein guter Ermittler, um die Klimaauswirkungen von Produkten, Dienstleistungen und anderen Geschehnissen im Alltag festzustellen und so Ihre persönliche Klimabilanz zu erhalten.
Mit Hilfe dieser ausgewerteten Informationen können Sie dann selbst aktiv mögliche CO2-Einsparungen in Ihrem Leben vornehmen und so die notwendigen globalen Klimaschutzziele maßgeblich mit gestalten und bestimmen (zum Beispiel das Begrenzen des globalen Temperaturanstiegs auf max. 2°C).
Die übrigen 60 Prozent sind abhängig von langlebigen Kapitalanlagen, wie Kraftwerken, Übertragungsnetzen oder Gebäuden. Um die dort notwendigen Veränderungen einzuleiten, bedarf es klarer und vor allem langfristiger politischer Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Im zweiten Teil dieses Artikels, der im Januar 2015 erscheinen wird, geht es um die Umsetzung der Energiewende im Kontext des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), welches in reformierter Form zum 1. August 2014 in Kraft trat.

Kerstin Bode

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