Berliner Siedlung gewinnt Bundeswettbewerb

Der 1. Preis beim 26. Bundeswettbewerb "Wohneigentum - heute für morgen" für Eigenheim-Gemeinschaften in den Städten und Gemeinden der Bundesrepublik Deutschland wurde am 30. September 2016 im Atrium der Deutschen Bank im Bezirk Berlin-Mitte an die Siedlergemeinschaft Am Zwickauer Damm e. V. durch PSt Florian Pronold MdB (SPD) verliehen.
Dies ist ein herausragender Erfolg für unsere Siedlung am südlichen Rand Berlins im bundesweit bekannten Bezirk Berlin-Neukölln.

Verleihung 1. Preis 2016
v.l.n.r. Dr. Wolfgang Preibisch (Vorsitzender der Jury), Jürgen Nixdorf (Vorsitzender SG Am Zwickauer Damm), Gabriele Süßbier (SG Am Zwickauer Damm), MdB Florian Pronold (SPD, Parlamentarischer Staatssekretär) und Hans Rauch (Ehrenpräsident Verband Wohneigentum)   © Michael Kirsten VHWE

Alles fing mit unserer Bewerbung um die beste Kleinsiedlung 2015 im Landesverband Berlin-Brandenburg an. Der Vorstand beschloss: Wir machen mit beim Wettbewerb. Ohne Sieges-Vorahnung erhielten wir Anfang September 2015 eine Vorabmittteilung des Landesvorstandes Berlin-Brandenburg, dass wir den 1. Platz des Berliner Landesverbandswettbewerbs errungen haben und waren darüber natürlich sehr erfreut. Dies war vorab notwendig, weil die jeweiligen Landessieger automatisch für den Bundeswettbewerb nominiert waren und die Abgabefrist für den mehrseitigen Fragebogen dazu auf den 30.09.2015 festgesetzt worden war. Darin mussten Angaben zur Siedlung, insbesondere Personenstruktur, Haustypen, Grundstücke, Lage und Umgebung der Siedlung, öffentliche Einrichtungen, Geschäfte, öffentlicher Personennahverkehr, Aktivitäten der Gemeinschaft an den Bundesverband gemeldet werden.
Am 25. November 2015 erfolgte dann die Preisverleihung an den Landesverbandssieger im Abgeordnetenhaus von Berlin durch die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Frau Anja Schillhaneck (Bündnis 90/Die Grünen).

Ab Februar 2016 ging es dann los mit den Vorbereitungen für den Bundeswettbewerb: Wohneigentum - heute für morgen, nachhaltig, ökologisch, sozial engagiert.
Zunächst war im Vorstand der Fahrplan für die Vorbereitungen abzustimmen. Wer ist für was zuständig? Präsentation der Siedlung in Wort, Schrift und Bild, welche Grundstücke werden besonders präsentiert, welche Siedler machen mit bei der Begehung, sowohl aktiv als Fachleute für die Vorstellung von Häusern, die energieeffizient umgebaut wurden oder auch ökologisch, also Dachbegrünungen, geringe Flächenversiegelung, Pflanzung artengerechter Gehölze, vorhandene Solar- und Photovoltaikanlagen, soziales Engagement, also nachbarschaftliches Miteinander, Beratung, Unterstützung und Hilfestellung durch die Gemeinschaft, Unterstützung beim Besorgen von täglichen Bedarfsgütern, einfache Erledigungen, Miteinander der Generationen, Beratungen, Angebote für besondere Zielgruppen, wie Basteln, Töpfern, Gesprächstreff, Sparverein, Spielegruppen, Kindergruppen, gemeinsames Großbild- Fernsehen (Sky), gemeinsame Bestellungen, z. B. Heizöl, gemeinsame Aufgabenerledigung (Eis- und Schneebeseitigung), Pflege des Gemeinschaftsgeländes; als auch passiv - Beispiele für barrierereduziertes, altersgerechtes und/oder generationenübergreifendes Bauen aufsuchen und vorstellen.

Der 22.05.2016 - Begehungstag der Bunneswettbewerbskommission - war dann doch schneller da, als erwartet. Das Wetter spielte mit. Die Begeher entstiegen gut gelaunt dem Bus und bekamen beim Gang zum Gemeinschaftsgelände inmitten der Siedlung einen ersten Eindruck vermittelt. Dort erwarteten sie nicht nur Erfrischungen, sondern auch die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Frau Schillhaneck (Bündnis 90/Die Grünen), die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin, Frau Dr. Franziska Giffey (SPD), Vertreter des Landesverbandsvorstandes sowie Siedlungsvorstand und Siedlungsfachleute zur Vorabvorstellung unserer Siedlung per Bild und Vortrag.
Dann starteten die einzelnen Arbeitsgruppen zu den vorher von uns auserkorenen Erbbauheimstätten.

Begehung im Mai 2016
Die Mitglieder der Bewertungskommission, Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses Anja Schillhaneck (Bü90/Die Grünen), LV-Vorstandsmitglieder und Vertreter der SG Am Zwickauer Damm zu Beginn der interessanten Begehung im Mai 2016   © VHWE LV Berlin

Beeindruckt hat die Jury wahrscheinlich auch die Entwicklung der Siedlung und der heutige Zustand (moderne Technik hinter alten Fassaden):
1939 innerhalb eines halben Jahres von 2 Baufirmen errichtet, zunächst ohne feste Wege, ohne Entwässerung. Die Siedler haben in eigener Regie und auf eigene Kosten Entwässerungsleitungen, den Anschluss an die Stadtentwässerung und Wegebeleuchtungen sowie die Straßen mit Verbundsteinen bauen lassen. Dazu mussten alle Siedler zur freiwilligen Kostenbeteiligung überzeugt werden. Das war die schwerste Aufgabe.
Das verpachtete Vereinsheim, auch für größere Feiern geeignet, haben die Siedler selbst aus Trümmerschutt der Stadt Berlin erbaut, ebenso die Verkaufspavillons auf dem Gemeinschaftsgelände.
Wir freuen uns sehr über den Preis, der uns überregional auszeichnet, obwohl wir eigentlich nur das tun, was beim Miteinander der Menschen selbstverständlich sein sollte.

Jürgen Nixdorf

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