Solaranlagenverordnung

Solaranlage Häuserdach
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Solaranlagenverordnung - Lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Bereits in der FuG Mai 2021 haben wir mit einem Gastbeitrag von Prof. Dr. Holger Rogall über die geplante Solaranlagenpflicht in Berlin informiert. Am 17.06.2021 hat nun auch das Abgeordnetenhaus dem Gesetzentwurf des Senats zugestimmt.

Für wen gilt die Solarpflicht ab 2023?
Das Gesetz gilt für Eigentümer*innen von Neubauten und Bestandsbauten im Fall einer grundlegenden Dachsanierung. Das Gesetz sieht aber Ausnahmen vor, z.B. wenn das Dach Richtung Norden ausgerichtet ist oder bereits eine Solarthermiean-lage auf dem Dach betrieben wird.
Wo finde ich Informationen?
Die Senatsverwaltung hat angekündigt einen Praxisleitfaden zur Verfügung zu stel-len. Bisher liegt dieser noch nicht vor, aber die Senatsverwaltung stellt bereits eini-ge Informationen und Links zur Verfügung und verweist auf folgende Angebote:
• Das Solarzentrum Berlin bündelt vielfältig Informationen zum Thema. Zudem gibt es eine Basisberatung, die für Berliner Wohneigentümer*innen kostenlos ist. Informationen gibt es unter: https://www.solarwende-berlin.de/solarzentrumberlin/das-solarzentrum-berlin oder in-fo@solarzentrum.berlin, Tel: +49(30)22666300.
• Die Investitionsbank Berlin (IBB) bietet verschiedene Förderprogramme, wie z.B. "EnergiespeicherPLUS", das die Anschaffung eines Stromspeichers för-dert, wenn eine neue PV-Anlage installiert wird. Wir erinnern auch nochmal an das Programm HeiztauschPLUS, das ebenfalls bei der IBB angeboten wird.
• Außerdem bietet der Berliner Energieatlas eine erste Potentialeinschätzung der eigenen Dachfläche. Dabei handelt es sich um eine Schätzung, wie viel Fläche zur Verfügung stehen könnte und wie hoch der mögliche Energieer-trag sein könnte. Die Daten beruhen auf einer umfangreichen Studie der Senatsverwaltung und werden derzeit aktualisiert. Unter https://energieatlas.berlin.de/ kann man mittels Adresssuche auf das eigene Haus schauen. Wenn Ihnen die Adresssuche zu kompliziert ist oder Sie kein In-ternet haben, fragen Sie gern bei uns in der Geschäftsstelle nach. Wir su-chen die Infos gern für Sie aus dem Atlas.
Rechnet sich das?
Eine Dachsanierung ist teuer. Aufgrund des Gebäudeenergiegesetzes kommen ggf. auch Anforderungen zu Dämmmaßnahmen hinzu. Wenn man dann auch noch eine PV-Anlage installieren muss, steigt die Investitionssumme erheblich. Wir haben die Kalkulation überprüft. Siedlerfreundin Katharina Gapp-Schmeling hat im Zuge der Sanierung ihres Eigenheims eine PV und eine Solarthermieanlage instal-liert. Als gelernte Betriebswirtin hat sie nachgerechnet.
Katharina Gapp-Schmeling: Unser Dach hat eine Südausrichtung. Daher war bei der Sanierung schnell klar, hier soll eine PV hin. Von einer Messe kannten wir bereits einen Anbieter, der sich vor Ort das Dach angesehen hat und ein individuelles An-gebot erstellt hat. Wir haben verschiedene Angebote verglichen und uns dann für eine Variante entschieden, bei der der Ertrag durch sogenannte Leistungsoptimie-rer gesteigert wird. Diese sorgen dafür, dass der Ertrag auch dann hoch bleibt, wenn etwas Schatten auf die Anlage fällt. Unsere Anlage hat 5,2 kWp.
Installiert wurde die Anlage Anfang November 2020. Leider mussten wir etwas auf die Freischaltung des Netzbetreibers warten, aber kurz vor Weihnachten ging die Anlage endlich in Betrieb. Wegen der Sanierung haben wir bis März nicht im Haus gewohnt und konnten den produzierten Strom nicht selbst verbrauchen. In dieser Zeit speiste die Anlage rund 600 kWh in das Stromnetz ein. Pro kWh erhielten wir rund 8ct.
Seit April wohnen wir wieder im Haus. In diesen Monaten speist die Anlage pro Mo-nat ca. 500-600 kWh ein, die wir vergütet bekommen. Was wir spannender finden ist aber unsere Stromrechnung. Als kleine Familie verbrauchen wir ca. 300 kWh pro Monat. Homeoffice, Homeschooling, aber auch die Poolpumpe treiben den Ver-brauch auf diese Höhe. Seit wir die PV-Anlage haben, sind es nur noch rund 60 kWh im Monat.
Zusammengefasst: Wir sparen ca. 50 € an Stromkosten, da wir den Strom selbst produzieren. Außerdem bekommen wir 40-50€ für den eingespeisten Strom. Für uns ist die Rechnung aufgegangen. In ca. 10 Jahren hat die Anlage ihre Anschaffungs-kosten erwirtschaftet. PV Anlagen halten in der Regel etwas über 20 Jahre. Wir machen also Plus .

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