Verband Wohneigentum fordert reduzierte Grundsteuer-Hebesätze
Der Verband Wohneigentum fordert Stadt Wuppertal zu reduzierten Grundsteuer-Hebesätzen für Wohngrundstücke auf
Der Verband Wohneigentum fordert die Stadt Wuppertal auf, ermäßigte Grundsteuer-Hebesätze zu beschließen. "Andernfalls steigt die Grundsteuer fürs Wohnen hier in Wuppertal ab 2025 um 30,3 %", sagt Lutz Kosanke, Vorsitzender des Kreisverband Wuppertal.
"Gerade Eigentümer und Mieter von alten Immobilien trifft die Grundsteuerreform doppelt und dreifach. Denn bei älteren Gebäuden treten ohnehin die stärksten Bewertungssprünge auf. Sie haben in der Vergangenheit am meisten von den veralteten Einheitswerten profitiert. Ohne ermäßigten Hebesatz müssten sie aber zusätzlich noch eine Grundsteuer-Entlastung fürs Gewerbe bezahlen", erläutert Jan Koch, Grundsteuer-Experte beim Verband Wohneigentum, der NRW-weit gut 130.000 Eigenheim-Besitzer vertritt.
Auch Einfamilienhäuser sind von der Lastverschiebung besonders betroffen: Hier liegt die Mehrbelastung mit 40 Prozent noch einmal doppelt so hoch wie im Landesschnitt. "Auch in Wuppertal ist davon auszugehen, dass besonders ältere Einfamilienhäuser mit deutlichen Mehrbelastungen rechnen müssen. Extreme Sprünge lassen sich mit den getrennten Hebesätzen zwar nicht verhindern - aber zumindest wird der kollektive Anstieg abgefedert", sagt Kosanke, der im Kreisverband Wuppertal gut 1.100 Mitglieder vertritt.
Die Zeit drängt - denn getrennte Hebesätze sollten am besten bis zum Jahresende beschlossen werden. Landesweit geht es um 19 Prozent mehr Grundsteuer fürs Wohnen. So viel Aufschlag müssten Bürgerinnen und Bürger in NRW zahlen, wenn die Städte keine getrennten Hebesätze für Wohnen und Gewerbe beschließen. Der Verband Wohneigentum NRW hat errechnet, was das in konkreten Zahlen bedeutet: "Für die Bürger geht es landesweit um fast 500 Millionen Euro", erklärt der designierte Geschäftsführer Jan Koch. In den meisten Kommunen liegt der Grundsteueranstieg zwischen 10 bis 20 Prozent, in großen Städten wie Köln, Dortmund, Essen oder Neuss bei um 30 Prozent und in der Spitze bei über 40 Prozent.
Downloads:
Hier können Sie die landesweiten Auswirkungen der Lastverschiebung im Rahmen der Grundsteuerreform herunterladen
Hier können Sie die Liste mit aufkommensneutralen Hebesätzen aller Städte/Gemeinden in Nordrhein-Westfalen herunterladen
Hier können Sie die Liste mit dem Grundsteueranstieg in den 30 einwohnerreichsten Städten NRWs herunterladen