von Gerhard Fischer
Zu Beginn lesen Sie im folgenden einen romantischen Beitrag im Neustadter Dialekt, zwar gedichtet von meinem Vater, aber ich identifiziere mich voll mit diesem Gedicht, eine Liebeserklärung an meine Geburts- und Heimatstadt Neustadt.
Ihre Ilona Schramm
An Neuschtodt, meino He' imotschtoudt,
hou ich mei Harz voluon
un des is viela Johr schö su
seitdam ich bin goborn.
Öbda vo Sumbarch runta kümmst
oudo vo Coborch rauf,
wennda schö unnon Muppbarch sechst
genndo die Aachn auf.
Du kaast aa drüm vo Kranich rei
da is gonaa su schöi,
vo mio aus aa aus Affldo
oudo uom rou vo Hö' i.
Doch nex gett übon Schtiefvatto
kümmsta uom üm die Krümm,
du denkst du kümmst neis Märchnland
un dio voschlächts die Schtimm.
Do Kessl licht vuo deina Füß,
es Schtadtla mittndrin
un Barch mit Laab- un Noudlwoold
die wachn außnrüm.
Wennda vo Rüodn raufwarts fährst
kümmt erscht a Wiesngrund,
dann unno Schtoudt un gleich donouch
Sumbarch als Hintogrund.
Gessda dann nauf do Malschnalm
un guckst auf Neuschtodt rei,
do gett es Harz do richtich auf
du müchst vuo Frääd fast gschrei.
Durch daaro schöina Ge' ichnd laaf
ich fast an je' idn Touch
un ümmo gfelltmosch widdo neu
des kaa ich euch laut gsouch.
Ich laaf ganz ruhich am Fluuß entlang
es Wasso plätschot leis
un denk, waa dou dohemma is
daa hot in erschtn Preis.
A Kuckuk schreit dort erchndwu
ich kaana net entdeck,
im salm Moment kümmt drüüm am Woold
a Hous aus sein Voschteck.
A Ant schwimmt in do Rüodn rauf
6 Kle' ina hintohaa,
wiesa mich secht, däss ich dort schtieh
fengtsa es Schnatton aa.
In Kalmusranga gieh ich vüo
wie schöi doch öllos blüht
un tausnd Vüochola im Woold
singa füo mich a Lied.
Dann hör ich's klopfn auf an Baam
ich glääb des is a Schpacht,
aa müchtmo durch sei Klopfn gsouch
douhuom hou iich Wounracht.
Jetz kumm ich gleich zum Waldla naus
links schtenn noch a poor Büsch,
do quakn ausn Biotoup
die Krüotn un die Frösch.
Un bei do Ponde Rousa vorn
do kehr ich amool ei
hock mich unton Kastaniabaam
loss a schöss Laam mio sei.
Do denk ich dann su drübo nouch
was des fa Glück doch wor,
däss ich in Neuschtodt bin goborn
un ich waa richtich frohr.
Solltet ich amool fort vo dou
ich glääb des künnt ich net,
wall ich dou nouch die Neuschtodto
un Neuschtodt Se' insucht hätt.
