Im Sommer: Muffiger Geruch im Kellergeschoss, feuchte Wände im Keller.

Wer hat sich nicht schon mit diesem Problem befassen müssen. Im Internet ist dazu ein sehr interessanter Beitrag zu finden, in dem Ursachen und Abhilfen einfach und verständlich dargestellt werden. Der Beitrag lautet: Einen trockenen Keller gibt es auch gratis. (Quelle: Sachverständigenbüro für Holzschutz Rüpke / Dr. Kürsten, Hannover, http://www.holzfragen.de )
In Auszügen möchten wir diesen aufschlussreichen Beitrag zur Kenntnis geben:

Nasse Keller durch Lüften?
Wer kennt sie nicht, diese verbreitete Meinung: An warmen Tagen sind die Keller ständig zu lüften und an kalten Tagen sind die Fenster unbedingt verschlossen zu halten.

Schauen Sie sich solche im Sommer ständig belüftete und im Winter gut verschlossene Keller mal genau an - irgendetwas kann an dieser Regel nicht stimmen. Ihnen wird auffallen, es fühlt sich winters im Keller feucht an und riecht gerade im Sommer muffig. An den unteren Wandbereichen und unter den Kellerfenstern bröckelt es an Putz und Fugen. Der Boden schwitzt.

Was hat das aber mit dem Lüftungsverhalten zu tun?
Eine ganze Menge. Wir werden es gleich sehen. Dazu untersuchen wir bei der Kellerlüftung das Verhalten von der Außenluft und der Kellerinnenluft zueinander. Da geht es um den Feuchtetransport per Luft, dem einfachsten Weg, Wasser (dem Laien verborgen bleibend) in großen Mengen hin und her zu transportieren. Sie kennen das von Wetter.

Was passiert beim offenen Kellerfenster an warmen Tagen im Sommer?
Stellen Sie sich vor, es wäre ein lauwarmer Spätsommertag mit einer Außentemperatur von
25 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von außen 80Wasser tragen. 3,1 Gramm Wasser setzen sich daher gleich an der Oberfläche der Bauteile als für die Luft nicht mehr tragbar nieder. Je kälter Wand und Boden, umso mehr Wasser fällt aus.
Das ist Kondenswasser. Davon werden die Kellerwände nass. Und dies im Sommer. Das passende Wort ist "Sommerkondensation".

Je näher einfallende warme Luft dem Kellerboden kommt, umso kälter sind dort die Wände, umso mehr Wasser scheidet die Luft dann aus, umso nässer werden die Kellerwände. Ist die Wand gesättigt, steigt das Wasser kapillar im Mauerwerk höher, atmosphärisch bedingt, bis zu 1m hoch.
Je wärmer die Außenluft, je kälter die Kellermauern, desto mehr Wasser kommt rein. Die Luft im Keller wird sich, je nach Luftbewegung, in kurzer Zeit mehrmals austauschen. So können an warmen Tagen wiederholt viele Liter Wasser eingebracht werden.

Diese schädlichen Mengen an Wasser geraten nur deshalb in das Kellermauerwerk, weil wir, nach verbreiteter Meinung, an wärmeren Tagen die Kellerfenster öffnen sollen...!

Was passiert an kälteren Tagen und in der Winterzeit?
Im Im Prinzip gar nichts, denn die Fenster werden, wenn es kalt wird, nach alter Sitte geschlossen sein. Was draußen ist, die trockene kalte Luft, bleibt draußen, was drinnen ist, die lauwarme feuchte Kellerluft, bleibt drinnen. Gut so? Nein, denn so wird zunehmend mehr Wasser in die Kellerwände ein- als wieder ausgebracht. Wie soll es denn so jemals wieder hinaus kommen?
Was könnte nun an kalten Tagen oder im Winter geschehen, wenn wir die Kellerfenster entgegen unserem
Gefühl mal hin und wieder aufmachen?

In der Tat könnte bei starkem Frost im Anschlusskeller ein Rohr einfrieren, es könnte auch die Erdgeschossdecke auskühlen. Das wollen wir nicht. Es wäre auch mehr das Extreme. Wenn wir an kälteren Tagen lüften, geschieht in der Tat Sonderbares:
Bei einer Außentemperatur von - 5 °C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 entlassen. Vielleicht sähe man es draußen regelrecht dampfen, wenn die Luft dort nun schnell abkühlt. Draußen an der kühleren Luft wird das nicht mehr tragbare Wasser als kondensierende Nebeltröpfchen ausgeschieden. Das ist wie der Morgentau auf der Wiese.

Wird Wasser per Luft transportiert, wird also gelüftet, kommt es auf die Richtung und die Summe der transportierten Wassermengen an, ob es danach im Keller trocken oder feucht wird. Dieses Prinzip gilt es hier zu kennen und auszunutzen.
Wenn Kellerlüften bedeuten kann, im Sommer mit warmer Außenluft Feuchte in den kühlen Keller zu bringen und im Winter mit kalter Außenluft Feuchte aus dem warmen Keller zu holen, dann wäre also genau das Gegenteil zu tun, als es das Gefühl und alte Hausordnungen vorschreiben?
Richtig, es muss eine neue Regel geschrieben werden:
Die Kellerfenster sind an wärmeren Tagen zu schließen, weil wärmere Außenluft ihre Feuchte im kühleren Keller ausscheidet; und an kälteren Tagen (wenn möglich) öfter zu öffnen, denn wärmere Kellerluft scheidet (umgekehrt) ihre Feuchte an kühlerer Außenluft aus.
Im Sommer* Kellerräume so kurz wie möglich und nur so lang wie nötig lüften.

* bzw. solange wie die Außentemperatur höher ist als die Raumtemperatur der Kellerräume.
Wie oben erwähnt, gelten diese Aussagen für die Räume im Unter-/Kellergeschoss. Sie haben sich in der Praxis bewährt. Wer noch mehr über Tauwasseranfall in Wohnungen erfahren will, kann unter der gleichen Internetadresse im Kapitel „Temperatur und Feuchte messen; Taupunkt bestimmen; Wohnklima beeinflussen“ mehr erfahren.

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