A Grenz in Neuschtodt

In Neuschtodt, dort vom Bahndamm aus
in Richtung Nord-Nordwest,
do führt die Asfaldo-Schtrouß,
nu denkt euch, wos des hässt.

Die Schtrouß is jetzo unno Grenz,
des will ich euch bluos souch,
sie dürfn zwor net auf uns schieß,
doch mit die Auto jouch.

Die laanga Schtrouß vom Bahnglääs aa
bis an do Schul vobei,
hot bis zum End enn Übowaach,
des dörf doch gor net sei.

Wa auf do rachtn Seitn ist
un noch a weng will laab,
da muß die Schtrouß dort überquer,
aa wenno dra muss glaab.

Sieht erscht amool die Polizei
die Leut dort drübo flitzn,
stellnsa sich in a Einfohrt nei
un tunn dann kräftich blitzn.

Iich hou mosch lang scho übole’icht,
wossmo dou ändo künnt,
dässmo sich net suu oumußhetz,
bissmo dou nüübo kümmt.

Mio laafn bis zum Bahnglääs nei
un wartn aufn Zuuch,
un wenn die Schrankn runtogett,
do hammo Zeit gonuch.

Als erschtes is do Kinnogartn
auf do annon Seit’,
un willsda mitn Schtadtbus fohr,
daa stett aa drüüm boreit.

Die Schul, die Kerch un Apothek
un aa es Lottogschäft,
die Schporkassa un noch do Loudn,
wumo Blumma käfft.

In letzto Zeit hott sichs bei uns
noch radikal voändot,
denn Metzgo, Beck un Edeka
senn aa nübogowandot.

Do Friedhuof is, wie je’ido wäß,
aa auf do annon Seit,
wennmo am End dou nüübokümmt,
do muß mo aa drüümbleib.

Ihr Schtadträt un ihr Schtadtbauherrn,
schtrengt euch amool jetz aa
un baut an Übowach douhaa,
dässmo gut nüübo kaa.

Ihr Leut, ihr wu a Pöstla möcht’,
macht euch Godankn drübo,
die Einwohno, wu euch solln wähl,
müssn fei aa dou nübo.


Gerhard Fischer
(Gefi)