Service Haus & Wohnen

Wer eine Immobilie umbauen und sanieren möchte, braucht einen Plan und sollte sich gut beraten lassen. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) lässt sich die energetische Modernisierung einer Immobilie im Rahmen einer speziellen Energieberatung umsetzen, Schritt für Schritt.

Energieberaterin checkt Heizanlage
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP): Mit einem Energieberater entwickeln Sie einen Plan für Ihre Sanierung, die wirtschaftlich und energetisch effizient ist.   © PantherMedia_kalinovsky

Warum einen individuellen Sanierungsfahrplan?

Die Herausforderung bei der Sanierung von Bestandsobjekten liegt vor allem darin, dass der Aufwand von baulichen Veränderungen oft nur schwer vorhersehbar und damit auch finanziell schwer kalkulierbar ist. Je solider also die Planung - inklusive ausreichender Reserven für Unvorhersehbares - desto sicherer ist der Erfolg.

Im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) sind die Informationen zur Gebäudesanierung klar und verständlich präsentiert. Durch Kennzahlen und eine Farbskala wird deutlich visualisiert, welche Auswirkungen potenzielle energetische Sanierungen haben werden.

Was genau ist der individuelle Sanierungsfahrplan?

Der iSFP ist eine maßgeschneiderte Strategie, um Ihr Gebäude Schritt für Schritt energieeffizienter zu machen. Gemeinsam mit einem Energieberater oder einer Energieberaterin entwickeln Sie einen Plan für die Sanierung, die darauf abzielt, Ihre Umbau- und Modernisierungsaktivitäten wirtschaftlich und energetisch effizient zu gestalten.

Wie umfangreich der iSFP ist, richtet sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten als Wohneigentümer*in. Er kann eine Reihe einzelner Maßnahmen umfassen oder sogar eine umfassende Gebäudesanierung vorsehen. Mit dem iSFP erhalten Sie zwei wesentliche Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen".

Der Fahrplan gibt einen Überblick über die anstehenden Maßnahmen für Ihr Gebäude, das potenzielle Einsparpotenzial und die optimale Kombination von Maßnahmen zur Energieeinsparung. Dabei erhalten Sie auch eine Einschätzung der finanziellen Investitionen sowie der verfügbaren Fördermittel zum Zeitpunkt der Erstellung des iSFP. Zusätzlich werden Ihnen bei jeder Sanierungsmaßnahme die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien und die damit verbundenen CO2-Einsparungen aufgezeigt, wobei die effektivsten Maßnahmen priorisiert werden.

WICHTIG: Aus dem iSFP ergibt sich keine Verpflichtung. Der Plan beschreibt nur, welche Schritte bei der Sanierung in welcher Reihenfolge und im zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind.

Kosten und Voraussetzungen für Förderung des iSFP

Den iSFP können Wohneigentümer und Wohneigentümerinnen für Sanierungsvorhaben jeglicher Art von Wohngebäuden stellen. Voraussetzungen, um Fördermittel zu erhalten, sind:

  • dass das Gebäude mindestens 10 Jahre alt ist und vorwiegend als Wohngebäude genutzt wird.

  • dass die Energieberatung vom BAfA für Wohngebäude zugelassen ist. Sie finden Energieberater*innen auf der so genannten Energieeffizienz-Expertenliste.

Der iSFP von den Energieeffizienz-Experten ist wesentlich umfangreicher als eine herkömmliche Energieberatung und kann - je nach Umfang der Sanierung - zwischen 1500 und 2000 Euro kosten. Bei Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme als Teil eines im Förderprogramm Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude geförderten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5
Der iSFP ist vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude anerkannt. Der Zuschuss ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Weitere Informationen zum iSFP finden Sie auf dieser Website. Wohneigentümer können 80

Checkliste iSFP: Schritt für Schritt

1.Beratungsgespräch: Vor-Ort-Gespräch mit Energieeffizienz-Expertin oder Experten. Individuelle Wünsche und Bedürfnisse im Hinblick auf die Sanierung Ihres Eigenheims werden herausgearbeitet.

2. Energetischer Ist-Zustand erfassen: Die Analyse ergibt einen realistischen Gesamteindruck vom Effizienzniveau der Immobilie und bringt erste Hinweise, welche Bauteile sanierungsbedürftig sind.

3. Sanierungsvorschläge entwickeln: Der Energieeffizienz-Experte entwickelt einzelne Maßnahmenpakete mit konkreten Sanierungsmaßnahmen. Bei schrittweiser Sanierung können es bis zu 5 aufeinander aufbauende Maßnahmenpakete sein. Weitere Informationen: zeitliche Reihenfolge und Höhe der Kosten der jeweiligen Effizienzmaßnahmen.

4. iSFP abstimmen und erstellen: Alternative Vorgehensweisen werden besprochen und Sie entscheiden sich nun für ein konkretes Vorgehen. Dann erstellt der Experte Ihren individuellen Sanierungsfahrplan.

5. Abschlussgespräch: Mit der Energieeffizienz-Expertin besprechen Sie final die Ergebnisse. Am Ende der Beratung erhalten Sie 2 Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" (mit übersichtlichen Informationen zum Ist-Zustand des Gebäudes und den geplanten Sanierungsschritten) und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen" (mit detaillierten Informationen zu den einzelnen Sanierungsschritten inkl. der jeweiligen Effizienzmaßnahmen).

6. Umsetzen und Sanieren: Wenn möglich, beantragt die Energieberatung nun auch die Förderung. Der Experte bestätigt im Rahmen der "Bestätigung zum Antrag" (BzA), dass Sie die jeweilige Maßnahme entsprechend Ihres individuellen Sanierungsfahrplans umsetzen - und Sie erhalten dann nach korrekter Umsetzung der Maßnahmen automatisch einen Extra-(Tilgungs-)­Zuschuss in Höhe von 5
WICHTIG: Zusätzliche, nicht im iSFP aufgeführte Maßnahmen können nicht gefördert werden. Für diese Maßnahme ist ein gesonderter Antrag ohne iSFP-Bonus zu stellen.

Anna Florenske/Verbraucherzentrale NRW/BAFA/KfW/Energie-Experten

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