Dr. Eisenbarth

Ich bin der Doktor Eisenbart,
kurier die Leut’ nach meiner Art,
kann machen, dass die Blinden geh’n
und dass die Lahmen wieder seh’n.


In Potsdam da kurierte ich
den Koch des großen Friederich,
ich schlug ihn mit dem Beil vorn Kopf,
gestorben ist der arme Tropf.

Es hat einmal ein alter Mann
im Rachen einen hohlen Zahn.
Ich schoß ihn raus mit der Pistol.
Ach Gott! Wie ist dem Mann so wohl.

In Jena hieb ich einem Weib
zehn Fuder Stein aus ihrem Leib.
Der letzte war ihr Leichenstein.
Ich glaub, sie wird kurieret sein.

Dr. Eisenbarth
© Foto: 2011 SNW

Es hat ein Mann zu Langensalz
ein’n Zentner schweren Kropf am Hals.
Ich schnürt ihn mit dem Heuseil zu.
Probatum est, er hat jetzt Ruh.

Des Küsters Sohn in Diteldum,
dem gab ich zehn Pfund Opium.
Drauf schlief er Jahre, Tag und Nacht,
und ist bis jetzt nicht augewacht.

Einst rief mich auch der große Zar,
er litt schon lang am grauen Star.
Ich stach ihm beide Augen aus.
Jetzt ist der Star wohl auch heraus.

Das ist die Art, wie ich kurier,
ich bin probat und bürg dafür.
Das jedes Mittel wirken tut
schwör’ ich bei meinem Doktorhut.

© Foto: 2011 SNW

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