Entstehungsgeschichte der Siedlung Sondern

In Wuppertals östlichstem Stadtteil Beyenburg, der Perle des bergischen Landes, präsentiert sich heute mit fast 150 Siedlerstellen die Siedlung "Sondern" als eine der ältesten und größten von insgesamt 30 Wuppertaler Siedlungen.

Wo die Siedlung in einer herrlichen Wohnanlage auf dem Sonderner Höhenrücken (ca. 305 m ü. NN.) liegt, stand vor über 125 Jahren eine Pulverfabrik der Dynamit Nobel AG, versteckt hinter einem Waldgürtel. Nach dem ersten Weltkrieg übernahm die Pyros Feuerwerksgesellschaft das Unternehmen, doch eine Explosion in den 20er Jahren machte ihr ein Ende. Einen Großteil des Geländes übernahm der Gemeinnützige Bauverein "Dünne und Umgebung" und damit beginnt die Geschichte der Siedlung Sondern.

Entstehung


Zur Zeit der Wirtschaftskrise gründeten Arbeitslose 1930 am Dahler Berg den Verein "und dennoch", um in Eigenleistung und mit staatlicher Unterstützung eine Siedlerstelle zu erhalten. Eine Notverordnung der Regierung Brüning machte den Kommunen zur Auflage, siedlungswilligen Arbeitslosen Gelände zur Verfügung zu stellen. Straßenherstellung und Hausbau (ohne Bagger, Raupe und Baukran) hatten die Arbeitslosen zu übernehmen.

Friedrich von Bodelschwingh, auch Förderer des Kleinsiedlungsgedankens, und der Bauverein "Dünne und Umgebung" sorgten für die finanzielle Grundlage, damit 1933 mit dem Bau der ersten 20 Siedlerstellen begonnen werden konnte. Das Mitbringen von Hacke und Schaufel war Pflicht. Um die langen Anmarschwege zu ersparen, wurde im ehemaligen noch erhaltenen Pförtnerhaus der Pulverfabrik Übernachtungsmöglichkeiten und eine Gemeinschaftsküche eingerichtet.

Zuerst wurde ein Musterhaus errichtet, damit sich die Siedler ein Bild machen konnten, wie ihr Haus auf dem gepachteten Grundstück aussehen würde.

Nach einem alten Lageplan aus dem Jahre 1943, auf dem alle Häuser der Siedlung "Im Sondern" fortlaufend nummeriert worden sind, war es das Haus Nr. 10 (Heute Jasminweg 9 mit großem Anbau), dass nach Angaben von Zeitzeugen als Musterhaus entstanden ist.

Die mit 6,25 m Breite und 8,00 m Länge, also 50 m³ großen Wohnhäuser beherbergten außer den Siedlerfamilien noch im dafür vorgesehenen Kellerteil Hühner, Schafe, Ziegen und sogar Schweine. Die über 1.200 m³ großen Grundstücke wurden für Kartoffeln, Gemüse, Beeren- und Obstanbau vollständig genutzt und im leider bald begonnenen zweiten Weltkrieg zur Verpflegungsergänzung dringend benötigt.
Wegen der fehlenden Großindustrie und der Abgeschiedenheit blieb die Siedlung "Im Sondern" ebenfalls wie der gesamte Ort Beyenburg im zweiten Weltkrieg von Bombenangriffen weitgehend verschont.

Erweiterung

Nach dem zweiten Weltkrieg war die Wohnungsnot sehr groß. Doch schon bald fanden sich Neusiedler, die unter Federführung der Kleinwohnungsbau mit viel Eigen- und Nachbarschaftshilfe in den Jahren von 1949 bis 1958 in drei Bauabschnitten weitere 60 Häuser erstellten. In der Zeit der Erstellung der weiteren Bauabschnitte fiel auch die neue Bezeichnung der jetzt allen bekannten Wege (Hagebutten-, Mispel-, Jasmin-, Goldregen-, Ginster- und Sanddornweg), die zwar zunächst unbefestigt, jedoch auch in Eigenleistung mit Muskelkraft hergestellt worden sind.

Enstehungsgeschicht in Bildern

In unserem 75jährigen Jubiläumsheft, wurde unsere Geschichte auch in Bildern dokumentiert, die hier https://www.dropbox.com/s...hte.pdf?dl=0 (40 MB, Aufruf kann ein paar Minuten dauern) eingesehn werden kann.

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