Servus, Stefan Zrenner

Stefan Zrenner
© Stephan Landgraf
Weiden. Stefan Zrenner, Urgestein im Verband Wohneigentum, verlässt uns nach 30 Dienstjahren und geht in den Ruhestand. Im Interview mit Anna Florenske, Pressesprecherin des Bundesverbands, das in der neuen Ausgabe unserer Zeitschrift "Familienheim und Garten" erschienen ist, schaut der Büroleiter des Bezirkes Oberpfalz und Pressesprecher im Landesverband Bayern zurück und nach vorn.

VWE/FuG: Bald naht dein letzter Arbeitstag, lieber Stefan Zrenner. Mit welchen Gefühlen begegnest du ihm?

Stefan Zrenner: Nur mit zwei lachenden Augen. Nicht, weil ich schlechte Erinnerungen habe. Sondern man merkt dann selber irgendwann: Alles im Leben ist endlich. Und ich habe ja noch ein Ehrenamt - bei der Sicherheitswacht der Polizei in Weiden - so dass die Tage auch nach acht Stunden noch gut gefüllt waren. Jetzt freue ich mich, dass ich bald wieder mehr Zeit habe.

Ein Blick zurück: Wie bist du zum Verband Wohneigentum in Bayern gekommen?

Mit Eigeninitiative. Als Redakteur einer Tageszeitung in Weiden wollte ich mich nach zehn Jahren beruflich verändern und kannte durch meine journalistische Arbeit schon den späteren Landesvorsitzenden Otto Benner. Den habe ich darauf angesprochen und der sagte: ‚Ja, da können wir was machen, der Verband braucht sowieso einen Pressesprecher.‘ Und so begann alles.

War dir der Verband, der damals noch Siedlerbund hieß, damals schon ein Begriff?

So richtig noch nicht, es war der Sprung ins kalte Wasser. Von der redaktionellen Aufgabe her konnte ich meine Erfahrungen als Zeitungsredakteur gut nutzen. Schreiben war ohnehin beruflicher Alltag. Und meine journalistischen Kontakte halfen natürlich auch dem Verband.

Was waren Meilensteine für dich bei der Arbeit für den Verband?

Zum Beispiel, als wir uns in Bayern erstmals an Gartenmessen oder Landesgartenschauen beteiligten. Da gab es viel zu organisieren. Ein weiterer, späterer Meilenstein war die Mitorganisation der Petition zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS) in Bayern. Für mich persönlich war es auch immer ein Meilenstein, wenn ich angesehene Persönlichkeiten des Verbandes persönlich kennenlernen durfte, zum Beispiel Fritz Eckert, der erster Landesvorsitzender in Bayern war - nach der Abspaltung vom Eigenheimerverband. Und ein Meilenstein war natürlich auch der langjährige Versuch, mit dem bayerischen Eigenheimerverband wieder zu fusionieren zu einem Verband, was dann allerdings gescheitert ist.

Was war schwierig und was ist gut gelungen?

Gut gelungen ist am Ende die Sache mit der Abschaffung der STRABS. Ich erinnere mich an diese Demoveranstaltung vor dem entscheidenden CSU-Parteitag 2017 in Nürnberg. Sehr gut gelungen sind auch immer die persönlichen Vorstellungsgespräche, etwa wenn ein Minister nach einer Wahl neu ins Amt kam und wir uns dann im kleinen Kreis im Ministerium in München oder in der Staatskanzlei getroffen haben. Negativ habe ich immer empfunden, wenn auf Verbandsebene Beitragserhöhungen im Cent-Bereich schlecht durchzusetzen waren und sich eine Vielzahl von Mitgliedern mokiert hat. Dafür habe ich bis heute kein Verständnis. Meine Meinung ist: Wenn man die Mitgliedsbeiträge weiterhin so niedrig lässt, dann wird man nicht die Mittel dafür haben, in den öffentlichen Medien zu werben, um in den Köpfen den Namen "Verband Wohneigentum" und das, was wir tun, festzusetzen.

Du verlässt den Verband nun. Was gibst du uns mit auf den Weg?

Der Verband ist eine tolle Organisation, die Menschlichkeit ausstrahlt und auch in Zukunft ihre Existenzberechtigung hat. Haus- und Grundbesitzer wird es immer geben. Man muss schauen, wo man die Schwerpunkte legt und wie man die Leute mitnimmt. Wichtig für die Mitgliedergewinnung ist, dass die Ortsvorsitzenden in unseren Gemeinschaften bereit sind, persönlich aus ihrem direkten Umfeld heraus Neumitglieder zu gewinnen.

Und was sagst du: Warum Mitglied im Verband Wohneigentum werden?

Weil man für unverschämt wenig Geld tolle Leistungen bekommt. Heute und bestimmt auch morgen.
Interview: Anna Florenske

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