Siedlergemeinschaft an der Singold e.V. Bobingen
54. Mitgliederversammlung der Siedlergemeinschaft an der Singold e.V. Bobingen
Neuwahl und Satzungsänderung
von links: Robert Deuringer, Edith Wildbrett, Michael Ludwig, Alexander Gundling, Ingrid Datz-Fleischmann, Horst Maier, Julia Bese, Raoul Beaulieu Marconnay; es fehlt Resi Brunn
(Aufgenommen in der wunderschönen Mühlenstube mit geschnitzter Decke) © R. Beaulieu-Marconnay
Satzungsänderung und Vorstandswahl erfolgten einstimmig! Im Vorstand tauschten Vorsitzender und Stellvertreter ihre Plätze, für den Kassier konnte ein junges Mitglied gewonnen werden. Somit ist der Verein in der glücklichen Lage, mit einem starken und engagierten Vorstand in die nächsten 3 Jahre zu starten.
Nach dem offiziellen Teil saß man noch bei Wein und Bier zusammen und freute sich an Bildern, die während des vergangenen Jahres aufgenommen worden waren. Endlich konnte man wieder ungezwungen beieinander sitzen!
Die Siedlergemeinschaft an der Singold e.V. Bobingen feiert 50 jähriges Bestehen
50 Jahre friedliches Miteinander in der Vogelsiedlung
Sie wird liebevoll "Vogelsiedlung" genannt. Vor mehr als 50 Jahren wurde die Siedlung an der Singold errichtet. "Heute wohnen in den Häusern teilweise Kinder, die dort schon aufgewachsen sind", freute sich Raoul von Beaulieu-Marconnay, der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft an der Singold, bei der Feierstunde im Foyer der Singoldhalle. Die 50 Jahr Feier wurde am 27. Mai 2022 pandemiebedingt mit einem Jahr Verspätung nachgeholt.
Er hat schon in vielen Häusern gewohnt, doch keines konnte ein Siedlerhaus toppen, betonte er und verglich die Vogelsiedlung mit der Fuggerei. In Beiden steckt sozial verträglicher Wohnungsbau. Quartiersplanungen nach dem Vorbild der Vogelsiedlung könnten auch heute noch für bezahlbaren Wohnraum sorgen, meint der Vorsitzende.
Errichtet wurde die Siedlung im Zuge einer Ausschreibung. Die Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft Bayern hatte in den 60er Jahren eine Vision: 3000 Wohneinheiten pro Jahr sollten für sozial schwache Bürger*innen entstehen. Dafür wurden Städte und Gemeinden gesucht, die Flächen zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellten. Damals entschied die Marktgemeinde Bobingen die Ausschreibung für sich. Der Bau der Siedlung passte in die damalige Politik, die Erhebung zur Stadt voranzutreiben.
Für den Bau der Siedlung wurden 1967 Grundstücke von 147 Landwirten erworben, wodurch eine Gesamtfläche von 74.000 qm entstand. Es wurden 82 Parzellen entlang der Singoldwindungen errichtet, deren 11 Straßen nach Vögeln benannt wurden. Auf Grund von Ärger mit den Bauträgern, der Finanzierung und den Fördermitteln, wurde 1971 der Siedlerverein gegründet. 1974 beteiligten sich die Mitglieder am Wettbewerb "Beste Kleinsiedlung" und gewannen den 1. Platz in Schwaben.
Bürgermeister Klaus Förster betonte bei der Jubiläumsfeier, dass man bei der Stadtentwicklung immer vor der Herausforderung stehe, Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Familienfreundlichkeit unter einen Hut zu bringen. In der Vogelsiedlung sei dies vorbildlich gelöst.
Auch Pfarrer Lukas hob das friedliche Zusammenleben hervor: "Wenn ich in der Vogelsiedlung unterwegs bin, merke ich, was für ein gutes nachbarschaftliches Netzt es dort gibt."
So lautete auch der Apell des Vorsitzenden: "Haltet weiter zusammen, lebt in der Gemeinschaft und mach euch das Leben gemeinsam schön."
