Für eine Abschaffung der Grunderwerbsteuer

In Nordrhein-Westfalen nimmt die Grunderwerbsteuer mit 6,5 Prozent im bundesdeutschen Vergleich einen Spitzenplatz ein. "Der Kauf einer Immobilie wird daher hierzulande gerade für junge Familien trotz Baukindergeld immer unerschwinglicher, denn im gleichen Maße wie Hypothekenzinsen sanken, explodierten die Preise für Häuser und Wohnungen", sagt Hans-Michael Schiller, Vorsitzender des Verbandes Wohneigentum NRW e.V.

Situation hat sich geändert

Der Verband Wohneigentum fordert, die Grunderwerbsteuer ganz abzuschaffen bzw. zumindest eine spürbare Reduzierung vorzunehmen.
Die Grunderwerbsteuer hilft Ländern und Kommunen, ihre klammen Haushalte aufzufüllen. Gerade in wirtschaftlich schwachen Phasen werden Erhöhungen vorgenommen. So 2015 in NRW. Doch heute ist die Situation eine andere: Aufgrund der allgemein sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung sprudeln immer höhere Einnahmen in die öffentlichen Kassen. Auch die steigenden Immobilienpreise tragen ihren Teil dazu bei.
"Höchste Zeit also, die Höhe der Grunderwerbsteuer in NRW kritisch zu hinterfragen. Bundesländer wie Bayern oder Hamburg haben beispielsweise nur Sätze von 3,5 bzw. 4 Prozent. Bei den heute üblichen Preisen für Einfamilienhäuser sind Immobilien in diesen Bundesländern so schnell um 10.000 bis 15.000 Euro günstiger", so Hans-Michael Schiller weiter.

Blick in die Nachbarländer

Und ein Blick in die europäischen Nachbarländer zeigt, dass auch dort das Thema Grunderwerbsteuer anders bewertet wird. In den Niederlanden wird bei privatem Neubau sogar gar keine Grunderwerbsteuer fällig.

Umsetzung des Freibetrags stockt

Um gerade jungen Familien in NRW den Erwerb einer Immobilie zu ermöglichen, einigten sich die Regierungsparteien CDU und FDP im Koalitionsvertrag auf die Einführung eines Freibetrages von 250.000 Euro bei selbstgenutztem Wohneigentum. Die Umsetzung stockt allerdings, denn das Land möchte trotz Haushaltsüberschuss bei Ausfällen den Bund belasten.

Eigentum für mehr Familien

"Dies ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, doch um echte Anreize zu schaffen, sollte das Land aus Sicht des Verbands Wohneigentum den Freibetrag auf mindestens 400.000 Euro pro Immobilie erhöhen. Denn dies wäre nicht nur ein echtes Konjunkturprogramm, das den Haus- und Wohnungsbau weiter fördern würde, es verschafft auch mehr Familien Eigentum", erläutert Hans-Michael Schiller abschließend.

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