Keine Chance für Kanalhaie!

So schützen Sie sich vor Betrügern!




Laut Schätzungen der Kommunen sind weit mehr als 70 Prozent aller deutschen Hausanschlüsse an das öffentliche Kanalnetz undicht. Um zukünftig die Verunreinigung von Boden und Grundwasser in Nordrhein-Westfalen zu verhindern, müssen bis Ende 2015 alle privaten Abwasserleitungen von Sachkundigen überprüft werden, in Wasserschutzzonen sogar schon früher. Diese Situation nutzen Kriminelle – sogenannte Kanalhaie – aus und bieten in betrügerischer Absicht ihre Hilfe bei der Inspektion des Abwasserkanals eines Hauses an. Besonders versierte Verbrecher schicken oft geschulte Drückerkolonnen zu den Hausbesitzern – direkt und ungefragt. Das verlockende Angebot: Äußerst günstige Preise für eine Erstuntersuchung. Doch wer dann unterschreibt, für den folgt schon bald das böse Erwachen – ein Sanierungsangebot über mehrere zehntausend Euro. Dabei kostet die Dichtheitsprüfung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses bei seriösen Anbietern zwischen 300 und 500 Euro, je nach Länge und Zugänglichkeit. In vielen Fällen sind gar keine Undichtigkeiten vorhanden, ob jedoch die dokumentierten Defekte an den Rohren dem eigenen Haus zugeordnet werden können oder nicht, kann der Hausbesitzer nicht prüfen. Auch ist bekannt, dass in anderen Fällen die Defekte erst durch die Inspektion verursacht wurden.



Der Schutz vor Betrug


Um nicht Opfer von Kanalhaien zu werden, empfiehlt Thomas Hornemann, Geschäftsführer des Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V.:
Gehen Sie niemals auf vermeintlich günstige Angebote an der Haustür ein. Seriöse Unternehmen sprechen Sie nicht an der Haustür an!
Lassen Sie sich alle Angebote schriftlich geben.
Holen Sie Vergleichsangebote oder fachlichen Rat ein!
Lassen Sie Schäden durch Fotos oder Videos dokumentieren. Dies ist heute Standard und Sie verlangen nichts Unmögliches.
Erteilen Sie niemals gleichzeitig einen Auftrag zur Kanaluntersuchung und einen pauschalen Reparaturauftrag.
Die Kosten für die Kanaluntersuchung und gegebenenfalls für die notwendige Reparatur lassen sich senken, wenn Sie sich mit mehreren Grundstückseigentümern zu einer Auftragsgemeinschaft zusammenschließen, so wie es oftmals beim Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V. der Fall ist.
Fragen Sie vor Auftragserteilung bei der zuständigen Kammer (Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer sowie die Ingenieurkammer-Bau NRW) oder schauen Sie auf der Homepage des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW unter www.sadipa.it.nrw.de/Sadipa/, ob die anbietende Person wirklich als „sachkundig“ zertifiziert ist. Nur diese Personen können eine gültige Dichtheitsprüfung ausstellen.

Für weitere Fragen steht Thomas Hornemann, Geschäftsführer des Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V., gerne zur Verfügung.

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