Obus

Längst historisch: Die Obuszeit in Krefeld (m11B)

Als Teil einer geplanten Obus-Durchmesserlinie zwischen Oppum und Anrath eröffnete die Krefelder Verkehrs-AG am 3.12.1949 ihre 4,13 km lange Obusstrecke vom Hauptbahnhof (Ost-/Südwall) durch Breite-, Markt- und Forstwaldstraße zum Bahnübergang Benrad. Die vom Städtischen Elektrizitätswerk mit 650 V= gespeiste, frei bewegliche Kupferfahrleitung der AEG kreuzte siebenmal den Fahrdraht der Straßenbahn und hatte in Kurven feste Aufhängungen. Zur Bedienung der Siedlungen des Edelstahlwerks war die Linie als Ersatz für die Omnibuslinie S gedacht, doch juristische Probleme verhinderten eine Kreuzung mit der DB-Strecke Krefeld ? Viersen und somit eine Fortführung bis Anrath (Forstwald), so daß ein Anschluß-Dieselbus zum Einsatz kam, während die Obusse auf dem innerstädtischen Teil mit seinen engen Straßen pendelten. Ebenso konnte die in der Gegenrichtung geplante Verlängerung vom Hauptbahnhof zur Siedlung Oppum nicht mehr realisiert werden. Die ersten beiden Obusse mußten stets hinter Straßenbahnwagen von der Wagenhalle Stadtmitte zum Hauptbahnhof u.z. geschleppt werden, denn es gab für sie keine Zufahrtsstrecke.
Der Obus blieb zeitlebens ein Fremdkörper im Krefelder Stadtverkehr. Später verkehrten Omnibusse parallel zum Obus, um diesen zu verstärken, zu verlängern oder von ihm abzuzweigen. Nach nur 15 Jahren wurde die Obuslinie 21 bereits am 29.5.1964 eingestellt. Nach der Demontage der gesamten Fahrleitung wurden die ersten beiden Wagen verschrottet, doch der jüngere Obus Nr. 503 konnte an die Mürztaler Verkehrsgesellschaft in Kapfenberg/Österreich verkauft werden.

geschrieben von: ludger K
Datum: 09.07.08 01:25

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Bild 1: Als am 15.5.1949 diese Karte entstand, fuhr in Krefeld noch kein Obus und der Zeichner ging davon aus, daß der Obus vom Hauptbahnhof bis Forstwald verkehren würde, doch zwischen Benrad und Forstwald fuhren auch nach dem 3.12.1949 Dieselbusse.

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Bild 2: Blau dargestellt die nicht mehr realisierte Strecke nach Oppum ?

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Bild 3: ? sowie die Fortsetzung bis zum Forstwald.

Fahrzeuge
Die Obusse Nr. 501-502 in selbsttragender Bauweise des Uerdinger Typs K1907 waren eine Weiterentwicklung einer Bauart, von der bereits 1944 die Siegener Kreisbahn vier etwas kleinere Exemplare beschafft hatte. Der fahrgestellose Korpus, dessen Seitenwände, Fußboden und Dach als tragende Elemente fungierten, bestand aus einem stählernen Gerippe mit Leichtmetallverkleidung. Der für Fahrgastfluß mit festem Schaffnerplatz konzipierte Wagen hatte drei druckluftbetätigte Türen, nämlich hinten eine Teleskop-Schiebetür, in der Mitte eine einteilige Schiebetür und vorne eine Falttür. Der AEG-Doppelkommutator-Motor USC 227 lag leicht geneigt im Heck quer zur Fahrtrichtung und ermöglichte eine Einstiegshöhe von nur 36 (vorne) bzw. 38 cm (hinten). Weiter schreibt die Waggonfabrik Uerdingen:
?Die Heckmotoranordnung ermöglichte eine niedrige Fußbodenlage, so daß bequeme Einstiege verwirklicht werden konnten. Der Antrieb erfolgt über spiralverzahnte Kegelräder mit Klingelnberg-Verzahnung. Die Bereifung ist sechsfach 11.00-20 eHD. Die Federung ist besonders sorgfältig durchgebildet, so daß durch Verwirklichung der ?progressiven Federkennlinie? nicht nur im besetzten, sondern auch im leeren oder gering belasteten Zustand ein angenehmes, weiches Fahren ermöglicht wird. Die Innenausstattung entspricht den modernen Ansprüchen. Die Sitze sind als bequeme Polstersitze ausgebildet. Sämtliche Beschläge bestehen aus eloxiertem Leichtmetall im Neusilberton und geben dem Fahrzeug ein elegantes Aussehen. An den Längswänden befinden sich Gepäcknetze mit eloxierten Stützen. Die Fenster sind aus Sicherheitsglas und im oberen Teil als Schiebefenster ausgebildet, welche eine zugfreie, aber intensive Entlüftung gewährleisten. Außerdem befinden sich unter der weit vorgreifenden vorderen Dachhaube große, durch Klappen regulierbare Lufteintrittsöffnungen, so daß in Verbindung mit der im Wagenheck befindlichen Austrittsöffnung eine sehr gute Lüftung erreicht wird.?
Aus diesem Prototyp entstand später der selbsttragende ÜH IIIs mit Henschel-Fahrwerk und Uerdinger Aufbau (Normgröße III). Hiervon stellte am 25.9.1953 auch die Krefelder Verkehrs-AG ein Exemplar mit AEG-Ausrüstung und VW-Hilfsantrieb in Dienst.

Obusse
501: Uerdingen/Uerdingen/AEG 1949, 1962 verschrottet
502: Uerdingen/Uerdingen/AEG 1950, 1963 verschrottet
503: Henschel/Uerdingen/AEG 1953, i.D. ab 25.9.1953, am 13.10.1964 nach Kapfenberg (Nr. 19)
Anhänger
551: Düwag 1949, Einsatz hauptsächlich mit Omnibusse, 1962 verschrottet

OBus
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Bild 4: Ein Uerdinger Werkfoto des Obusses 501 mit seinem Düwag-Anhänger 551, mit dem er nur selten zum Einsatz kam.
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Bild 5-7: Weitere Uerdinger Werkfotos der neuen Generation, der Vorgängerin des bekannten ÜH IIIs. Die obere Aufnahme entstand in der Endschleife Benrad und zeigt gut die drei unterschiedlichen Türsysteme.

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Bild 8: Auch die AEG pries mit dem Krefelder ihre neue Technik an.
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Bild 9: Der Obus 502 am Hauptbahnhof im Juli 1952, ?
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Bild 10: ? und am selben Tag am Bahnhof Lindental.
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Bild 11und 12: Am 29.5.1964 war Schluß. Der geschmückte Obus 503 vom Typ ÜH IIIs hat in Benrad bereits gewendet, trägt aber noch das Zielschild von der Hinfahrt.

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