Niddahochwasserschutz

Weitere Informationen über den Rückbau des Nidda Ausbaues erhalten Sie:

https://www.stadtentwaess...ankfurt.de/

dort: Anlagen & Gewässer / Naturnaher Nidda-Umbau

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Link zum Wehr Sossenheim: https://news.stadtentwaes...wehr.html _______________________________________________________


Herrn Stadtrat Stefan Majer,
Frau Stefanie Toth Stadtentwässerung Frankfurt am Main,
Planungswerkstatt - Naturnaher Umbau des Sossenheimer Wehrs,


Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist begrüßenswert, dass für das Sossenheimer Wehr eine Bürgerbeteiligung in Form einer Planungswerkstatt eingerichtet wurde. Diese Möglichkeit blieb den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern des Höchster Wehrs verwehrt. Daher erhalten Sie die folgenden Vorschläge und Anliegen, die in der weiteren Planung berücksichtigt werden sollten.

Der "Gewässerausbau" der Nidda war bis 2012 für die Stadt Frankfurt am Main die Grundlage, in den Niddaauen Acker- und Siedlungsflächen zu gewinnen. Durch die 6 beweglichen Wehranlagen wurde der Grundwasserspiegel in der Vergangenheit geregelt. Die Bauten der Siedlungen wurden auf dieser Grundlage (Gewässerausbau der Nidda) errichtet. Mit dem Rückbau des Gewässerausbaus von beweglichen in starre Staueinrichtungen, wie beim Höchster Wehr geschehen und beim Sossenheimer Wehr geplant, fehlt die Möglichkeit der Regulierung des Grundwasserstandes bei Gefahr.

Aus diesem Grund ist der Rückbau des Gewässerausbaues der Nidda nicht rechtens.

Wie aus dem beiliegenden Blatt des Grundwasserstandes für 2012 zu sehen ist, war der tiefste Punkt bei ca. 89,65 Meter mit dem beweglichen Höchster Wehr. Mit dem Starren Höchster Wehr lag der tiefste Punkt nur noch bei 90,80 Meter (siehe Rückseite des beiliegenden Blatt des Grundwasserstandes für 2014). Bis auf 3 Ausnahmen sind die Bauten der Siedlung im Mittleren Sand nicht mit einer Weißen Wanne errichtet und somit durch einen zu hohen Grundwasserstand gefährdet. Ein Gebäudeschaden durch eindringendes Grundwasser ist auch nicht versicherbar.

Daher ist es wichtig beim Höchster- und Sossenheimer Wehr geeignete Vorkehrungen zu treffen, um entweder den Grundwasserstand wieder regulieren zu können oder den Gebäude Eigentümern im Schadensfall eine Übernahme der Kosten schriftlich zu garantieren.

Diese Forderungen wurden auch bei der Auftaktveranstaltung der Planungswerkstatt am 23. Februar 2015 von den Bürgerinnen und Bürgern eingefordert. Es wurde darum gebeten, dieses Anliegen im Forum 3 einzubringen, was ich hiermit schriftlich tue. Ich hoffe, dass dieses Anliegen nicht wie beim Höchster Wehr einfach nicht ernst genommen wird und die Verantwortlichen durch Aussitzen und Ausschweigen dem Anliegen ausweichen.

Mit freundlichen Grüßen


Lothar OCKLER
Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Ffm.-Sossenheim III von 1978 bis 2010
und Mitglied im Verband Wohneigentum Hessen e.V.

Anlage: Grundwasserstände von 2012 und 2014. Ffm.-Griesheim, 06. Mai 2015


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Durch Renaturierung der Nidda von Eschersheim bis zur Mündung droht Stechmückenplage .
Weitere Infos: http://www.kabsev.de


Öffentlicher Brief an das
Gesundheitsamt Frankfurt am Main

Braubachstraße 18-22
60311 Frankfurt am Main 17. August 2007

Malaria / Niddarenaturierung

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 13. August 2007 berichtete das Höchster Kreisblatt unter der Überschrift „Malaria bald zurück in Deutschland?“, dass im Zuge der naturnahen Gestaltung von Gewässern, des Klimawandels und der Globalisierung die Malaria wieder nach Deutschland zurückkehren könne. Weiter ist zu lesen „Mit der Renaturierung der Fließgewässer bekämen Insekten Still- und Flachgewässer-Lebensräume zurück, in denen sie sich wunderbar ausbreiten können. Auf Ihrer HomePage ist ebenfalls zu lesen, dass wegen dem Flughafen das Einschleppen von Infektionskrankheiten für das Rhein-Main-Gebiet und namentlich für Frankfurt am Main ein hohes Risiko besteht.

Die Siedlung „Im Mittleren Sand“ wird durch Renaturierungsmaßnahmen regelrecht umzingelt. Vom Norden und Westen werden der Sulzbach und die Entwässerungsgräben renaturiert, was jetzt schon bei Starkregen zu großen Seenplatten im Sossenheimer Ober- und Unterfeld führt. Im Süden wird das bewegliche Wehr Höchst aus Altersgründen durch eine Staumauer ersetzt, was zu einem weiteren See führen wird. Und dann kommt im Osten noch die Flutmulde, weil man das Mainufer weiter zugebaut hat. Wir sind bestürzt und entsetzt, wurden doch all unsere Einwendungen bis jetzt von der Stadtentwässerung Frankfurt am Main und dem RP Darmstadt zurückgewiesen.

Den oben erwähnten Zeitungsbericht vom 13. August 2007 im Höchster Kreisblatt und einen Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 22. Juni 2007 über die Flutmulde entnehmen Sie bitte der beigefügten Kopie.

Wir bitten Sie um eine zusammenfassende Untersuchung aller Siedlungsgebiete in den Niddaauen von Heddernheim bis zur Mündung. Diese Siedlungen wurden auf Beschluß des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt am Main nach der Niddaregulierung von 1926 bis 1932 erbaut. Der Gewässerausbau der Nidda ist der Bestandsschutz für diese Siedlungen. Dieser Bestandsschutz soll nun durch zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen, wie in der M 88 vom 15.05.1998 beschlossen, unter zu Hilfenahme von Planfeststellungsverfahren wieder rückgängig gemacht werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden in diese Planungen erst gar nicht einbezogen. Daher erwarten wir Ihren schriftlichen Bericht über mögliche Gesundheitsschäden durch diese Renaturierungsmaßnahmen in Bezug auf Malaria und Schimmelpilz durch feuchte Auen.

Mit freundlichen Grüßen, Lothar Ockler, Vorsitzender

Anlage: wie oben beschrieben

Verteiler: Robert Koch-Institut
Bundesanstalt für Gewässerkunde
Stadtentwässerung Frankfurt am Main
Ortsbeirat 6
Die örtliche Presse


Überschwemmung der Nidda 1919/20 bei Rödelheim,Hausen,Ginnheim und Bockenheim, Fotos von Hermann Reissner
Das wollen wir nicht wieder haben   © Lothar OCKLER


RP Darmstadt, Abteilung Umwelt Frankfurt, in allen Punkten gegen das selbstgenutzte Wohneigentum in den Niddaauen der Stadt Frankfurt am Main zugunsten der Natur ? RP Hanau, für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Hessen zuständig, kommt in seiner Bestandsaufnahme vom September 2003, zu einem ganz anderen Ergebnis!

Bild von Walter May
Infoabend des KV Frankfurt, am 22.01.2007, im Haus SAALBAU Nied, ca. 120 Personen.
Am Podium v.l.n.r. Edeltraud Papke Vorsitzende der Sg Niddatal e.V., Lothar Ockler Vorsitzender der Sg Sossenheim III, Horst F. Raab Kreisverbandsvorsitzender Frankfurt   © Lothar OCKLER



Ffm.-Sossenheim, 13. November 2006

Sehr geehrte/r Einwender/In,

im Januar 2005 haben Sie mit Ihrer Unterschrift die Einwendungen der Sg Ffm.-Sossenheim III gegen den naturnahen Umbau des Höchster- Wehres vertreten und konnten beim Erörterungstermin am 21. Juni 2005 sich dazu äußern. Die Sg erhielt am 11.11.2006 den „Planfeststellungsbescheid“ vom Regierungspräsidium Darmstadt, in dem alle Einwendungen zurückgewiesen wurden. Gegen diesen Bescheid können Sie innerhalb eines Monats nach Zustellung (11.11.06) Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt am Main, Adalbertstraße 18, 60486 Frankfurt, erheben (bitte sprechen Sie uns an).

Der Verband Wohneigentum Hessen e.V. wird prüfen, ob die im Mitgliedsbeitrag enthaltene Rechtsschutzversicherung im Klagefall die Kosten übernimmt.

Der Verband Wassergeschädigter Haus- und Grundeigentümer e.V. (www.vwhg.de) wird unsere Mitglieder beraten und betreuen.

Für eine Klage benötigen Sie einen Bescheid in Urschrift oder Abschrift, den Sie bitte beim Regierungspräsidium Darmstadt, Abt. Umwelt Frankfurt, Gutleutstraße 114, 60327 Frankfurt mit dem Zeichen IV/F 41.2 – 79 i ß8 anfordern können. Wer nur eine Kopie haben möchte, fordert diese 26 Seiten schriftlich bei uns an.

Mit freundlichen Grüßen

Lothar Ockler
stellv. Kreisverbandsvorsitzender


Wehr: Anwohner weiter skeptisch

Pressebericht im Höchster- Kreisblatt vom 15. August 2005

Zum oben genannten Pressebericht haben wir folgende Anmerkung:

Im Absatz 5 heißt es; - die Bedenken der Anwohner der Siedlung „Mittlerer Sand“ bleiben bestehen, der Umbau des Wehrs könne Einfluss auf den Grundwasserspiegel haben. Wie auf dem beigefügten Foto des Höchster- Wehres vom 16. Februar 2005 zu erkennen ist, wird bei drohendem Sulzbach- und Niddahochwasser der Querschnitt des Flussbettes durch Hochstellung des Sperrwerkes voll freigegeben. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel in der Siedlung. Dies wurde durch ein Gutachten wegen der geplanten Flutmulde im Sossenheimer Unterfeld nachgewiesen. Wird das bewegliche Wehr durch die geplante Dauereinstauung (Streichwehr) der Nidda ersetzt, findet keine Absenkung des Grundwasserspiegels in der Siedlung mehr statt. Bei starkem Niederschlag steigen Sulzbach und der Grundwasserspiegel schnell an und das Grundwasser drückt mehr oder weniger in die Keller ein. Dabei handelt es sich um keine Vermutung die geschehen könne, sondern dies ist die Erfahrung der letzten Jahrzehnte die die Anwohner gemacht haben. Auf diese Thematik sind weder Herr Dr. Brandt noch Herr Dr. Krier beim Erörterungstermin am 21. Juni 2005 eingegangen. Stattdessen weist Herr Dr. Krier die Forderung der Eigentümer des Selbstgenutzten Wohneigentums nach einer Absicherung zurück. Wie wir meinen, spricht dieses Verhalten Bände. Deshalb hoffen wir auf eine Entscheidung des RP, die den Bedenken der Siedler Rechnung trägt.

Foto von Lothar Ockler
Hochgestelltes Sperrwerk am Höchster- Wehr vom 16. Februar 2005   © Lothar OCKLER


30. Mai 2005

Liebe Siedlerfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit Ihrer Unterschrift, im Januar diesen Jahres, sind sie eine/r von 141 Einwender/Innen zum Planfeststellungsverfahren „Naturnaher Umbau des Höchster Wehres im Unterlauf der Nidda in Frankfurt am Main“. Durch die Einwendungen der Siedlergemeinschaft Sossenheim III, verbunden mit den 7 Unterschriftenlisten, haben wir einen Erörterungstermin zum obigen Thema beim Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Umwelt Frankfurt, erreicht. Er findet statt am:

Dienstag, 21. Juni 2005, 9:00 Uhr
im Audimax (im Gebäude der Verwaltungsfachhochschule)
Gutleutstraße 130
60327 Frankfurt am Main.


Das Ersetzen des Wehres Höchst durch eine feste, bei Hochwasser nicht zu öffnende Betonrampe in gleicher Höhe, wird der gesamte Hochwasserschutz von Berkersheim bis zur Niddamündung in Frage gestellt. Ziel der Stadtentwässerung Frankfurt am Main ist es, die Niddaauen wieder zu fluten. Aus diesem Grund bitte ich Sie alle recht herzlich, zu diesem Erörterungstermin zu kommen. Wenn Sie Fachleute zu diesem Thema kennen, sind auch diese herzlich willkommen. Wenn Sie verhindert sind, geben Sie bitte den Termin an Verwandte oder Freunde weiter. Dieser Termin ist öffentlich, sodass jeder Betroffene oder Interessierte teilnehmen kann. Im Einladungsschreiben heißt es weiter wörtlich: es wird darauf hingewiesen, dass bei Ausbleiben eines Beteiligten auch ohne ihn verhandelt werden und entschieden werden kann.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. In der Hoffnung auf zahlreiche Beteiligung werde ich versuchen, unser Aller Wohneigentum zu verteidigen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer HomePage der Siedlergemeinschaft.

Mit freundlichen Grüßen, Lothar Ockler, Vorsitzender


Am 20. Januar 2005 hat die SG diese Einwendungen beim RP abgegeben. Dieses Papier wird von 141 Einwenderinnen und Einwendern getragen.

Regierungspräsidium Darmstadt
Abteilung Umwelt Frankfurt
Gutleutstraße 114
60327 Frankfurt am Main

Planfeststellungsverfahren
Naturnaher Umbau des Höchster- Wehres im Unterlauf der Nidda in Frankfurt am Main
Amtsblatt der Stadt Frankfurt am Main vom 30.11.2004 Seite 1802 und 1803


Sehr geehrte Damen und Herren,

der Unterzeichner ist berechtigt, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger auf den beigefügten Unterschriftenlisten zu vertreten.

Gegen oben bezeichnetes Vorhaben erheben die Bürgerinnen und Bürger auf den beigefügten Unterschriftenlisten folgende

Einwendungen:


Zu meiner Einwendungsberechtigung trage ich zunächst folgendes vor. Als Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Sossenheim III und stellv. Vorsitzender des Kreisverbandes Frankfurt, im Deutschen Siedlerbund (DSB), Landesverband Hessen e.V., vertrete ich die Interessen unserer Mitglieder in den Siedlergemeinschaften (SG) Sossenheim III – Im Mittleren Sand, SG Griesheim – Am Neufeld, SG Niddatal e.V. und SG Heddernheim – Sandelmühle-Brühlfeld. Diese Siedlungen liegen in den Niddaauen und waren der politische Wille nach dem Umbau der Nidda 1930 bis 1932. Die Einwender/innen bestehen auf der Beibehaltung des Hochwasserschutzkonzeptes, auch, weil nach damaligem Stand der Technik keine wasserdichten Wannen für die Errichtung der Siedlungshäuser angelegt wurden. Eine Absicherung über eine Elementarversicherung ist aus diesem Grund nicht möglich.

Der Planfeststellungsantrag ist unzulässig und unbegründet.

Auf der 35. Sitzung des Ortsbeirates 6, am 22. Oktober 1996, wurden durch Vertreter/innen des Stadtentwässerungsamtes die Maßnahmen zum naturnahen Ausbau der Nidda im Bereich Nied / Sossenheim vorgestellt. Der Ortsbeirat wünschte sich eine weitere intensive Beteiligung aller Betroffenen. Obwohl Herr Dr. Holger Krier auf dieser Ortsbeirat- Sitzung eine Visitenkarte von mir erhalten hat, wurde der DSB nicht ein einziges Mal einbezogen.

Den Abschlußbericht der „Wehrstudie“, der Ende 1993 am „Niddanachmittag“ unter anderem dreifach an die Sportfischer verteilt wurde, ist dem DSB ebenfalls vorenthalten worden.


Die Offenlegung der Planungsunterlagen von Mittwoch, 08. Dezember 2004, bis Montag, 10. Januar 2005, wurde nur im Amtsblatt der Stadt Frankfurt am Main veröffentlicht, das den meisten Bürger/innen nicht zugänglich ist. Eine Information vom Ortsbeirat fand ebenfalls nicht statt. Der Zeitpunkt der Offenlegung, ohne Vorausinformation, über die Weihnachtsfeiertage und Jahreswende, wo die meisten Bürger/innen anderes zu tun haben oder in Urlaub sind, verbietet sich eigentlich von selbst.

Insbesondere kann das Wehr Höchst nicht wie vorgesehen „geschliffen“ (Befestigungswerk niederlegen) werden, um es dann durch eine Rampe aus Spundwand mit Betonholm, die bis auf 0,2 m genau so hoch wird, zu ersetzten. In dem in 1871 vorgelegten Gesamtkonzept, übernimmt das Wehr Höchst in einem „Technischen Gutachten zur Regulierung der Nidda“ eine Schlüsselfunktion. Es ist das einzige von 6 Wehren, das nicht nur abgesenkt, sondern bei Hochwasser der Nidda und seinen Nebenflüssen hochgezogen werden kann, um die Wassermassen schnell abfließen zu lassen. Dieses Wehr mit seiner Besonderheit ist der Garant dafür, dass die Niddaauen nicht mehr überflutet werden. Das bestätigen auch die jetzt vorliegenden Planungsunterlagen mit dem Satz, „aus rein hydraulischer Sicht ist dieses System kaum verbesserungsfähig“.

Die in den Planungsunterlagen angegebenen Kosten für den Wehrumbau Höchst von 1.800.000 € netto sind fragwürdig. In der Ortsbeirat- Sitzung des Ortsbeirates 6, am 22. Oktober 1996, war noch von zwölf Millionen Mark die Rede. Damals gab es auch noch die „Variante B“, nach der das Wehr Höchst erhalten wird und zusätzlich ein Umleitungsgerinne für die Flusstiere gebaut wird. Auf der JHV der SG Am Neufeld, 07. Juni 2002, erklärte Herr Dr. Holger Krier der Versammlung, dass man zum Schutz der Siedlung keine Uferbefestigungen aus Stein, Beton oder sonstigen Materialien verwenden darf, da es sonst kein Geld von der EU gebe. Bei den jetzt ausliegenden Planungsunterlagen der Niddaeinstauung wird auf eine natürliche Bauweise verzichtet, verzichtet man damit auch auf die Zuschüsse der EU?

Die größte Gefahr für die Ansiedlungen in den Niddaauen stellt jedoch der Grundwasserspiegel dar. Da die Regulierung der Wassermassen der Nidda nach den geplanten Umbaumaßnahmen nicht mehr regulierbar ist, gibt es auch keinen stabilen Grundwasserspiegel mehr. Die Planungsunterlagen enthalten keine Angaben über die Abflussmenge des Niddahochwassers bei hochgestelltem Wehr Höchst. Während zum Beispiel die Gemeinde Liederbach in diesem Jahr eine Historische Brücke durch einen Neubau ersetzt, um das Durchlassvermögen von 20 auf 40 Kubikmeter pro Sekunde zu erhöhen, will die Stadtentwässerung das vorhandene Wehr schleifen und eine Flussstauung der Nidda durch einen Damm vornehmen und dies als Hochwasserschutz verkaufen. Was Herr Dr. Holger Krier wirklich will, ist in der Senioren Zeitschrift 3/2004 nachzulesen. Die Renaturierung des oberen Sulzbaches von der A 66 bis zum Ortsrand Sossenheim ist nach ökologischem Gesichtspunkt in Ordnung, für den Hochwasserschutz jedoch eine Katastrophe. So sind nach der Renaturierung die Messeinrichtungen unbrauchbar, das Drosselbauwerk musste schon umgebaut werden und ist trotzdem unbrauchbar und der Verbindungsweg durchs Tal ist bei jedem Hochwasser zerstört und nicht zu benutzen. Dies ist jedoch ein wichtiger Weg für Arbeitnehmer/innen von und zur Arbeit, da es keine Alternative gibt. Solche Verhältnisse sind an der Nidda unerwünscht und nicht zu vertreten.

In den Planungsunterlagen ist auch nichts über den giftigen Flussschlamm zu finden. Aus diesem Grund galten die Pläne zur Renaturierung der Nidda für unrealisierbar. Der letzte Chemieunfall auf der Autobahn A 5, am 22. September 2004, zeigte die Gefahr für die Niddaauen ganz deutlich. Die zahlreich vorhandenen Straßen und Autobahnen über die Nidda, innerhalb Frankfurts, zählen zu den am dichtesten befahrenen Gebieten Europas. Täglich wird bei Regen der Gummiabrieb, Öl und Kraftstoff der Fahrzeuge direkt in die Nidda eingeleitet. Bevor an der Nidda etwas verändert wird, müssen alle Einleitungen in den Fluss in Vorklär- und Absetzbecken behandelt werden. Das ist die Stadtentwässerung dem Grundwasser und den Altarmen der Niddaauen schuldig. In diesem Gebiet gibt es noch sehr viele Frischwasserbrunnen und ein Wasserwerk für Trinkwassergewinnung im Griesheimer Wald. Die Siedlung Am Neufeld und dieses Wasserwerk liegen im Wasserschutzgebiet. Auch davon ist in den Planungsunterlagen nichts zu finden.

Durch den Bau des geplanten Niddadamms werden die ursprünglich geplanten Ziele, Selbstreinigungskraft der Nidda und Wiederherstellung der Eigendynamik des Gewässers (Fliessgewässercharakteristik) nicht erreicht. Schon deshalb kann man nicht von einem naturnahen Umbau schreiben.

Gegen den Bau einer Fischtreppe oder Umleitungsgerinne bestehen keine Bedenken. Dabei sind aber folgende Gegebenheiten zu berücksichtigen. Die Siedlung Im Mittleren Sand ist nicht durch den Öffentlichen Nahverkehr erschlossen. Deshalb ist der ca. 1,7 Km lange Weg von der Siedlung zur S- Bahnstation Nied mit Vorrang zu sehen. So fehlt in den Planungsunterlagen ein Zeitplan für die Errichtung der neuen Brücke über die Nidda. Das zurückverlegen des Dammes in die Nieder Wiesen sollte mit einer Erhöhung einhergehen, da bei Mainhochwasser dieser Damm mit dem neuen Weg auf der Krone überspült wird. Der neue Damm mit Weg sollte in gleicher Höhe wie am jetzigen Wehr Höchst bis zu den Gärten am Bahndamm errichtet werden. Um auch im Winter einen sicheren Weg zur S-Bahn zu gewährleisten, sollte der neue Weg beleuchtet und mit Notrufsäulen bestückt werden. Die Beleuchtung wird schon seit Jahrzehnten von den Bürger/innen gefordert und muss nicht die ganze Nacht betrieben werden.

Aus den vorgenannten Einwendungen und Gründen fordern wir die Einstellung des Planfeststellungsverfahrens. Die Stadtentwässerung der Stadt Frankfurt am Main sollte zunächst einmal alle Einleitungen in die Nidda vor Gift und Umweltschäden befreien. Die betroffenen Bürger/innen sind in die Vorplanung mit einzubeziehen, wie es der Ortsbeirat gefordert hat. Zwischen der Anpreisung in Hochglanzbroschüren für das Wohnen am Main und dem Rückbau der 1930 bis 1932 errichteten Hochwasserschutzanlage ist ein Gleichgewicht herzustellen. Die Bewohner/innen in den Niddaauen haben die gleiche Daseinsberechtigung wie die Bewohner/innen am Main.

Mit freundlichen Grüßen, Lothar Ockler, Vorsitzender



Rückbau der Hochwasserschutzanlagen (Höchster Wehr) für Nied, Höchst und Sossenheim (III)

Die Planungsunterlagen im Bolongaro-Palast beweisen es, der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main will das Hochwasserkonzept der Nidda zurückbauen. Das Wehr Höchst soll abgerissen und das Flussbett durch einen künstlichen Staudamm aus Spundwänden, Beton und Steinen angestaut werden. Auf den ersten Blick ändert sich nichts, denn das abfließende Wasser der Nidda wird im Normalfall wie jetzt vom Wehr aufgestaut. Bei mittlerem Niedrigwasserabfluss reduziert sich nach Errichtung der Staumauer die Wasser Spiegellinie um ca. 15 cm, wodurch die Vernässungsgefahr in der Siedlung „Mittlerer Sand“ verringert wird. Doch was geschieht, wenn die Nidda und ihre Nebenflüsse bei starkem Regen und Schneeschmelze einen hohen Wasserabfluss haben? Das Wehr Höchst wird hochgestellt, damit die Wassermassen schnell abfließen können. Da der geplante Staudamm ein festes Bauwerk ist, wird der Grundwasserspiegel ansteigen und der Siedlung, dem Vereinsschwimmbad und den Höchster Kleingärten einen noch höheren Wasserstand als jetzt bescheren. Vielleicht ist dies ja gewollt. Als Beispiel wie eine Renaturierung ausfallen kann, ist im Sossenheimer Oberfeld von der A 66 bis zum Ortsrand Sossenheim am Sulzbach zu besichtigen. So ist Herr Dr. Holger Krier von der Stadtentwässerung Frankfurt am Main sehr stolz auf dieses Projekt. In einem Gespräch mit der Seniorenzeitschrift war in der Ausgabe 3/2004 zu lesen: er fließt jetzt sehr flach und kann sogar über seine Ufer treten (der Sulzbach). Die Folgen für die Menschen die auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz angewiesen sind, spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie der Verbau ständig neuer Steuermittel, um die Schäden der Fehlplanung zu beseitigen.
Wenn das Wehr Höchst durch die geplante Staumauer ersetzt wird, ist der 1930 bis 1932 errichtete Hochwasserschutz in Frage gestellt. Dies wird vermutlich Auswirkungen bis nach Hausen nach sich ziehen. Daher hoffen wir, dass alle Niddaanrainer sich die Pläne im Römer und im Bolongaro-Palast ansehen und Einwendungen machen. Die Planungsunterlagen sind bis einschließlich Montag, 10. Januar 2005 einzusehen. Einwendungen müssen bis spätestens Montag, 24. Januar 2005 beim Regierungspräsidium Darmstadt eingegangen sein. Weitere Informationen finden sie unter www.siedlerbund.de/sg-ffm-sossenheim3 und im Schaukasten der Siedlergemeinschaft.
Wir bedanken uns bei Herrn Georg von Freiberg und Herrn Verwaltungsdirektor Dieter Butz, die die Planungsunterlagen auch nach Höchst geholt haben. L.O.



Rückbau der Hochwasserschutzanlagen (Höchster Wehr) für Nied, Höchst und Sossenheim (II)

Das Stadtplanungsamt und die Stadtentwässerung des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main haben das Planfeststellungsverfahren für den Naturnahen Umbau des Höchster Wehres im Unterlauf der Nidda in Frankfurt am Main eingeleitet. Im Amtsblatt Nr. 49, vom 30.11.2004, Seite 1802 und 1803 wurde bekannt gegeben, dass die Planunterlagen in der Zeit

von Mittwoch, den 08. Dezember 2004,
bis Montag, den 10. Januar 2005,
(Daten geändert )

bei der Stadtverwaltung Frankfurt am Main, im Technischen Rathaus, Braubachstraße 15, 60311 Frankfurt am Main, Infothek in der Eingangshalle, während der folgenden Zeiten zur allgemeinen Einsichtnahme ausliegen:

montags, dienstags, donnerstags und freitags in der Zeit von 7:10 Uhr bis 15:40 Uhr, sowie mittwochs in der Zeit von 7:10 Uhr bis 19:00 Uhr. Am 24. und 31. Dezember 2004 ist wegen Heiligabend und Silvester keine Einsichtnahme möglich.

Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren können bis zum 24. Januar 2005 (Datum geändert ) erhoben werden. Der komplette Text ist im Schaukasten der Siedlergemeinschaft in der Mittelstraße der Siedlung Im Mittleren Sand ausgehängt. Weitere Infos erhalten Sie unter www.siedlerbund.de/sg-ffm-sossenheim3. Die Siedlergemeinschaft hofft, dass der Ortsbeirat 6 zu einer Informationsveranstaltung einlädt und das Planungsamt und die Stadtentwässerung den Bürgerinnen und Bürgern am Modell die Zukunft an der Nidda am heutigen Wehr Höchst vorstellt. Nur so ist es unserer Meinung nach zu verstehen, warum der jetzige Hochwasserschutz plötzlich nicht mehr notwendig ist.

Für die Bürgerinnen und Bürger von Nied, Höchst und Sossenheim ist dieses Planfeststellungsverfahren die letzte Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken zu äußern. Schade, dass die Offenlegung in die Advents- und Vorweihnachtszeit, und nach einem Formfehler seitens des Magistrats, nun auch noch zwischen die Jahreswende gelegt wurde, wo Bürgerinnen und Bürger sicher wichtigeres zu tun haben. L.O.

Alle Betroffenen von Nied, Höchst und Sossenheim werden gebeten sich mit den Planungsunterlagen auseinander zu setzen. Bedenken und Anregungen nimmt der Vorstand gerne entgegen.

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