Mars Expedition

ESA-Mission ExoMars 2016 gestartet

Nachtrag: Schiaparelli war Teil des europäisch-russischen Raumfahrtprojekts Exomars. Das Landefahrzeug sollte am 19. Oktober 2016 zum Mars absteigen und weich landen. Es sollte ein Test werden für die zweite Exomars-Mission 2020, zu der Rover gehören wird.
Allerdings schlug die Landung fehl. Mutmaßlich war ein Softwarefehler die Ursache für den Absturz. MRO hatte am Tag darauf die Absturzstelle im vorgesehenen Landegebiet entdeckt.

Start in Baikonur
Der Start von ExoMars 2016: Eine russische Proton-M-Rakete trägt den Trace Gas Orbiter und den Landeroboter Schiaparelli in die Erdumlaufbahn. Von dort werden die Sonden mit der interplanetaren Raketenstufe Bris auf den Weg zum Mars gebracht.   © cc by-sa
Proton-M-Rakete beim Abheben im kasachischen Baikonur
Heute sind zwei Raumsonden der Europäischen Raumfahrtagentur ESA auf den Weg zum Mars gebracht worden. Die Mission namens ExoMars 2016 besteht aus dem Trace Gas Orbiter, der in einer Umlaufbahn um den Mars in einer Höhe von 400 Kilometern nach Spuren von Methan suchen soll. Zudem trägt die Rakete den stationären Landeroboter Schiaparelli, der die Technik einer weichen Landung für die europäisch-russische Mission erproben soll. Mit ExoMars 2018 ist schließlich ein fahrender Landeroboter geplant, der mehrere Meter unter der Marsoberfläche nach mikrobiologischen Lebensformen suchen kann.
Die Sonde
Die erste der beiden ExoMars-Missionen namens ExoMars 2016 besteht aus zwei Raumsonden: dem Trace Gas Orbiter (links im Bild), der in einer Umlaufbahn um den Planeten nach Methan in der Marsatmosphäre suchen soll, sowie dem Landeroboter Schiaparelli (rechts), der die Landetechnologie testen und nach der Landung für einige Tage wissenschaftliche Daten senden soll.   © cc by-sa
Die erste europäische Marssonde Mars Express hat die Existenz von Methan in der dünnen Atmosphäre des Roten Planeten bereits nachgewiesen. "Wir werden mit dem Trace Gas Orbiter nun deutlich empfindlichere Instrumente zur Verfügung haben", erklärt Mark McCaughrean, wissenschaftlicher Berater der ESA. ?Wir werden auch kleinere Spuren von Methan und sogar die Zusammensetzung der Moleküle aus verschiedenen Isotopen bestimmen können.? Der Trace Gas Orbiter soll auf zwei Wegen nach Methan suchen: Zum einen wird das Spektrum des Sonnenlichts, das beim Sonnenaufgang und -untergang durch die Atmosphäre des Mars tritt, auf Spuren von Methan untersucht; zum anderen soll die Sonde das sehr viel schwächere Sonnenlicht untersuchen, das von der Oberfläche reflektiert wird. ?Wir erwarten ein sehr schwaches Signal von Methan - pro einer Milliarde Partikeln in der Marsatmosphäre durchschnittlich nur zehn Methanmoleküle. Trotz dieser geringen Konzentration hoffen wir, auch im reflektierten Sonnenlicht von der Oberfläche Methan zu messen. So können wir auch die Unterschiede in Methanvorkommen an verschiedenen Orten auf dem Planeten erkennen, die zwischen null und etwa fünfzig Methanmolekülen pro einer Milliarde Partikel schwanken können?, erklärt Mark McCaughrean.
Älteres ExoMars-Modell auf der ILA 2006 (Berlin)
Älteres ExoMars-Modell auf der ILA 2006 (Berlin)   © Von Thomas Hagemeyer(User Topper81 on german Wikipedia) - created by Thomas Hagemeyer(User Topper81 on german Wikipedia), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1083298
Illustration der Raumsonden Trace Gas Orbiter und Schiaparelli
Der Landeroboter namens Schiaparelli soll sich drei Tage vor Ankunft am Mars im Oktober 2016 vom Trace Gas Orbiter trennen und mithilfe eines Hitzschildes in die Marsatmosphäre eintreten. Fallschirme, Bremsraketen und eine Art Knautschzone sollen der Sonde dann eine sanfte Landung ermöglichen.
ExoMars Rover in der Version von 2010
ExoMars Rover in der Version von 2010   © NASA 14 CFR 1221.
Mit einer Batterielaufzeit von maximal acht Tagen wird Schiaparelli vor allem die atmosphärischen Bedingungen, das Staubaufkommen und die Temperaturen auf der Oberfläche messen, um die Landegegend für den fahrbaren Landeroboter von ExoMars 2018 auszukundschaften.

Einzelne Bilder, Filme, Audio-Dateien oder Texte wurden von den Autoren unter der Creative-Commons-Lizenz in der Fassung 2.0-by-nc-nd bereit gestellt. Auszug aus "Welt der Physik".

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