PM 70/07 Anleger müssen um ihr erspartes bangen

Pressemitteilung 70/2007

Anleger müssen um ihr Erspartes bangen!


Die Verbraucherzentrale Hessen informiert über securenta AG und die Göttinger Gruppe

Frankfurt, 29.06.2007. Die seit mehr als 10 Jahren auf dem nicht staatlich kontrollierten sogenannten „Grauen Kapitalmarkt“ agierende Firmengruppen Göttinger Gruppe sowie securenta AG sind seit vergangener Woche zahlungsunfähig. Beide Unternehmen waren aktiv im Bereich der privaten Altersvorsorge. Verbraucher, die Policen dieser Unternehmen besitzen, sollten ihre Verträge prüfen und die Einzahlungen stoppen. Die Verbraucherzentrale Hessen bietet Unterstützung und gibt Tipps bei der Prüfung der Verträge.

Das Amtsgericht Göttingen hat per Beschluss vom 07.06.2007 AZ. 74 IN 222/07 die Zwangsverwaltung über die securenta AG angeordnet und einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Verbraucherzentrale Hessen warnte Verbraucher bereits seit Jahren vor der Beteiligung an diesem Anlagemodell. Frühzeitig zeichnete sich ab, dass die Werbeversprechen nicht haltbar waren. Stattdessen bestand die Gefahr, dass die ohne jede Sicherheit eingezahlten Gelder keine Rendite abwer-fen und auch die Einzahlungen bei Ablauf der Verträge nicht mehr vorhanden sein würden. Durch die Anordnung des Insolvenzverfahrens ist der securenta AG jede eigene weitere geschäftliche Betätigung ohne Zustimmung des Insolvenzverwalters untersagt.

Für laufende Verträge stellt sich folgendes Problem: Grundsätzlich sind die Verpflichtungen, z.B. zur weiteren Einzahlung aus laufenden Verträgen durch die Insolvenz nicht automatisch beendet, aber es besteht die konkrete Gefahr, dass die weiteren Zahlungen endgültig verloren sind. Jeder Verbraucher sollte daher sofort selbst prüfen, ob er sich unter diesen Umständen nicht für einen Zahlungsstopp entscheidet und seine Daueraufträge bzw. Einzugsermächtigungen umgehend widerruft und über seine Bank oder Sparkasse versucht, bereits ausgeführte Einziehungen soweit noch möglich zurückzurufen. Die Verbraucherzentrale Hessen bietet entsprechende Beratungen in Frankfurt, Darmstadt und Kassel an.

Es ist gegenwärtig noch nicht absehbar, ob der Insolvenzverwalter im weiteren Verfahrensverlauf darauf bestehen wird, die Erfüllung der laufenden Verträge zu verlangen. Sollte dies der Fall sein, wird die Verbraucherzentrale über die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten informieren und Tipps geben, wie die betroffenen Verbraucher sich zur Wehr setzen können.

Ergänzende Informationen für Verbraucher:

• Persönliche Beratung dazu in den Beratungszentren der Verbraucherzentrale Hessen in Frankfurt, Darmstadt und Kassel.

• Telefonische Beratung der Verbraucherzentrale Hessen unter 0900-1-972011 (1,75 € pro Minute aus dem Festnetz der DTAG), donnerstags von 10 bis 14 Uhr.

• Zusätzliche Informationen enthält der kostenlose Flyer zu: „Erkennen von unseriösen Finanzmaklern“, der in allen Beratungsstellen abgeholt werden kann.

Hessenweites Servicetelefon 01805-972010 (0,14 € pro Minute aus dem Festnetz der DTAG). Informationen über das Beratungs- und Seminarangebote sowie die Öffnungszeiten der Bera-tungsstellen der Verbraucherzentrale Hessen; teilweise auch Terminvereinbarung möglich. Keine Beratung!

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